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Die Zukunft kommt im Alltag an – in Megatrends investieren

15. Acatis-Value-Konferenz in Frankfurt am Main am 25.5. 2018

Disruptionen richtig einschätzen

Quantensprünge in Mobilität, Viehzucht, Medizin

Mit künstlicher Intelligenz Anlegerstimmungen auswerten

Frankfurt am Main, 28. Mai 2018 (mpr) – „Erfolgreiches Investieren bedeutet immer, die Erwartungen an die Zukunft in der Gegenwart vorwegzunehmen. Heute ist es wichtig, Value Investing 2.0 zu entwickeln, Disruptionen zu antizipieren und den Aufstieg und Fall von Geschäftskonzepten abzuschätzen. Denn was gestern noch Science Fiction war, ist heute schon Gegenwart.“ Mit diesen Worten steckte Gastgeber Dr. Hendrik Leber den Rahmen seiner 15. Acatis-Value-Konferenz in Frankfurt am Main am 25. Mai 2018 mit rund hundertfünfzig institutionellen Investoren ab. Die Kapitalverwaltungsgesellschaft Acatis mit einem Anlagevermögen von über 5 Mrd. EURO widmet sich dem Value Investing und veranstaltet die jährliche Value-Konferenz zum Zwecke des Ideenaustauschs in der value-orientierten Investmentbranche. In diesem Jahr ging es darum, den Blick auf technische und gesellschaftliche Neuerungen zu werfen, die marktreif sind.

Autonome Elektrofahrzeuge, Transaktionstechniken wie Blockchain und Robotik und KI in Medizin, Biotechnologie und Landwirtschaft werden aus Sicht von Acatis das tägliche Leben schneller und intensiver verändern, als den meisten Menschen heute bewusst ist. „Die Burggräben etablierter Firmen werden rasant schmaler. Alte Branchen werden nicht völlig verschwinden, aber langsamer wachsen und weniger profitabel sein. Darum müssen die etablierten Rezepte des Value-Investing weiterentwickelt werden“, so Leber.

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis sei nicht mehr aussagekräftig, Kapitalintensität kein Pluspunkt mehr, im Gegenteil. „Heute kommt es darauf an, potenziell erfolgreiche Firmen zu erkennen und zu finanzieren, bevor andere das tun.“ Trends setzen sich simultan, gegenseitig befruchtend und damit exponentiell wachsend um. „Wir müssen Value Investing neu definieren, the winner takes it all.“

Megatrends – Prognosen von gestern und heute

Die Veränderungen in Technologie, Märkten, Kommunikation und Gesellschaft der vergangenen Jahre waren enorm. Doch das sei erst der Anfang: Künstliche Intelligenz werde unsere Welt in den kommenden Jahren mehr verändern, als das Internet in den vergangenen 15 Jahren, so Zukunftsforscher Lars Thomsen von der Beratungsfirma future matters, Zürich.
„Fast jede Branche entwickelt derzeit neue Produktionsmethoden. Robotik in Kombination mit autonomen, intelligenten Systemen stellt die Effizienz menschlicher Arbeit zunehmend infrage. Es ist Zeit, die neuen Trends der kommenden zehn Jahre zu untersuchen, um einen Eindruck davon zu gewinnen, wie unsere Welt im Jahr 2028 aussehen könnte. Es geht um neue Investitionschancen und um die Frage, wie diese Entwicklungen unser Leben, unsere Werte und die Gesellschaft verändern werden.“

„Wir suchen und finden Umschlagspunkte. Es geht um Systemverständnis, Datenanalysen und Logik.“ „Digitalisierung“ geschehe seit 40 Jahren. „Aber erst heute haben die Systeme die Fähigkeit, Muster zu erkennen und zu lernen, und die Systeme können sich austauschen und deshalb viel schneller als Menschen lernen.“ Die Menschheit erzeuge mit Computerhilfe Datenräume, die nur noch von Computern durchforstet werden können.

In den nächsten sechs Jahren würden enorme Revolutionen in der Robotik stattfinden, viele Gabelstaplerfahrer und Warenpicker in Lagerhäusern werden überflüssig werden. „Wir haben mit vielen Herstellern gesprochen, wann sie einen humanoiden Roboter für unter 20.000 Dollar herstellen können. Der Median der Prognosen liegt bei 2023. Und wir glauben, dass dann der Robotermarkt inklusive seiner Zulieferer größer werden wird als der Automobilmarkt.“
Der zweitgrößte Trend sei der Umbau der Mobilitätssysteme von schlecht wirkenden Verbrennern zu Stromern. Der Umschlagpunkt sei bereits erreicht, da schon jetzt gleiche Leistung und Komfort zum gleichen Preis erreicht seien. Und für Elektroautos werde der Preis weiter sinken. Die objektiv höhere Sicherheit autonomer vernetzter Kraftfahrzeuge werde vermutlich durch geringere Versicherungsprämien den höchsten Anreiz im Markt erfahren; die längsten Verzögerungen werden durch die Gesetzgebung verursacht werden.

Energie ist der nächste Megatrend, gegenwärtig am Umschlagpunkt von fossiler auf regenerative Energienutzung. Neue Solarkraftwerke seien mittlerweile pro Kilowattstunde deutlich günstiger als die modernsten Kohlekraftwerke.
„Die nächste Wirtschaftskrise wird eine Krise der Arbeit werden, es werden auch millionenfach Schreibtischtätigkeiten erfasst werden. Bisherige Arbeitszeitmodelle werden nicht mehr halten. Ob neue Arbeitsplätze entstehen, wenn intellektuelle menschliche Tätigkeiten wegfallen, ist fraglich, anders als bei bisherigen Umschwüngen.“

Bonusvereinbarungen mit KI auswerten

Value-Investoren sind immer auf der Suche nach Informationen, die noch mehr aussagen über die tatsächlichen Vorgänge in Unternehmen und damit über deren wahren Wert. Wie Acatis Textanalysewerkzeuge der Künstlichen Intelligenz nutzt, um solche Informationen als Indikator für Investmententscheidungen automatisiert zu extrahieren, darüber berichtete Oliver Rolle in seinem Beitrag.

US-Unternehmen veröffentlichen die Gestaltung der Manager-Anreizsysteme in sogenannten „DEF 14A“ Proxy-Statements. Darin werden die Faktoren der Bonusberechnung für das Management beschrieben. In den meisten Fällen sind diese Texte weder klar noch deutlich, sondern extrem lang, in juristischer Fachsprache gehalten, für Laien wie Experten irreführend und verwirrend. Doch richtig gesetzte Anreize bauen nach den Acatis-Analysen auf industriespezifischen, allgemein akzeptierten Metriken auf und machen sich im Unternehmensergebnis bemerkbar.

Acatis hat dafür in einer Voruntersuchung drei Kennzahlengruppen aus den Bereichen Finanzbuchhaltung, Kapitalmarktorientierung und Geschäftsmodellorientierung gebildet und manuell auf Validität und Reliabilität untersucht – ein extrem aufwändiges Vorgehen. Diese Kennzahlen will Acatis zukünftig maschinell ermitteln und zu einem KI-basierten Modell für die Beurteilung von Anreizsystemen ausbauen.

Alternative Antriebskonzepte bei VW

„Alternative Antriebe gewinnen weltweit zunehmend an Bedeutung im Antriebsportfolio von VW“, so Dr. Jörg Huslage, Manager Konzernentwicklung Batterie. Die Elektrifizierung des Antriebsstranges bis hin zu Null-Emissionsfahrzeugen sei beschlossene Strategie des Konzerns.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten reichen von der Optimierung des klassischen Verbrennungsmotors über verschiedene Hybridvarianten bis hin zu vollelektrischen Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeugen und decken das breitestmögliche Spektrum ab. „Haupttreiber sind die CO2-Emissionen, die auf Grund von EU-Regulierung nachhaltig verringert werden müssen, was nur mit E-Fahrzeugen geht.“ Die Wende werde 2020 kommen, wenn VW eine Vielzahl neuer Fahrzeuge auf einer neuen Elektro-Modellplattform auf den Markt bringen werde.

Emissionsfrei müsse aber der gesamte Energiebereitstellungsprozess sein, die Emissionen könnten nicht einfach an andere Stellen verlagert werden. Ein Wasserstoff-Brennstoffzellenauto habe letztlich nur einen Wirkungsgrad von 30 Prozent, wenn die gesamte Herstellungs- und Lieferkette der Energie berücksichtigt werde, und ist damit aus dem Rennen. Der Schwerpunkt liege deshalb seit Jahren auf der Batterieforschung und der Anpassung der Baukasten-Plattformen an den notwendigen Platz für Batterien. Alle Forschungen hätten bisher gezeigt, dass die etablierte Lithium-Ionen-Technologie laufend verbessert werden könne und so noch für lange Zeit unschlagbar bleibe.

In 2025 will VW rund 50 verschiedene vollelektrische Fahrzeugtypen anbieten und bis dahin auch gemeinsam mit anderen Herstellern ein Netz von 400 Schnelladestationen in ganz Europa aufbauen. Die Kostendegression großer Serien im Konzern sei eine gute Basis für eine flächendeckende Einführung elektrischer Antriebe.

Quantensprünge in der Medizin – Krebsimmuntherapie,
Gentherapie und Zahlung nur bei Therapieerfolg

Über Quantensprünge in der Medizin berichtete Mario Linimeier, Molekularbiologe, Betriebswirt und Geschäftsführer beim Münchner Healthcare-Spezialisten Medical Strategy und Co-Manager des Medical BioHealth Trends, einem auf Small & Mid Caps spezialisierten Gesundheitsfonds. „Auf dem Gebiet der Onkologie zeichnet sich eine Revolution ab. Galt Krebs lange Zeit als tödliche Erkrankung, gelingt es nun mit Hilfe immunologischer Ansätze, das Überleben von Patienten im Vergleich zu bisher genutzten Therapien signifikant zu verlängern und Krebs in eine chronische, aber nicht tödliche Erkrankung zu transformieren.“ Bisherige Chemotherapien brächten immer nur einen kurzen Zeitaufschub, weil die Tumorzellen resistent gegen die Chemotherapie werden. Doch das körpereigene Immunsystem könne stimuliert werden, die Krebszellen dauerhaft selbst zu bekämpfen.

Auch Gentherapie habe jetzt den Marktdurchbruch erreicht. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte 2017 die ersten Zulassungen für drei bahnbrechende Gentherapie-Produkte in den USA, so dass defekte Gene ersetzt werden können. Hier eröffnen sich jetzt nach Jahrzehnten der Forschung Milliardenmärkte, was den derzeit noch extrem hohen Medikamentenpreisen geschuldet ist. Doch parallel dazu werden neue Bezahlmodelle entwickelt – pay per performance; die Krankenkasse zahlt nur bei Therapieerfolg.

Eier von nachweislich glücklichen Hühnern

Prof. Daniel Berckmans von der katholischen Universität Leuven in Belgien erforscht neue Wege in der Präzisionsviehhaltung (Precision Livestock Farming). Schwerpunkt ist die Entwicklung von Echtzeit-Algorithmen für einzelne Menschen und Tiere. Die Technik unterstützt die vollautomatische Tierhaltung an sieben Tagen in der Woche. Mit Kameras, Mikrofonen, Sensoren und dem „Internet der Dinge“ kann der Landwirt erkennen, welche Tiere Hilfe benötigen. Lahmheitserkennung durch Bildanalyse, Futteraufnahme-Messungen, Wachstums- und Tierschutzüberwachung werden die Viehzucht für alle Beteiligten verändern. „Die bisherige menschliche Beobachtung von Zuchttieren muss dringend rationalisiert werden, wenn die weltweite Fleischproduktion für eine wachsende Bevölkerung signifikant steigen und dennoch das Tierwohl verbessert werden soll.“ Über 60 Mrd. Tiere werden jährlich für die menschliche Ernährung getötet – aber erst einmal müssen sie schlachtreif werden. Und die Nachfrage wird bis 2050 um 75 Prozent steigen.
Moderne Technik erlaubt es, Einzeltiere einer Herde als Individuen wahrzunehmen und individuell zu behandeln. Mit modell-basierter Beobachtung und Verbesserung von biologischen Reaktionen begann Berckmans Team bereits 1991, testweise zuerst mit Insekten. Die Erfassung von Atemgeräuschen von Schweinen – Husten – zeigte bald, wie durch Geräuschanalyse Zuchttiere gesünder aufgezogen und der Antibiotikaeinsatz reduziert werden konnte.
Die Bildauswertung von Hühnerställen führte zu einfachen Algorithmen mit geringem Rechenbedarf, die etwa über blockierte Futtertröge informieren. Mit diesen Überwachungssystemen lässt sich für jedes Huhn erkennen, ob es sich wohlfühlt, und die Lebensumstände können automatisiert an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden. Solche Systeme eignen sich für den Bauernhof, aber genauso auch für das Monitoring von Formel-1-Fahrer oder Patienten. Für eine Reihe von Geschäftsmodellen sucht Berckmans Investoren, um seine Entwicklungen in die Märkte zu bringen.

Mit KI Anlegerstimmungen in Echtzeit auswerten

Jamie Wise, Gründer von BUZZ Indexes in Toronto und seit kurzem Kooperationspartner von Acatis für den am 15. Mai aufgelegten Fonds Acatis AI BUZZ US Equities, extrahiert mit Computertechniken des Natural-Language-Processing (NLP) Informationen aus Texten. BUZZ analysiert mit dieser Form der Künstlichen Intelligenz (KI) die Investorenstimmungen auf Onlineplattformen und selektiert damit die Aktien für den BUZZ-Index.
Wise erläuterte den BUZZ-Prozess, der sich auf soziale Netzwerke konzentriert. „Die Auswertung von Stimmungen kann für die Börse kurz- und mittelfristig zu Vorhersagen über Preisentwicklungen beitragen.“ BUZZ ist der einzige Index, der die positive Stimmung von Investoren über US-amerikanische börsennotierte Großfirmen auswertet. Er versammelt die 75 Aktien mit der besten Bewertung, mit einer jeweiligen maximalen Gewichtung von 3 Prozent, und wird monatlich neu zusammengestellt. Der originale BUZZ US Sentiment Leaders ETF ist 2016 gestartet, Modellrechnungen seit Anfang 2013 liegen kontinuierlich deutlich über dem S&P-500-Index. Die Schwarmintelligenz der Influencer scheint also die Realität der Börse gut vorwegzunehmen. „Der Wert des Prozesses kommt aus der Menge der Daten, die verarbeitet werden.“

Weitere Auskünfte über die Value-Konferenz erteilt die Acatis Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, E-Mail [email protected], Tel. 069 / 97 58 37 77.

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Text online mit Bildmaterial auf http://mpr-frankfurt.de/presse/acatis/20180528-acatis-valuekonferenz.htm

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Bildquelle: ACATIS, Veröffentlichung frei

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