Donnerstag, April 25, 2024
StartPolitikEuropa100.000+ pro Jahr: „Sekundärmigration“ steigt – und fast jeder bleibt

100.000+ pro Jahr: „Sekundärmigration“ steigt – und fast jeder bleibt

Auf dem Mittelmeer ist in Sachen „Flüchtlinge“ zwar weniger los als im legendären Jahr 2015, doch Deutschland profitiert von dieser „Trendwende“ nicht. Die sogenannte Sekundärmigration nimmt hierzulande zu. Im vergangenen Monat wurden laut Bundesinnenministerium 14.824 Asylanträge gestellt. Damit hält sich der Zuzug von 11.000 bis 17.000  „Schutzsuchenden“ pro Monat auf hohem Niveau. 

Besonders hoher Beliebtheit erfreut sich Deutschland unter den Einwanderern, die schon in einem anderen EU-Staat gelebt haben, dann aber über die deutsche Grenze einreisen, um hier einen -weiteren – Asylantrag zu stellen. Von Januar bis Oktober 2018 wurden laut Welt in Deutschland 158.512 Asylanträge gestellt, davon seien 138.655 Erstanträge gewesen. In vielen Fällen handelt es sich um abgelehnte Asylbewerber, die das Land zwar verlassen hatten, nun aber wieder einreisen und erneut einen Asylantrag stellen. Auch abgelehnte Asylbewerber, die einfach mit einer neuen Fluchtgeschichte versuchen, in Deutschland bleiben zu können, befänden sich darunter. Dieser Versuch sei „meist erfolglos“, berichtet die Welt.

Letztere bilden den aktuellen Zuzug relativ genau ab. Unter den Folgeanträgen sind zwar ebenfalls Personen, die neu einreisten. Nämlich solche, die abgelehnt wurden und ausreisten, dann aber wiederkamen. Doch überwiegend handelt es sich um abgelehnte Asylbewerber, die in Deutschland blieben und auf Grundlage einer neuen Fluchtgeschichte – von der sie im ersten Verfahren nichts erzählten – einen zweiten Antrag stellen. Dieser ist meist erfolglos.

Bis Ende Oktober hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über 186.886 Anträge entschieden. 18 Prozent der Antragsteller erhielten Flüchtlingsschutz; weitere 11,5 Prozent bekamen subsidiären Schutz und 4,5 Prozent erreichten das Abschiebungsverbot. Unter diesen Schutzstatus fallen diejenigen,  die weder verfolgt werden noch aus Kriegsregionen kommen, aber Erkrankungen haben oder von  „existenzielle Gefahren“ bedroht sind.

Abgelehnt wurden 35 Prozent der Anträge,  weitere 31,1 Prozent erledigten sich aus anderen Gründen, z.B.  weil ein anderer Staat zuständig ist. Auch als „Abgelehnter“ oder „Dublin-Fall“ gibt es keinen Grund zur Verzweiflung: bleiben tun weiterhin so gut wie alle. Die Ausreiseaufforderung wird von der Mehrheit einfach nicht befolgt. (MS)

@jouwatch

Quelle!:

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