Donnerstag, März 28, 2024
StartWirtschaftBörse12,5 Millionen Arme in Deutschland: Armutsgefährdung in Westdeutschland gestiegen

12,5 Millionen Arme in Deutschland: Armutsgefährdung in Westdeutschland gestiegen

In Deutschland leben derzeit etwa 12,5 Millionen Menschen in Armut. Tendenz steigend. Am stärksten war der Anstieg des Armutsrisikos in den letzten zehn Jahren offenbar in Nordrhein-Westfalen. Dort erhöhte sich das Armutsrisiko im Vergleich zum Jahr 2005 um 3,1 Prozentpunkte auf 17,5 Prozent im Jahr 2015.

Die Armutsgefährdungsquote ist in Westdeutschland in den vergangenen zehn Jahren gestiegen: Im Jahr 2015 lag sie in allen westdeutschen Bundesländern außer Hamburg über dem Niveau des Jahres 2005, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.

Am stärksten war der Anstieg des Armutsrisikos demnach in den letzten zehn Jahren in Nordrhein-Westfalen. Dort erhöhte sich das Armutsrisiko im Vergleich zum Jahr 2005 um 3,1 Prozentpunkte auf 17,5 Prozent im Jahr 2015.

In Berlin (+ 2,7 Prozentpunkte) und Bremen (+ 2,5 Prozentpunkte) war der Anstieg des Armutsrisikos im Jahr 2015 gegenüber 2005 ebenfalls überdurchschnittlich. Mit Ausnahme von Berlin war die Armutsgefährdung in allen östlichen Bundesländern im Zehn-Jahres-Vergleich rückläufig.

Am stärksten war der Rückgang um jeweils 2,4 Prozentpunkte in Brandenburg (2015: 16,8 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (2015: 21,7 Prozent), gefolgt von Sachsen-Anhalt mit einer Verringerung um 2,3 Prozentpunkte (2015: 20,1 Prozent). Das bundesweit höchste Armutsrisiko wies im Jahr 2015 Bremen mit 24,8 Prozent auf, gefolgt von Berlin mit 22,4 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 21,7 Prozent.

Die niedrigsten Armutsgefährdungsquoten 2015 hatten Bayern (11,6 Prozent), Baden-Württemberg (11,8 Prozent) und Hessen (14,4 Prozent). Die zeitliche Entwicklung der Armutsgefährdung verlief in den Bundesländern unterschiedlich und meist nicht kontinuierlich, teilten die Statistiker weiter mit. Beispielsweise lag die Armutsgefährdung in Hamburg im Jahr 2015 mit 15,7 Prozent auf dem gleichen Niveau wie 2005.

Wie in vielen anderen Bundesländern war die Armutsgefährdungsquote hier zwischenzeitlich rückläufig, um anschließend wieder anzusteigen. So sank in Hamburg bis zum Jahr 2008 das Armutsrisiko zunächst kontinuierlich auf 13,1 Prozent. In Nordrhein-Westfalen ging das Armutsrisiko ausschließlich in den Jahren 2006 und 2012 leicht zurück.

Aktuell leben in Deutschland etwa 12,5 Millionen Menschen in Armut.

(dts Nachrichtenagentur)

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