Dienstag, April 23, 2024
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130 Beben in 2 Monaten: Einer der gefährlichsten Vulkane Amerikas räkelt sich – weltweite Aktivität (Videos)

Es waren nur schwache Beben, die Seismologen unter der Erdoberfläche aufzeichneten. Dennoch können das Anzeichen dafür sein, dass der Vulkan sich räkelt.

Forscher der amerikanischen Geologiebehörde US Geological Survey (USGS) haben mithilfe des Pacific Northwest Seismic Networks seit dem 14. März 2016 mehr als 130 Erdbeben gemessen. Zusätzlich dazu gab es vermutlich noch weitere Erschütterungen, die jedoch zu schwach waren, um von den Seismographen erfasst zu werden.

Bebenserie tief unter der Erde gemessen

Die Beben hatten meist eine Magnitude von 0,5 oder weniger. Die einzig größere Erschütterung erreichte eine Stärke von 1,3.

Die Anzahl der Erschütterungen stieg stetig an, zuletzt waren es 40 pro Woche. Die gute Nachricht aber ist, dass sie allezwischen zwei und sechs Kilometern unter der Erde stattfanden und deshalb an der Oberfläche nicht zu spüren waren. Und bei all dem Rumoren scheint der Vulkan Mount St. Helens noch Ruhe zu bewahren (Steht ein Mega-Beben bevor? 6+ Beben im Pazifik, Japan und Ecuador – Risiko-Vulkan in Nordkorea – weltweite Aktivität (Videos))

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Auch wenn der Vulkan brodelt, muss er nicht ausbrechen

Um zu verstehen, wie sich ein Vulkan in so einer Ruhephase verhält, „analysieren wir das Wachstum von Kristallen in Magmakammern“, erklärt Erik Klemetti, Professor für Geowissenschaften an der Denison University.

Auch wenn der Gedanke daran, dass einer der gefährlichsten Vulkane in Nordamerika zu brodeln beginnen könnte, besorgniserregend ist, so sagen Forscher, dass der Feuerberg nicht zwangsläufig ausbrechen muss, nur weil er rumort.

Video:

Dennoch können diese Schwarmbeben ein Anzeichen dafür sein, dass der Feuerberg sich auflädt, denn vulkanische Beben entstehen häufig durch Gasexplosionen in Magmakammern. Manchmal kann das Magma, das sich tief durch die Erde bewegt, Erschütterungen auslösen.

Häufig kündigen solche Beben einen bevorstehenden ausbruch an. Doch bis dahin können noch Jahre vergehen. „Bisher wurden noch keine Anomalien oder riskanten Entwicklungen beobachtet“, beruhigen die Forscher der USGS (Bevorstehende Naturkatastrophen: Panikmache oder unterschätztes Risiko? (Video)).

Die große Eruption des Mount St. Helens am 18. Mai 1980 (Titelbild) wurde so gut dokumentiert wie kaum ein anderer Ausbruch zuvor. Trotz modernster Beobachtungsmethoden waren die Vulkanologen von der Stärke des Ausbruches überrascht.

Ihr hohes, zerstörerisches Potential kam durch ihren ungewöhnlichen Verlauf zustande, bei der ein Teil der Nordflanke des Vulkans abscherte und sich die Magmakammer in einer seitwärts gerichteten Explosion entlud. Im größten Hangrutsch der Geschichte verlor der Vulkan dabei 400 Meter an Höhe. Das Flankenmaterial rutschte zum größten Teil in den Spirit Lake, einem See der ca. 8 km vom Gipfel entfernt ist. Das Wasser des Sees schwappte aus seinem Bett, gut 75 Meter hoch und floss in das Becken zurück. Allerdings befindet sich die neue Wasserlinie nun 60 Meter höher als zuvor (Kraft von 100 Millionen Atombomben: Nordkoreas gefährlichster Vulkan rumort – weltweite Aktivität (Videos)).

Die Landschaft und Lebewelt um den Mount St. Helens erfuhr in kürzester Zeit dramatische Veränderungen.

  

Weltweite Vulkanaktivität in den letzten 7 Tagen

15. Mai 2016 – Santiaguito: Aschewolke bis auf 4500 Meter

Am Domvulkan Santiaguito in Guatemala ereignete sich eine eine moderate explosive Eruption. Vulkanasche stieg bis auf 4500 Meter Höhe auf und regnete in benachbarten Orten nieder. Pyroklastische Ströme entstanden die ca. 2ooo Meter weit flossen. Die Eruption ging sehr wahrscheinlich mit einem partiellen Kollaps des Lavadoms einher.

Video:

12. Mai 2016 – Ruapehu: Erhöhung der Alarmstufe

Verschiedene Parameter deuten am Ruapehu auf Neuseeland auf ein Ansteigen der vulkanischen Aktivität hin. Neben leichtem Tremor wurde ein erhöhter Gasausstoß registriert. Besonders besorgniserregend ist ein Aufheizen des Kratersees von 25 auf 46 Grad Celsius. Dies veranlasste die Wissenschaftler des GNS die Alarmstufe auf „2“ zu erhöhen.

Ein weiterer Vulkan Neuseelands ist derzeit unruhig: White Island. Dort wurde kürzlich ein neuer Krater entdeckt und man rechnet mit weiteren kleinen Eruptionen.

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11. Mai 2016 – Bardarbunga: weiter steigende Seismik

Heute konnte man in der isländischen Presse einen Bericht lesen, nach dem sich führende Vulkanologen der Insel besorgt zeigten, dass der Bardarbunga mittelfristig wieder ausbrechen könnte. Seit einigen Monaten steigt die Seismik wieder an. Auch heute gab es ein Schwarmbeben. Die Seismik ist nicht nur unter dem Zentralvulkan erhöht, sondern entlang des Störungssystems bis zum Herdubreid.

Steigende Seismik wird auch am neuseeländischen Vulkan Ruapehu beobachtet und die Vulkanologen warnen vor einem Aufstieg zum Gipfel. Der Vulkan ist für phreatische Eruptionen berüchtigt.

09. Mai 2016 – Erwähnenswert ist auch ein weiterer Paroxysmus am Fuego in Guatemala. Die Aktivität steigerte sich relativ schnell und unvermittelt.

Aktuell befinden sich laut volcanodiscovery.com 36 Vulkane in einer eruptiven Phase, in früheren Jahren gab es auch Monate mit über 40 oder 50 aktiven Vulkanen.

Literatur:

Die Erde hat ein Leck: Und andere rätselhafte Phänomene unseres Planeten von Axel Bojanowski

Im Fokus: Naturkatastrophen: Zerstörerische Gewalten und tickende Zeitbomben (Naturwissenschaften im Fokus) (German Edition) von Nadja Podbregar

Vulkane von Marc Szeglat

Quellen: PublicDomain/weather.com/vulkane.net am 15.05.2016

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