Donnerstag, April 25, 2024
StartWissenschaftArchäologie70 Millionen Jahre alte Dinosaurier-Eier mit Embryos gefunden (Video)

70 Millionen Jahre alte Dinosaurier-Eier mit Embryos gefunden (Video)

In der südargentinischen Provinz Neuquén sind Dinosaurier-Eier mit Überresten von Embryos gefunden worden. Sie sind 70 Millionen Jahre alt, wie die argentinische Nachrichtenagentur Telam berichtet.

Dieser Fund sei von einer immensen Bedeutung für die Wissenschaftler, sagte die Chefin des Departements für den Schutz des Kulturerbes, Claudia Della Negra.

„Sie (die Wissenschaftler – Anm. d. Red.) erforschen die Embryos völlig und haben schon eine Analyse der embryonalen Haut und der Zähnegemacht“, so Della Negra.

Ihr zufolge sind die Eier bis zu unserer Zeit in einem guten Zustand erhalten geblieben, weil auf dem Territorium, auf dem sie gefunden wurden, früher ein Sumpf war, der dann unter vulkanischen Ablagerungen begraben wurde.  Das Dino-Nest wurde vor einigen Jahren gefunden, aber die Wissenschaftler berichteten erst jetzt darüber.

Laut Della Negra werden in diesem Gebiet regelmäßig Dino-Reste gefunden. Sie schlug vor, dort einen paläontologischen Park zu eröffnen, um es für weitere Generationen zu bewahren. Außerdem könnte ein solcher Park zu einer guten Touristenattraktion werden und neue Arbeitsplätze schaffen (Evolutionslüge: Menschen vor Dinosauriern).

Erstaunlich lange Zeit im Ei

Fossilien von Dinosauriern gibt es zuhauf. Dank dieser urzeitlichen Relikte ist es Forschern heute möglich, sowohl die Lebensweise als auch das Aussehen vieler dieser Urzeitechsen gut zu rekonstruieren. Seltenheitswert haben dagegen Funde, die Einblicke in das Fortpflanzungsverhalten der Tiere und die Entwicklung ihres Nachwuchses gewähren.

„Die größten Rätsel über Dinosaurier betreffen ihre Embryologie. Darüber ist nahezu nichts bekannt“, sagt Gregory Erickson von der Florida State University in Tallahassee. „Die Zeit im Ei ist ein wichtiger Teil der Entwicklung der Tiere. Doch diese Phase ist bisher kaum erforscht, weil fossile Embryos äußerst selten sind“, ergänzt Darla Zelenitsky von der University of Calgary.

Eine bisher unbeantwortete Frage rund um die embryonale Entwicklung von Dinosauriern hat das Paläontologen-Team nun jedoch klären können – mithilfe einer aufwändigen Zahnanalyse.

Die Wissenschaftler wollten wissen, wie lange es in der Regel dauerte, bis ein Dino aus dem Ei schlüpfte. Um dies zu klären, untersuchten sie zwei Dinosaurier-Embryos: Einer stammte von einem Protoceratops, der sehr kleine Eier von rund 194 Gramm legte – der andere von einem gehörnten Giganten mit über vier Kilogramm schweren Eiern, dem Hypacrosaurus.

Mithilfe der Computertomografie analysierten Erickson und seine Kollegen die Zähne der bereits relativ weit entwickelten Dino-Babys. Unter dem Mikroskop wurde auf diesen Aufnahmen sichtbar, was die Forscher besonders interessierte: feine Wachstumslinien, ähnlich wie die Jahresringe im Holz von Bäumen (Verbotene Archäologie: Dinosaurier und weiche Kohle – Beweise für die Sintflut).

(Diese Wachstumslinien im Dentin zeugen von der langsamen Entwicklung der Embryo)

„Bei den Dinosauriern bilden sich diese Linien jedoch nicht jährlich, sondern täglich. Auf diese Weise konnten wir im wahrsten Sinne des Wortes zählen, wie lange die Embryos im Ei gewachsen waren“, erklärt Erickson.

Das Ergebnis überraschte: Der kleine Protoceratops hatte rund drei Monate unter der Schale verbracht, der Nachwuchs des riesenhaften Hypacrosaurus sogar sechs. Anders als gedacht ähnelte die Inkubationszeit der Dinosaurier damit der von primitiven Reptilien, war aber deutlich länger als die der meisten Vögel.

Bisher gingen Experten davon aus, dass die Urzeitechsen ihre Eier ähnlich lange bebrüteten wie ihre gefiederten evolutionären Nachfahren. Nun zeigt sich jedoch: Die Vorfahren heute lebender Vögel entwickelten die beschleunigte Inkubation wahrscheinlich erst, nachdem sie sich von den landlebenden Dinos abgespaltet hatten. Vielleicht, so spekuliert das Team, verbrachten vogelähnlichere Dino-Arten wie der flugfähige Saurier Velociraptor bereits weniger Zeit im Ei – leider fehlen fossile Funde, um das zu überprüfen.

 

Die langsame embryonale Entwicklung der landlebenden Dinosaurier könnte den Tieren einen bedeutenden Nachteil gebracht haben – und schließlich womöglich sogar zu ihrem Ende beigetragen haben. Denn mit der langen Brutzeit waren die werdenden Eltern und ihre Eier besonders anfällig für Jäger und andere Risiken aus der Umwelt.

Die langsame Entwicklung bedeutete zudem eine aufwändigere, energiezehrende Aufzucht sowie weniger Nachkommen und damit geringere Chancen im Wettbewerb der Arten. „Wir glauben, dass unsere Erkenntnisse erklären können, warum die Dinosaurier zum Ende der Kreidezeit ausstarben, während Amphibien, Vögel, Säugetieren und andere Reptilien das Massensterben überlebten und anschließend florierten“, sagt Erickson. „Sie vermehrten sich schlicht zu langsam.“ (Evolutionslügen: Die Dinosaurier, unsere Drachen? (Videos))

Literatur:

Dinosaurier: Das Handbuch: Fakten, Funde, Kontroversen von Hans-Joachim Zillmer

Verbotene Archäologie. Die verborgene Geschichte der menschlichen Rasse von Michael A Cremo

Auf den Spuren alter Mythen: Neue Expeditionen in die sagenhafte Vergangenheit des Planeten Erde von Zecharia Sitchin

Video:

Beitragsbild: PublicDomain/de.sputniknews.com/scinexx.de/Florida State University/American Museum of Natural History

Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com/scinexx.de/Florida State University/American Museum of Natural History am 18.04.2017

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »