Freitag, April 19, 2024
StartPolitikEUAbgeschmackt: Juncker erhält „Freiheitspreis der Medien“

Abgeschmackt: Juncker erhält „Freiheitspreis der Medien“

Welch ein Hohn: Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission, erhält wegen seiner angeblichen Verdienste um die europäische Einigung den „Freiheitspreis der Medien“ 2019 verliehen. Wer weiß, wer sich dort tummelt, den wundert gar nichts mehr.  

Der „Brückenbauer Europas“ – nur eine der billigen Lobhudeleien aus dem Mainstream, der die frohe Botschaft verkündet, dass Jean-Claude Juncker beim „Ludwig-Erhard-Gipfel“ in einem Festakt eine hohe Auszeichnung, den „Freiheitspreis der Medien“, um den Hals gehängt bekommt.

Die Begründung der Jury lautet: In politisch schwierigen Zeiten für die EU habe Juncker sich als ein „großer Brückenbauer“ Europas erwiesen. Das Vorantreiben des europäischen Einigungsprozesses sei für den Luxemburger  nicht nur eine „Herzensangelegenheit, sondern eine erfolgreiche Pflicht“ geworden. Er verkörpere eine „Vision der Völkerverständigung jenseits von Nationalismus, Fremdenhass und Intoleranz“ und habe das „Haus Europa in den letzten Jahren aktiv ausgebaut und dem Verbund von 28 Staaten und einer halben Milliarde Einwohner ein freundliches Gesicht verliehen“. Beendet wird die Lobpreisung des zur Lichtgestalt verklärten, mutmaßlich mit Alkohloproblemen kämpfenden EU-Funktionärs dadurch, dass er es in „Zeiten von Populismus, Flüchtlingskrise und Brexit“ vermochte, die „Einheit Europas im Geiste von Solidarität und Humanismus zu wahren“.

Verliehen wird der Preis zum fünften Mal auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel, wo jährlich zahlreiche Wirtschaftsführer, Politiker und Journalisten zusammenkommen und Gestalten wie Juncker huldigen. Kooperationspartner des Spektakels sind unter anderem HyopVereinsbank, Siemens oder BlackRock. Gestiftet wird der „Freiheitspreis“ von der,  2012 vom dem Publizisten Wolfram Weimer und seiner Ehefrau, der Verlegerin Christiane Goetz-WeimerWeimer gegründeten Media Group. Zum Verlag gehört unter anderem das Debattenmagazin „The European“ und die Unternehmehmerzeitung „Wirtschaftskurier“. Nur damit klar ist, wer auf welcher Hochzeit tanzt. (SB)

@jouwatch

Quelle!:

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