Donnerstag, April 25, 2024
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Ahmadiyya-Gemeinde verklagt die Islamkritikerin Necla Kelek

Die sich als „Reform-Islam“ präsentierende hoch aktive Ahmadiyya-Gemeinde (AMJ) hat einen Feldzug gegen die Publizistin und Islamkritikerin Necla Kelek eröffnet und sie verklagt. Der Prozess gegen die AMJ-Kritikerin beginnt am Donnerstag in Frankfurt. 

Die streng islamische Ahmadiyya-Gemeinde ist auf Expansion angelegt und verfolgt in Deutschland hoch erfolgreich ihren 1989 beschlossener Hundert-Moscheen-Plan, also die Errichtung von einhundert Gotteshäusern in Deutschland. Islamkritiker warnen schon lange vor der Gemeinde, denn tatsächlich vertreten die Ahmadiyyas just das selbe rückständige Frauenbild, wie es der Islam vorgibt. Das Fernziel der Gemeinde, die der deutschen Bevölkerung als quasi liberale Gruppierung verkauft wird,  ist ein islamischen Kalifat samt dazugehöriger Sharia.

Dies geht am besten mit Unterstützung der Politik. Aktuell freut sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), dass trotz massiven Widerstands in Mitteldeutschland die erste Großmoschee durch die Ahmadiyya-Gemeinde realisiert werden konnte (Jouwatch berichtete).

Auch Necla Kelek kritisiert, dass  die deutsche Gesellschaft eine fahrlässige Toleranz gegenüber religiösem Extremismus zeige. In Bezug auf die Ahmadiyya-Gemeinde stellte Kelek in einem  Interview mit dem Deutschlandfunk fest: Die Ahmadiyya-Gemeinde sei eine „Sekte“, sie nutze ihren Status als Körperschaft, um eine „politische Agenda“ zu verfolgen und sei in ihrer religiösen Praxis „nicht transparent“.

Diese Aussage hat der streitbaren Islamkritikerin nun eine Anzeige der vermeintlichen Vorzeigemuslime eingebracht. Die Ahmadiyya-Gemeinde hat eine Unterlassungsklage gegen Kelek eingereicht, der vorläufig geschätzte Streitwert beläuft sich auf 100 000 Euro, berichtet die NZZ.

Mohammad Dawood Majoka, der Pressesprecher der Ahmadiyya-Gemeinschaft, spielt sein Spiel als Vertreter eines vermeindlichen Reform-Islam und argumentiert: „Als in unserer deutschen freiheitlichen Gesellschaft fest verankerte Reformmuslime stellen wir uns der kritischen Auseinandersetzung tagtäglich“. Diese wichtige Auseinandersetzung müsse aber nicht nur kritisch, sondern auch fair für beide Seiten stattfinden, heißt es von muslimischer Seite.

Wie es scheint, verstehen die AMJ-Funktionäre unter dieser „Auseinandersetzung“,  Kritiker wie Kelek durch einen Prozess mundtot zu machen. In Anbetracht der Tatsache, dass Ende November wieder einmal die unsägliche und von Wolfgang Schäuble (CDU) ins Leben gerufene Islamkonferenz beginnt, will die AMJ auf keinen Fall das geschäftsschädigende Label „Sekte“ aufgedrückt bekommen. „Noch geschäftsschädigender aber wirkt ein Feldzug gegen eine einzelne Intellektuelle“, so die Feststellung der NZZ. (SB)

@jouwatch

Quelle!:

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