Donnerstag, April 18, 2024
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Akute Myeloische Leukämie: Elf Krankheitsbilder

Genetische Unterschiede entscheiden über Behandlungserfolg

Hinxton – Bei der Akuten Myeloischen Leukämie (AML), einer der Hauptarten von Blutkrebs, handelt es sich nicht um eine, sondern um elf verschiedene Krankheiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine detaillierte genetische Analyse unter Mitarbeit des Wellcome Trust Sanger Institute http://sanger.ac.uk . Die genetischen Unterschiede erklären auch, warum manche Patienten viel besser auf die Behandlung ansprechen als andere.

Geringe Überlebenschancen

Die Forscher gehen davon aus, dass die im New England Journal of Medicine http://nejm.org veröffentlichten Forschungsergebnisse bei der Entwicklung klinischer Studien helfen können. An AML erkranken allein in Großbritannien jährlich rund 3.000 Menschen. Die Krankheit ist häufig vor allem bei älteren Patienten aggressiv. Die Überlebenszahlen nach fünf Jahren liegen bei 20 Prozent.

Derzeit besteht die Behandlung vor allem aus Chemotherapie und der Transplantation von Stammzellen. Bei vielen Patienten ist jedoch nur schwer vorherzusagen, wie sie reagieren werden. Derzeit werden Untersuchungen zu Chromosomenanomalien mit dem Mikroskop durchgeführt. Für die aktuelle Studie mit mehr als 1.500 Patienten wurde eine detailiertere genetische Analyse vorgenommen. Die Forscher untersuchten mehr als 100 Gene, die Leukämie verursachen und analysierten ihre Interaktion.

Maßgeschneiderte Therapien

Laut den Forschern teilen sich die Patienten in mindestens elf Hauptgruppen auf. Jede verfügte über ihre eigenen genetischen Veränderungen und klinischen Merkmale. Laut Peter Campbell, einem der Forschungsleiter, können die neuen Erkenntnisse bei wichtigen Entscheidungen helfen. „Ich kann zwei Patienten haben, die unter dem Mikroskop unter der gleichen Art von Leukämie leiden und sie genau gleich behandeln. Einer der beiden würde geheilt, der andere würde einen Rückfall erleiden und sehr schnell an den Folgen der Krankheit sterben.“

Dem Experten zufolge ist jetzt nachgewiesen, dass die klinische Variabilität sehr stark durch die Genetik beeinflusst wird. Er hofft, dass dieses Verfahren in den nächsten Jahren in Krankenhäusern eingesetzt werden kann. Eine ganze Reihe maßgeschneiderter Behandlungsansätze für diese genetischen Veränderungen werde derzeit entwickelt. Das Verstehen der Strukturen dieser Krankheit könne Wissenschaftlern dabei helfen, Studien zu entwickeln, die diese Medikamente zu den richtigen Patienten bringen. (Ende)

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