Freitag, März 29, 2024
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Angriff auf Golanhöhen: Darum provoziert Israel den Iran in Syrien

Der ehemalige Militärkorrespondent des staatlichen Rundfunks des Iran in Syrien Hassan Shemshadi ist in einem Interview mit Sputnik auf die Ursachen und Folgen des israelischen Angriffs auf Objekte der iranischen Militärs in Syrien eingegangen.

In der Nacht auf Donnerstag gab der Pressedienst der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte bekannt, dass Soldaten der iranischen Eliteeinheit „al-Quds“ etwa 20 Raketen von syrischem Gebiet aus gegen israelische Stellungen auf den Golanhöhen abgefeuert hatten. Die israelische Luftwaffe habe danach Raketenschläge gegen Ziele auf dem syrischen Territorium geführt. Dabei sollen Stellungen der iranischen Aufklärung und mehrere Militärobjekte von „al-Quds“ getroffen worden sein.

Allerdings überlebten die iranischen Militärs in Syrien diese Attacken ohne großen Schaden: Es gebe weder Tote noch Verletzte noch materielle Verluste, sagte Shemshadi, der der iranischen Revolutionsgarde nahesteht. Von einer Zerschlagung der iranischen Spezialeinheit in Syrien, wie die israelische Armee behauptet habe, könnte hier offenbar also keine Rede sein.

Israel nehme bereits seit sieben Jahren, vom Anbeginn der syrischen Krise an, an dem bewaffneten Konflikt im Lande teil, sagte Shemshadi. „Wir haben nicht den geringsten Zweifel daran, dass Israel Terroristen unterstützt hat, die in Syrien gekämpft haben. All das ist auf Fotos und Satellitenvideos festgehalten. Selbst israelische Beamte haben Erklärungen abgegeben, in denen sie bestätigten, dass sie diese Unterstützung geleistet haben“.

Allerdings sei der jüngste Angriff der israelischen Luftwaffe eine Art Phänomen, obwohl Israel Stellungen der syrischen Armee schon mehrmals unter verschiedenen Vorwänden mit Raketen oder bei Luftangriffen attackiert habe.

Das Phänomen bestehe darin, dass Israel diesmal versucht habe, alles so darzustellen, als ob der Iran als erster die Golanhöhen angegriffen und Israel die Stellungen der Qods-Brigaden in Syrien als Gegenreaktion beschossen hätte, betonte Shemshadi:

„In der Tat aber unternahm der Iran keine solchen Handlungen. Defensive Handlungen kamen von Seiten der syrischen Armee, die 20 bis 50 Raketen gegen wichtige Stellungen des Gegners auf den Golanhöhen abfeuerte. Die Ziele wurden getroffen. Allerdings spricht niemand darüber“.

Israel habe diese Tatsache verschwiegen und beschlossen, die Schuld den iranischen al-Quds-Einheit in die Schuhe zu schieben, sagte er.

„Dabei hat keiner unserer Militärchefs diese Erklärung bestätigt, der Iran hat die Verantwortung für diese „Aggression gegen Israel“ nicht übernommen. Diese hat die syrische Armee übernommen, die wichtige militärische Punkte Israels auf den Golanhöhen zum ersten Mal selbständig angreifen konnte“. 

Zuvor habe Israel syrische Militärkolonnen angegriffen mit dem Vorwurf, diese würden angeblich Waffen nach Libanon befördern, betonte Shemhadi. Bei dem jüngsten Angriff auf Stellungen der syrischen Streitkräfte und Milizen habe Israel ein anderes Ziel verfolgt: „Sie wünschen keine iranische Militärpräsenz in jeglicher Form, deshalb wollen sie die iranischen Militärs um jeden Preis von dort verdrängen“, sagte er.

Die iranischen Streitkräfte halten sich in Syrien jedoch ganz legitim auf, in Übereinstimmung mit der Aufforderung der syrischen Regierung, und nicht als Interventen wie die USA, hob Shemshadi hervor. „Dennoch fordert Israel, dass der Iran keine Militärbasen in Syrien haben darf, dass sich dort kein Iraner befinden darf“.

Mit seinem jüngsten Angriff versuche Israel als Verbündeter der Vereinigten Staaten zu zeigen, dass der US-Präsident Donald Trump richtig gehandelt habe, als er den Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran angekündigt habe: „Damit gesagt werden könnte: Sehen Sie, Trump hat recht, wenn er gegen den Iran auftritt, der Israel in Syrien mit Raketen angegriffen hat“. Israel wolle den Iran als ein Land darstellen, welches die Sicherheit des jüdischen Staates mit seinen Raketen bedrohe sowie die ganze Region und selbst Europa gefährde, sagte Shemshadi: „Sie wollen also sagen, dass der Iran und die Revolutionsgarde die ganze Welt bedrohen“.

Es müsste auch in Zukunft mit derartigen Attacken von Seiten Israels gerechnet werden, das den Iran zu aggressiven Handlungen provozieren wolle, ist sich der Ex-Korrespondent sicher.

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