Samstag, April 20, 2024
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Anschlag auf Mopo war „Zeichen gegen Ungläubige“: Gericht verhängt milde Strafen gegen junge Islamisten

Kurz nach dem Anschlag auf das Satiremagazin „Charly Hebdo“ flogen Brandsätze auf die Hamburger Morgenpost. Eine Schule in Altona war das zweite Ziel in der Anschlagsnacht Anfang 2015. Nun wurden vier der Täter – junge Islamisten – zu Bewährungsstrafen und Arbeitsstunden verurteilt.

Nur vier Tage nach dem Anschlag auf die Satierezeitung Charlie Hebdo in Frankreich, brannte es nachts im Verlagsgebäude der Hamburger Morgenpost (Mopo). Es war der 11. Januar 2015.

Es habe sich um „Racheakte“ junger Islamisten aus Altona gehandelt so das Gericht am Tag der Urteilsverkündung. Von den Brandstiftern konnten im Anschluss vier ermittelt werden. Seit April mussten sie sich vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Nun folgte die Verurteilung mit Freiheitsstrafen auf Bewährung und Arbeitsleistungen.

Islamisten wollten Zeichen gegen die Ungläubigen setzen

„Ich selbst weiß, wie schockiert ich war, als ich von dem Anschlag in Paris hörte, sagte die Vorsitzende Richterin am Tag der Urteilsverkündung. Es gab elf Tote und viele Verletzte. Eine ganze Redaktion wurde ausgelöscht. Und kurz danach wurde der Terror nach Hamburg gebracht. Sie wollten ein Zeichen gegen die Ungläubigen setzen. Indirekt war das ein Solidaritätsakt mit den Anschlägen in Paris“, so die Richterin.

Ein Glück nur, dass die Molotowcocktail, die die Täter auf die Max-Brauer-Schule in Altona warfen nicht funktionierten. Wie die „Welt“ berichtet, sollte der Anschlag den Schülern gelten, die Islam-Karikaturen von „Charlie Hebdo“ ausgehängt hatten. Die Brandsätze waren an die Fenster der Hausmeisterwohnung geflogen.

Gericht: Täter tragen kein islamistisches Gedankengut in sich

So zum Beispiel für Mustafa S. (22), der an beiden Anschlägen beteiligt war und zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt wurde. Oder für Emre K. (20), er wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt, auch diese Strafe ist auf Bewährung. Beide jungen Männer hatten sich damals in Altona der Islamisten-Gruppe „Ein Moslem, ein Wort“ angeschlossen.

Frustriert, keinen Job, Stress im Elternhaus und Alkohol

Emre K. erklärte seine Beteiligung so: „Zum Zeitpunkt der Taten war ich frustriert. Ich hatte keinen Job und viel Stress im Elternhaus. Und ich habe viel Alkohol getrunken.“ Er bat um Milde: „Bitte geben Sie mir eine Chance. Ich mache inzwischen eine Ausbildung zum Maurer. Alkohol rühre ich nicht mehr an.“

Dagegen wurde Malcom R. (22) zu einer Strafe auf Vorbehalt verurteilt. Er hatte bestritten, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Das Gericht hielt ihn aber für überführt. Acun B. (21), verurteilt zu 20 Arbeitsleistungen mit jeweils sechs Stunden, zeigte tiefe Reue. Er hatte vor dem Anschlag auf die „Mopo“ geholfen, Spuren zu verwischen. Dazu hatte er die Handys der Mittäter eingesammelt und war damit in Richtung Reeperbahn gefahren. Ziel war es die Ermittler auf eine falsche Fährte zu locken. Sonst hätten die Handys in der Nähe des Tatorts geortet werden können. Nach umfangreicher Auswertung der Handydaten kamen ihnen die Ermittler dennoch auf die Spur.

Beitragsbild: Daniel Bockwoldt/dpa

Quelle: Epoch Times

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