Das NGO-Schlepperboot „Aquarius“ kreuzt wieder unmittelbar vor der libyschen Küste, um dort illegale Einwanderer aufzulesen und nach Europa zubringen. Auf ihrer Homepage kündigte die Besatzung an, unmittelbar vor dem afrikanischen Land bleiben zu wollen, um Ausschau nach Booten zu halten. Inzwischen hat das Schiff 141 Migranten an Bord und will sie nach Europa bringen.
Es sind die ersten Aktionen, nachdem die „Aquarius“ mit hunderten Afrikanern im Juni nicht in Italien hatte anlegen dürfen. Das Schiff wird von den sogenannten Nichtregierungs-Organisationen (NGO) „Ärzte ohne Grenzen“ und „SOS Méditerranée“ betrieben. In der vergangenen Woche war es von Marseille Richtung Afrika aufgebrochen.
Heute konnte die #Aquarius in zwei verschiedenen Rettungseinsätzen insgesamt 141 Menschen vor dem Ertrinken bewahren, darunter Kinder und viele unbegleitete Minderjährige. Beide Rettungen spielten sich bei ca. 24-26 Seemeilen vor den libyschen Küste in den internationalen Gewässern ab.
Die #Aquarius hat alle relevanten Behörden verständigt und bleibt vorerst im Such- und Rettungsgebiet, um nach weiteren in Seenot geratenen Booten zu suchen.
Vor dem libyschen Suwara haben die selbsternannten Seenotretter jetzt nach eigenen Angaben zunächst 25 Migranten von einem Flüchtlingsboot an Bord geholt. Kurz darauf waren es 126 weitere. Sie bringen die Männer jedoch nicht in den nächsten sicheren Hafen, wie es die Seenotrettung eigentlich vorsieht, sondern nach Europa. Kritiker sprechen daher von „Schlepperei“.
Vor zwei Monaten hatte die italienische Regierung die „Aquarius“ daran gehindert, mit rund 500 Afrikanern das Land anzulaufen. Nach einem tagelangen Hin und Her fuhr das Schiff schließlich ins spanische Valencia. Die dortige sozialistische Regierung ließ sie an Land, um dann fast alle nach Deutschland weiterzuschicken.
Die „Aquarius“ bietet ihren Europa-Shuttleservice derzeit in einer Region an, „die Libyen kürzlich als eigene Such- und Rettungszone ausgerufen hatte und in der es für die Koordination von Rettungen zuständig ist“, berichtet die Welt. (WS)