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Archäologen finden keltischen Kultplatz auf Schwäbischer Alb

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Einen rätselhaften Kultplatz der Kelten haben Archäologen auf der Schwäbischen Alb

entdeckt. Überraschend sei man oberhalb von Langenenslingen (Kreis Biberach)

auf eine mindestens vier Meter hohe, monumentale Steinmauer (Foto) gestoßen, die rund 2600 Jahre alt sein dürfte, teilte das Landesamt für Denkmalpflege in Stuttgart mit.

“Wie die Entdeckung eines Opferschachts mit menschlichen Skelettresten zeigt, diente dieses gigantische Bauwerk bis ins 3. Jahrhundert vor Christus als Kultplatz”, hieß es in einer Mitteilung des Regierungspräsidiums.

Funde deuten auf frühkeltische Zeit

Die aus Kalkstein gesetzte Trockenmauer an einem Ausläufer der Schwäbischen Alb sei bisher nur in Randbereichen freigelegt und auch noch nicht abschließend datiert.

Naturwissenschaftliche Untersuchungen an Tierknochen sprechen für eine Errichtung der Mauer im 7. bis 5. Jahrhundert vor Christus. Auch Keramik- und Metallfunde sowie die Ähnlichkeit mit den Fundamenten der berühmten Lehmziegelmauer der Heuneburg sprechen für eine Entstehung in frühkeltischer Zeit. Der Fürstensitz liegt neun Kilometer entfernt im Süden. Beide Anlagen hatten früher vermutlich Sichtverbindung, heute ist die Gegend bewaldet.

Die Experten haben die Mauer noch nicht komplett freigelegt. Sie dürfte sechs oder sieben Meter hoch sein. Das sei einzigartig nördlich der Alpen, so Prof. Dr. Dirk Krausse.

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(Bereits 2006 und 2007 wurde gegraben)

Die bisherigen Forschungen zeigen, dass die “Alte Burg” in der frühkeltischen Zeit wahrscheinlich nicht nur unter fortifikatorischen Gesichtspunkten heraussticht, sondern auch eine sehr bedeutende Anlage mit Kultplatzfunktion dargestellt haben dürfte. Zur Klärung der Beziehungen zur Heuneburg, zu der in der Eisenzeit mit großer Wahrscheinlichkeit Sicht-verbindung bestand, bedarf es in den nächsten Jahren jedoch noch weiterer intensiver Forschungen. Die Ausgrabungen an der Alte Burg werden im Frühjahr 2015 fortgesetzt.

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten sogenannten Langfristprojekts führen Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Krausse und Dr. Leif Hansen seit 2014 Ausgrabungen im Bereich der Oberen Donau durch. Bereits im ersten Jahr ist den Forschern eine Aufsehen erregende Entdeckung von überregionaler Bedeutung gelungen: Auf der “Alte Burg”, einem plateauartigen Ausläufer der Schwäbischen Alb oberhalb von Langenenslingen, stießen sie im Oktober 2014 überraschend auf eine mindestens vier Meter hoch erhaltene monumentale Steinmauer. Sie begrenzt einen gut zwei Hektar großen Bergsporn, der durch die frühkeltischen Erbauer vollkommen überformt und umgestaltet wurde.

Quellen: dpa/t-online.de/archaeologie-online.de/schwaebische.de vom 28.01.2015

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