Freitag, März 29, 2024
StartWissenschaftAstronomieAustralien „pulsiert“ jährlich im Ausmaß von einigen Millimetern

Australien „pulsiert“ jährlich im Ausmaß von einigen Millimetern

Seit sich Australien vor etwa 45 Millionen Jahren von Antarktika getrennt hat, bewegt es sich auf stetem Kurs Richtung Nordost. Pro Jahr legt der Kontinent dabei etwa sechs bis sieben Zentimeter zurück.

Ganz gleichmäßig ist diese Bewegung jedoch nicht: Australien streckt sich nämlich im Lauf eines Jahres ein Stückchen zur Seite und wieder zurück, berichtet die American Geophysical Union. Verantwortlich für diese winzigen Schwankungen ist die Masseverteilung der Erde.

Das Massezentrum unseres Planeten fällt nicht immer genau mit dem geometrischen zusammen. Mit den Jahreszeiten verändert sich die Verteilung des Wassers an der Erdoberfläche, hauptsächlich durch Verdunstung und Niederschläge.

Diese Veränderungen sind groß genug, dass sich das Massezentrum in verschiedene Richtungen um jeweils wenige Millimeter verschiebt.

Vor und zurück, auf und ab

Diese Verschiebungen wiederum spiegeln sich in einer Verformung Australiens wieder, berichtet Shin-Chan Han von der australischen University of Newcastle im „Journal of Geophysical Research“.

Wenn auf der Südhalbkugel Sommer herrscht und auf der Nordhalbkugel viel Wasser in Schneemassen gebunden ist, bewegt sich Australien um etwa einen Millimeter nach Nordwesten.

Zu dieser Zeit senkt sich der nordwestliche Rand des Kontinents um zwei bis drei Millimeter, während der südöstliche um den gleichen Betrag angehoben wird. Im südlichen Winter, wenn das Wasser auf der Nordhalbkugel wieder frei ist, kehren sich diese Bewegungen wieder um.

bild2

Messungen

Dieses „Pulsieren“ ist groß genug, dass es von Satelliten wahrgenommen werden kann. Für die Studie wurden winzige Abweichungen in der Kommunikation zwischen GPS-Satelliten und 14 Bodenstationen, die über ganz Australien verteilt sind, gemessen (Ungewöhnliches Phänomen: Es gibt ein unsichtbares Kraftfeld, das die Erde schützt).

  

Kombiniert wurde dies mit Satellitendaten des Gravity Recovery and Climate Experiment (GRACE), das über die wechselnde Verteilung des Wassers Aufschluss gibt.

Die Verschiebungen des irdischen Massezentrums betreffen alle Landmassen. Bei Australien macht sich der Effekt laut Han aber aufgrund seiner geografischen Lage besonders bemerkbar.

Der kleine Kontinent könnte sich dadurch auch dafür eignen, auf einem ganz neuen Weg die Schwankungen des irdischen Massezentrums zu berechnen.

Literatur:

Erde im Aufruhr von Immanuel Velikovsky

Terra Mystica: Mysterien, Rätsel und Phänomene von Fernando Calvo

Die Erde hat ein Leck: Und andere rätselhafte Phänomene unseres Planeten von Axel Bojanowski

Quellen: PublicDomain/derstandard.at am 12.11.2016

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