Freitag, März 29, 2024
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Belege für gewaltige Vulkanausbrüche am Meeresgrund – weltweite Vulkanaktivität (Videos)

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Von wegen ruhig und stetig: Die Unterseevulkane entlang der mittelozeanischen Rücken können weitaus gewaltigere Ausbrüche verursachen als bislang gedacht.

 

Wie feurige Nähte ziehen sich dieFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) mittelozeanischen Rücken durch die Meere. An ihnen quillt Lava aus der Erde und bildet fortwährend neue ozeanische Kruste. „Etwa

70 Prozent der Erdoberfläche wurden durch vulkanische Eruptionen an den mittelozeanischen Rücken erzeugt“, erklärt Erstautorin Isobel Yeo vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Die meisten dieser Vulkanzonen fördern diese Lava heute stetig, aber wenig explosiv. Doch bereits 2015 stießen Forscher auf Indizien dafür, dass Unterseevulkane einst weitaus aktiver waren.

Rätsel der „fehlenden“ Aktivität

Weitere Hinweise auf solche Mega-Ausbrüche haben nun Yeo und ihre Kollegen rund 500 Kilometer nördlich von Island entdeckt. Für ihre Studie hatten sie alte Lavaströme am Grund des Kolbeinsey Rückens untersucht, einem Teil des Mittelatlantischen Rückens. Anhand von Bohrkernen und den Sonardaten des autonomen Unterwasserfahrzeugs ABYSS kartierten und datierten die Forscher dort 18 Lavafelder und 145 Seamounts.

Das Ergebnis: In den letzten rund 8.000 Jahren traten an diesen Unterseevulkanen rund vier Kubikkilometer an Lava aus. Das klingt viel, ist aber gemessen an dem Krustenwachstum und dem tektonischen Auseinanderdriften an diesem Teil des Rückens überraschend wenig: „Die Menge an Lava, die wir gefunden haben, ist nicht ausreichend, um in dieser Region eine Kruste mit einer durchschnittlichen Dicke von sieben bis zehn Kilometern aufzubauen“, sagt Yeo.

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(Lage des Kolbeinsey Rückens nördlich von Island)

Zyklische Eruptionen

„Insbesondere während der letzten 8.000 Jahre haben wir mindestens 5.000 Jahre ohne jegliche vulkanische Eruption gefunden und was in dem verbleibenden Zeitraum aufgebaut wurde, ist nicht ausreichend“, so die Forscherin. Wie sie und ihre Kollegen ausrechneten, müsste der Kolbeinsey Rücken in diesem Zeitraum mindestens 13 Kubikkilometer an Lava produziert haben, um so viel neue Kruste gebildet zu haben.

Nach Ansicht der Wissenschaftler lässt dies nur einen Schluss zu: Die heutige Vulkan-Aktivität am Kolbeinsey Rücken ist nicht repräsentativ, sondern entspricht eher einer Ruhephase. „Dies bedeutet, dass es Zeiträume mit sehr viel stärkerer vulkanischer Aktivität gegeben haben muss, sehr wahrscheinlich mit Volumina, die zehnmal so groß waren, wie die letzten Eruptionen auf Island“, erklärt Yeo.

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(3-D Darstellung des Mittelatlantischen Rückens im Bereich der Kolbeinsey Ridge)

Ausbruchsphasen alle 30.000 Jahre

Die Unterseevulkane entlang des Mittelatlantischen Rückens zeigen demzufolge eine zyklische Aktivität: Eher ruhige Phasen wie heute wechseln sich mit Zeiten gewaltiger Eruptionen ab. Diese Ausbrüche könnte dann zehntausende von Jahren angedauert haben und enorme Mengen an Lava gespien haben. Den Schätzungen der Forscher zufolge könnten solche Ausbruchsphasen alle rund 30.000 Jahre auftreten.

„Solche episodischen, volumenreichen magmatischen Ereignisse ereignen sich wahrscheinlich weltweit an den mittelozeanischen Rücken“, sagen die Forscher. Sie sind damit weitaus typischer als die jetzige stetige, aber ruhige Lavaproduktion.


Weltweite Vulkanaktivität

Fuego in Guatemala: In der Nacht steigerte sich die Aktivität des Fuego zu einem neuenParoxysmus: es ist der 6. in diesem Jahr! Das thermische Signal ist mit 1993 MW sehr hoch und liegt auf dem Niveau der letzten Paroxysmen. Allerdings hat sich der Zeitabstand zum letzten Parox deutlich verkürzt. Auf der LiveCam ist derzeit nicht viel zu sehen, da es sehr dunstig ist. Man kann eine hoch aufsteigende Eruptionswolke erahnen, die mehr Dampf als Asche enthält. Mit dem Abgang pyroklastischer Ströme muss jeder Zeit gerechnet werden.

Ätna in Italien: in den letzten Tagen zeigte sich die Seismik am Ätna etwas erhöht und es kam zu einigen Mikrobeben. Betroffen waren auch die Liparischen Inseln (Europas Supervulkan kann ohne Vorwarnung explodieren (Video)).

Bromo in Java: bereits vor 2 Tagen kam es zu einer Ascheeruption, in deren Folge ein Regionalflughafen im Malang gesperrt wurden musste.

Pacaya in Guatemala: neue Videoaufnahmen zeigen die Aktivität im Krater des Vulkans. Dort sind 2 Förderschlote aktiv. Es kommt zu Spattering und gelegentlichen Lavaströmen im Krater.

Santiaguito: gestern eruptierte der Domvulkan in Guatemala. Ein partieller Kollaps des Lavadoms generierte einen pyroklastischen Strom und eine Aschewolke.

Klyuchevskoy in Russland: Gestern Abend zeigte sich auch MIROVA ein deutliches thermisches Signal das vom Gipfelkrater des Klyuchevskoy ausging. Heute berichtet KVERT von strombolianischer Tätigkeit aus dem Gipfelkrater des Vulkans in Kamtschatka. Diese soll bereits am 3. April eingesetzt haben.

Klyuchevskoy ist einer der aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel. Die strombolianischen Eruptionen finden meistens in länger anhaltenden Phase statt. 2013 gab es zudem mehrere Lavaströme und Paroxysmen. Hier gibt es eine Bildergalerie dazu.

Kilauea in Hawaii: Der Spiegel des Lavasees im Halema’uma’u – Krater ist seit dem 5. April ungewöhnlich stark gefallen: um fast 40 Meter! Die Lava steht nun 65 Meter unter dem Kraterrand.

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Grund für diese Absenkung ist eine ungewöhnlich starke Deflationsphase. Die Grafik zeigt aber, dass der Trend nun gedreht hat und wieder Inflation gemessen wird. Der Lavasee dürfte wieder ansteigen.

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Am Puʻu ʻŌʻō – Krater wird ebenfalls Deflation gemessen. Seit Ende letzten Jahres wird dort zugleich eine Dehnung der East-Rift-Zone beobachtet, die darauf hindeutet, dass der Druck im Fördersystem steigt.

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Bardarbunga: unter dem Isländischen Vulkan bebte die Erde vor fünf Tagen innerhalb von 48 Stunden 72 Mal. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 4,2. Diese Werte nähern sich langsam wieder jenen an, die wenige Wochen vor der Eruption 2014 registriert wurden.

Telica und Momotombo: In den letzten Wochen ist es wieder etwas stiller um die Vulkane Nicaraguas geworden, obwohl sie immer noch aktiv sind. Der Lavasee im Krater des Masaya ist etwas gewachsen und die Lava sehr dünnflüssig. Am Wochenende gab eine kleinere Eruption am Telica und Nachts ist auf der LiveCam Rotglut zu erkennen. Diese erkennt man derzeit auch am Momotombo.

Video:

Ungewöhnlich ist der Ort der Rotglut: neben illuminierte Wolken über dem Gipfel leuchtet es auch an seiner Basis. Unweit der LiveCam scheint ein Feuer zu wüten. Wodurch der Waldbrand ausgelöst wurde ist unklar, doch es ist nicht auszuschließen, dass glühende Tephra die Ursache ist. Auf jeden Fall kommt es sporadisch zu explosiven Eruptionen des Vulkans.

Angst vor Vulkanausbruch: Forscher erkunden El Hierros Unterwasserwelt

2011 bebt auf der kleinen Kanareninsel El Hierro die Erde. Fontänen schießen aus dem Meer, es stinkt nach Schwefel, tote Fische treiben zu Tausenden ans Ufer. Schuld ist ein Unterwasservulkan, der jederzeit erneut ausbrechen kann. Ein internationales Forscherteam ist dem brodelnden Ungetüm auf der Spur.

Auf einer Expedition mit dem deutschen Forschungsschiff POSEIDON und dem Tauchboot JAGO haben Wissenschaftler der Universität von Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC), des Instituto Español de Oceanografía, Centro Oceanográfico de Canarias (IEO) und des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel erstmals den untermeerischen Vulkan vor der Kanaren-Insel El Hierro mit ihren eigenen Augen untersucht. Neben Proben von Gesteinen und Flüssigkeiten aus dem Vulkankrater brachten sie einmalige Unterwasseraufnahmen mit an die Oberfläche.

Video:

Literatur:

Supervulkan von Maria Livingstone

Im Fokus: Naturkatastrophen: Zerstörerische Gewalten und tickende Zeitbomben (Naturwissenschaften im Fokus) (German Edition) von Nadja Podbregar

Unruhige Erde

Vulkane von Marc Szeglat

Quellen: PublicDomain/Scinexx/NOAA/vulkane.net am 13.04.2016

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