Wie eine biblische Plage hat ein riesiger Schwarm Eintagsfliegen eine Brücke in Pennsylvania heimgesucht. Vom Licht angezogen, fielen sie dann tot zu Boden – übereinander, zentimeterhoch.
Ein gigantischer Schwarm von Eintagsfliegen hat in den USA zur Schließung einer Brücke und zu mehreren Motorradunfällen geführt.
(Foto: Untergangsszenario auf der Route-462-Brücke in Pennsylvania. So weit das Auge reicht, zittern Eintagsfliegen durch die Nacht und sterben kurz darauf)
Die Maifliegen sollen von der Beleuchtung der
Sonntag.
Auf der Veterans Memorial Bridge schneit es. Zumindest sieht es auf den Fotos, die hier nachts gemacht worden sind, so aus.
Die weißen Flocken erweisen sich bei näherem Hinsehen jedoch als Eintagsfliegen. Und was zunächst romantisch anmutet, ist in Wahrheit ein Naturschauspiel, das ein Verkehrschaos ausgelöst hat. Erst Sonntagnacht wurde die Brücke im Bundesstaat Pennsylvania nach zwei Tagen für den Verkehr wieder freigegeben.
„Sie waren in deinem Mund“
Die eintreffende Feuerwehr sprach von einer surrealen Szene. Die Sicht auf der Brücke in Lancaster County sei auf 400 Metern Länge fast null gewesen. „Sie waren in deinem Mund, wir mussten unsere Augen schließen und sie wegschlagen.“
Neues Licht offenbar schuld
Warum die Eintagsfliegen die Brücke in Massen belagerten, können sich Experten nur mit dem neuen Brückenlicht erklären. Im Rahmen einer Renovierung waren im vergangenen Jahr neue Lampen auf der Brücke angebracht worden, die allerdings deutlich niedriger hängen als die zuvor an langen Masten angebrachten Leuchten. Die Männchen dieser Eintagsfliegenart werden bis zu 2,1 Zentimeter lang, die Weibchen sogar bis zu 2,4 Zentimenter (Lichtverschmutzung: Kunstlicht hemmt Pflanzen- und Tierwachstum).
Im vergangenen Jahr schlüpften am Oberen Mississippi so viele Eintagsfliegen, dass der Schwarm sogar auf dem Wetterradar zu erkennen war.
Video: https://youtu.be/Zsdjaeqkfls
Die Erde hat ein Leck: Und andere rätselhafte Phänomene unseres Planeten von Axel Bojanowski
Himmelszeichen von Peter Orzechowski
Quellen: WeltOnline/lancasteronline.com vom 15.06.2015