Dienstag, April 23, 2024
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Bienen-Sterben in Europa ist alarmierend – Honigbienen in Ostafrika trotzen tödlichen Krankheitserregern

 

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Sterben die Bienen weiterhin so schnell wie in den vergangenen zehn Jahren, wird es einige Lebensmittel bald nicht mehr geben. Der wirtschaftliche Schaden geht in die Milliarden. Wechselwirkungen zwischen Pestiziden und Pilzschutzmitteln sind vermutlich für das Massensterben der Bienenvölker verantwortlich.

Kirschen, Wassermelonen, Kiwis oder…

Avocados werden es bald nicht mehr auf den Lebensmittelmarkt schaffen, sollte das Bienensterben weiter voranschreiten. Etwa 35 Prozent unserer Nahrungsmittel sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Den Hauptanteil dieser Arbeit übernehmen Bienen.

Eine neue Studie fand heraus, dass Insektizide und Fungizide die Grundlage für das Massensterben der Bienen bilden. Dabei kommt es auf die Wechselwirkung dieser chemischen Produkte an, die noch immer nicht hinreichend untersucht werden konnten.

Die Produkte der Chemieindustrie gelangen über die Pollen an die Arbeiter-Bienen, die diese für sie giftigen Stoffe in den Bienenstock tragen. Fungizide hemmen die Abwehr-kräfte der Bienen, Pestizide führen dann schneller zu ihrem Tod.

Der tatsächliche Zusammenhang von Bienensterben und Pestiziden konnte in der Studie jedoch nicht belegt werden. Die WirtschaftsWoche berichtet:

„Die Autoren der Studie hatten ursprünglich einen starken Fokus auf Pestizide legen wollen, was jedoch durch die Regierungen der betroffenen Länder untersagt wurde. Ein möglicherweise fataler Fehler, deuten doch aktuelle Studien auf einen erheblichen Einfluss der Pestizide beim Bienensterben hin. Was das extrem hohe Bienensterben im Winter auslöst, konnte deshalb nicht geklärt werden.“

Es reicht nicht aus, auf den Einsatz von Pestiziden zur Flugzeit der Bienen zu verzichten. Vielmehr muss der Einsatz aller potenziell gefährlichen Stoffe zunächst verboten werden, bevor nicht die Wechselwirkungen der chemischen Stoffe auf Bienen hinreichend unter-sucht wurden. Doch die Chemieindustrie wehrt sich dagegen.

Der wirtschaftliche Schaden durch das Bienensterben ist immens. In den USA sind in den vergangenen 6 Jahren Bienenvölker im Wert von 2 Milliarden Dollar gestorben. Die weltweite Bestäubungsleistung der Bienen beziffern Forscher mit 260 Milliarden Euro jährlich.

Honigbienen in Ostafrika trotzen tödlichen Krankheitserregern

Bienen in Kenia bleiben trotz Parasiten und Viren, die amerikanische und europäische Bienenstöcke ausrotten, gesund.

Eine überraschende Erkenntnis über die ostafrikanischen Honigbienenverleiht dem  Kampf gegen das Sterben der Bienenstöcke im Westen neue Hoffnung.

Wissenschaftler haben entdeckt, dass Bienen in Kenia einen starken Widerstand gegen den Erreger entwickelt haben, der für den Tod von Milliarden von Bienen anderswo in der Welt verantwortlich ist. (Siehe “Gold Dusters” in National Geographic magazine)

Entomologe Elliud Muli, ein Imkerei-Experte am International Center for Insect Physiology and Ecology (ICIPE), arbeitete gemeinsam mit Forschern der Penn State University zusammen, um Bienenstöcke in Kenias wichtigsten Ökosystemen zu untersuchen: in der Savanne, den Bergen, an der tropischen Küste und in der Wüste. Sie maßen die Größe der Bienenstöcke und zählten die Bienen und testeten sie auf Parasiten und Pestizidverunreinigungen.

Die Online-Zeitung PLOS ONE veröffentlichte am 21. April einen Artikel, dass die Forscher berichtet hätten, dass Honigbienen in Kenia mit den gleichen fiesen Schädlingen und Krankheiten befallen sind, die anderswo die Bienenstöcke auslöschen. Überraschend aber sei, dass sie nicht daran zugrunde gehen. Die Bienenvölker sind gesund und bleiben es auch dort, wo gleich mehrere Krankheitserreger vorhanden ist.

“Diese Widerstandsfähigkeit – Ich bin über die fehlende Offensichtlichkeit der Krankheiten bei den Bienen erstaunt”, sagt Muli.

Die Flucht der Bienen in den Westen

In den mit colony collapse disorder (CCD) befallenen Bienenstöcken – diesen Namen erhielt ein mysteriöser Zustand, der seit 2006 in den USA Bienen tötet – verschwinden ausgewachsene Bienen einfach von der Bildfläche und  lassen ihre Königin zurück. Laut eines Berichtes des US-Landwirtschaftsministeriums haben seit dieser Zeit kommerzielle Imker einige 10 Millionen Bienenstöcke und 2 Milliarden US$ verloren.

Obwohl laut des Berichtes das Verschwinden einiger von ihnen auf einen normalen Verlust im Winter zurückzuführen ist, geht man davon aus, dass CCD die normalen Verluste zumindest verdoppelt und in einigen Fällen mehr als 90 Prozent der Bienen-stöcke ausgelöscht hat. Für die Nutzpflanzen, die durch Bienen von kommerziellen Imkern – die ihre Bienen in LKWs von einem Einsatzort zum nächsten bringen – bestäubt werden, eine große Bedrohung. Besonders betroffen waren kalifornische Mandelbäume, die die Dienste von 60 % aller kommerziellen Bienenstöcke in den USA in Anspruch nehmen.

Für CCD gab es keinen schlagenden Beweis; Wissenschaftler entschieden schließlich, dass weder Krankheitserreger noch ein chemisches oder ein Umweltproblem die Schuld daran getragen haben. Stattdessen seien es vielen Faktoren gewesen, die alle, auch weiterhin – fast ein Jahrzehnt später – Bienenstöcke schwächen oder ganz ausradieren. Varroamilben plagen Bienen-Kolonien in der gesamten westlichen Welt, und “verursachen überall ein Sterben der  Bienenstöcke” seit einer Invasion im Jahr 1987, sagt Christina Grözinger von der Penn State, eine Mitautorin der Kenia-Studie. Der Darm-Parasiten Nosema ist eine weitere Bedrohung. Imker führen eine konstante chemische Schlacht gegen diese beiden Mörder, die sie aber oft verlieren. (Siehe “The Plight of the Honeybee“)

Obwohl viele Pestizide als sicher für den Einsatz gelten, schwächen einzelne Komponenten in ihnen die Widerstandsfähigkeit der Bienen, so wie andere Chemikalien, die auf Pflanzen angewendet werden, welche sie bestäuben. Eine schlechte Ernährung aus dem Angebot der Monokulturen, sowie der Stress, von Staat zu Staat gekarrt zu werden, sind Faktoren die dazu beitragen. Es sind auch Viren, die gemeinsam mit Parasiten die Insekten umbringen. “Wir gehen nun davon aus, dass unsere Honigbienen aufgrund der synergetischen Effekte der multiplen Stressfaktoren auf ihr Immunsystem sterben “, sagt Grözinger. “Wir haben sie nach und nach verbraucht, bis sie nicht mehr konnten.”

Die “afrikanisierten” Honigbienen (auch als Killer-Bienen für ihre Aggressivität bekannt), die in den amerikanischen Südwesten eingedrungen sind, werden als widerstandsfähiger gegen Schädlinge als andere Honigbienen eingestuft. Sie kommen aus einem Bestand, der in den späten 1950er Jahren von Afrika nach Brasilien gebracht worden ist, der dann mit den europäischen Bienen gekreuzt wurde – sie sind nicht mit den afrikanischen Bienen zu verwechseln, dass haben Muli, Grözinger und ihre Kollegen untersucht.

Zurück zur Natur?

Weitreichende Veränderungen – bis hin zu “zurück zur Natur” nach dem kenianischen Stil -sind von kommerziellen Landwirten in den Vereinigten Staaten unwahrscheinlich. Dennoch, die Verbesserung der Bienengesundheit durch Praktiken, wie die Reduzierung der verwendeten Chemikalien und dem Ermöglichen des Zugangs zu verschiedenen Blütenpflanzen für Bienen, können einen Unterschied in der Gesundheit der Insekten ausmachen, sagt Grözinger. “Das Interesse der Landwirte, einen bestäuber-freundlichen Lebensraum auf ihrem Land zu erhalten, steigt”, sagt sie. “Unterschiedliche Landschaften führen zu vielfältigen Bestäuber-Populationen, die zu einer besseren Bestäubung von Nutzpflanzen führen, von der letztlich Landwirte und Verbraucher gleichermaßen profitieren.”

Lesen Sie den gesamten Text über die afrikanischen Honigbienen im unteren Link netzfrauen.org weiter.

Quellen: netzfrauen.org/Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 22.04.2014

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