Donnerstag, April 25, 2024
StartPolitik3.WeltkriegBloß ein Versprecher? – US-General verspricht vor Nato-Truppen einen großen Krieg

Bloß ein Versprecher? – US-General verspricht vor Nato-Truppen einen großen Krieg

Der US-General Robert Neller hat sich bei einer Rede vor einem Nato-Kontingent in Norwegen eine denkwürdige Aussage über einen sich anbahnenden Krieg geleistet. Seine Worte waren so zweideutig, dass ein Militärsprecher seine Äußerungen rechtfertigen musste, berichtet das Militärportal Military.com.

Der US-General und Marinekorpskommandant Robert Neller ist bei einem Truppenbesuch auf dem Nato-Stützpunkt in der Nähe von Trondheim in Norwegen, etwa 300 Meilen nördlich von Oslo, aufgetreten und hat die dort überwiegend US-amerikanischen Soldaten auf einen drohenden Krieg eingestimmt.

Vor etwa 300 Soldaten erklärte der US-Militär, dass die Marines sich auf einen „gewaltigen Kampf“ (wörtlich: big-ass fight) vorbereiten sollten.

„Ich hoffe, dass ich falsch liege, aber es kommt ein Krieg. Vergesst nicht, warum ihr hier seid“, sagte US-General Neller.

Mehr noch, die Vorboten des Krieges seien bereits zu spüren, denn die in Norwegen stationierten Soldaten befänden sich „in einem Informationskampf, in einem politischen Kampf, Kampf durch eure Anwesenheit“.

Der General nannte bei seiner Ansprache kein konkretes Land, gegen das der Krieg ausbrechen werde, dem zeitlichen und geographischen Umstand zufolge aber – nämlich in Norwegen, das eines der wenigen Nato-Staaten ist, die direkt an Russland grenzen – erweckten seine Worte auch bei amerikanischen und europäischen Beobachtern den Eindruck, dass es sich bei dem antizipierten Gegner wohl um Russland handeln könnte.

Nicht zuletzt, weil Neller im Anschluss auch betonte, dass aus seiner Sicht „der Pazifik und Russland die operationellen Schwerpunkte“ der US-Armee sein werden würden.

Die Reaktion des Sprechers

Die Aussagen des US-Generals waren unterdessen so zweideutig, dass ein Sprecher von Neller sich gezwungen sah, die Äußerungen des hochrangigen Militärs zu relativieren.

Neller habe keinen konkreten Gegner gemeint und habe auch nicht auf einen konkreten kommenden Krieg hinweisen wollen. Vielmehr habe er die Soldaten angespornt, mehr zu trainieren, so der Sprecher.

„Nellers Aussagen sollten das Training der Marines inspirieren und fokussieren“, so der Sprecher.

Kriegsgedanken seien schließlich seit jeher ein Weg, um Soldaten für ein hartes Training zu motivieren und ihre Bereitschaft zu erhöhen.

„Ich kann mir keinen professionellen Militärführer vorstellen, der seinen Soldaten (…) vorschlägt, nicht an einen Konflikt zu denken“, antwortete Nellers Sprecher der „Washington Post“.

Die Aussage von Neller ist auch deshalb so brisant, weil die USA erst vor kurzem Russland und China für „Herausforderungen der Macht, des Einflusses und der Interessen der USA“ erklärt haben.

Russland sei eine für Washingtons Politik immer größer werdende Gefahr, so eine der Kernbotschaften der am Montag veröffentlichten neuen National Security Strategy.

Die Mission der Soldaten in Trondheim begann erst im Januar und soll dort Operationen der Nato und des europäischen Kommandos der Vereinigten Staaten unterstützen und amerikanischen Marineinfanteristen helfen, bei kaltem Wetter und unter bergigen Bedingungen zu trainieren.

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