Donnerstag, April 25, 2024
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Blutvergiftung: Algorithmus schafft Früherkennung

Bessere Prognose von Patienten durch Auswertung von Daten zum SIRS

Mannheim – Forscher der Universitätsmedizin Mannheim http://umm.de haben einen Computeralgorithmus entwickelt, der die in der elektronischen Patientenakte gespeicherten Daten zur individuellen Abbildung des sogenannten „Systemischen Inflammatorischen Response Syndroms“ (SIRS), eines wichtigen Merkmals der Blutvergiftung beziehungsweise einer Sepsis, nutzt. Damit ist eine Früherkennung möglich, welche die Prognose der Betroffenen verbessert.

Kein zusätzlicher Testaufwand

Auf dem Algorithmus aufbauend haben die Wissenschaftler zur Erfassung der Dynamik des SIRS intuitive Maße definiert – etwa den Durchschnitt und die Änderung der Anzahl der SIRS-Kriterien über ein Zeitfenster von 24 Stunden. Bei der praktischen Anwendung dieser SIRS-Deskriptoren zeigte sich, dass diese der üblichen punktuellen Erhebung des SIRS deutlich darin überlegen sind, eine Sepsis bei schwerverletzten Unfallopfern (Polytrauma-Patienten) vorauszusagen.

Ihre Trennschärfe bei der Diagnose der Sepsis im Intensivverlauf reichte sogar an jene von derzeitigen Sepsis-Biomarkern heran, ohne den zusätzlichen Testaufwand zu erfordern. Das Konzept der elektronisch gestützten Intensivüberwachung und der dort vorgestellte Ansatz zur frühen Erkennung von Zustandsverschlechterungen bei Patienten mit Sepsis, wird von Experten als wegweisend erachtet. Das Team führt unter anderem klinisch-epidemiologische Studien zum besseren Verständnis des Krankheitsverlaufs bei Intensivpatienten mit systemischer Entzündung, Sepsis und Organversagen durch.(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
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