Dienstag, April 16, 2024
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BND schlägt Alarm: Warnung vor jungen „Boza“-Afrikanern

Sie wollen Fußballprofis werden und dicke Autos fahren – junge Afrikaner, die zu Tausenden über Marokko in die EU einwandern. Jetzt schlägt der Bundesnachrichtendienst Alarm und warnt vor der nach ihrem Schlachtruf „Boza“-gleichbedeutend mit „Sieg“- genannten „Generation Boza“: Die Schleuser sind in der Lage, pro Monat 6000 von ihnen nach Europa zu verfrachten. 

Marokko hat Libyen längst als Startland für die Afrikaner abgelöst. Diejenigen, die aus Mali, der Elfenbeinküste und Guinea kommen, können ohne Visum per Flieger nach Marokko einreisen. Notfalls reichen 50 Euro Bestechungsgeld, um in Mali an die entsprechenden Papiere zu gelangen. Die anderen kommen auf dem Landweg über Algerien nach Marokko.

In Marokko angelangt, gibt es für sie drei Reiserouten um nach Spanien zu kommen. Zum einen über das Meer von Alboran, wo große Schlauchbooten mit bis zu 58 Plätzen warten, zum anderen die Meerenge von Gibraltar mit Badeschlauchbooten und der Atlantischen Ozean mit kleinen Holzbooten.

Vor allem in den Lagern der Exklaven Melilla und Ceuta warten viele von ihnen auf den passenden Moment zum illegalen Grenzübertritt. Dort bestimmt ein sogenannter „Chairman“, wer rein darf und legt bei Streitigkeiten die Strafen fest. Nur bei schweren Straftaten wie Mord werde mit den marokkanischen Behörden kooperiert, berichtet Bild. Laut BND-Informationen steigt der bei den Marokkanern der Widerwille gegen die sogenannten Flüchtlinge, was laut BND den Druck zur schnellen Weiterreise nach Europa erhöhen würde. Dort angekommen heißt es dann „Boza!“ – Sieg!.

Laut streng vertraulichen Informationen des Bundesnachrichtendienstes, die der Bild vorliegen sollen, steuern 20 Bosse die Einwanderer-Ströme aus Marokko. Sie sollen über gute Kontakte zu den nationalen Behörden verfügen und durchschnittlich jeweils über 20 Helfer verfügen, die pro Monat rund 15 Migranten rekrutieren können – zusammengerechnet 6000 pro Monat.

Marokko bekommt das Problem nicht in den Griff, obwohl es nach eigenen Angaben in diesem Jahr bereits 54 000 Ausreisen verhindert, 74 Schleuser-Netzwerke zerschlagen, 1900 Boote beschlagnahmt und 230 Schleuser angeklagt hat. . Und dennoch bekommt das Land das Problem nicht in den Griff. Die kriminellen Menschenschmuggler zahlen Bestechungsgelder und kommen so an Informationen über die Patrouillen der Küstenwache erhalten und können ihnen so bequem auswichen. Aus diesem Grund habe die marokkanische Regierung in diesem Sommer schon das Mittelmeer-Küstenwachen-Personal mit dem im Atlantik ausgetauscht, offenbar hat das nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Weiterhin landen die afrikanischen illegalen Einwanderer ungehindert an den Küsten Spaniens an und können den „Boza“ verkünden. Denn einmal in Europa angekommen, heißt es für die wenigsten von ihnen „zurück in die Heimat“. Von den 208 Grenzstürmern, die am Sonntag die Zäune von Melilla überkletterten, wurden laut MailOnline nur 55 von den spanischen Behörden nach Marokko zurückgeschickt. Die anderen stellten ihre Asylanträge oder erholen sich noch von ihren Verletzungen und dürfen sich nun auf eine Zukunft in Europa freuen.  (MS)

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