Donnerstag, April 25, 2024
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Bonds-Crash: Bundesanleihen mutieren zum Billionen-Grab

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Ein sicherer Fels, der sich plötzlich in ein Erdbeben verwandelt. Der Bonds-Crash hat viele Anleger kalt erwischt. Vor allem deutsche Sparer kostete der Glaube an die vermeintlich sicheren Bundesanleihen jede Menge Geld.

Zuerst die gute Nachricht: Deutsche Staatsanleihen haben am Freitag zu einer Kurserholung angesetzt. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg um 0,31 Prozent auf 153,16 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 0,67 Prozent, berichtet „dpa-AFX“. Damit scheint sich der Anleihemarkt kurz vor dem Wochenende eine kleine Verschnaufpause zu gönnen, nachdem die vergangene Woche von teils heftigen Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)Verwerfungen geprägt war.

Bonds-Crash lehrt Anlegern das Fürchten

Sämtliche Weisheiten, über Generationen hinweg in Stein gemeißelt, scheinen mit einem Mal auf den Kopf gestellt. Erst verwandelt die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem Tabubruch

Negativzinsen das einstige Renditemodell Sparen in eine Bankrotterklärung. Und jetzt erwischt es einen weiteren Fels in der Brandung – die deutschen Staatsanleihen. Eigentlich gelten sie als sicherer Hafen in stürmischen Finanzzeiten. Doch was sich in den vergangenen Wochen auf dem Anleihemarkt abspielte, war alles andere als sicher. Im Gegenteil, als die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen zeitweise auf 0,77 Prozent kletterte, stockte selbst erfahrenen Investoren der Atem. Nicht nur, dass steigende Zinsen fast schon wie ein vergessenes Relikt vergangener Zeiten anmuten. Es ist vor allem die Geschwindigkeit des Renditesprungs, der Anlegern das Fürchten lehrt.

Auf den ersten Blick wirkt ein Sprung von 0,049 Prozent auf 0,77 Prozent nicht allzu spektakulär. Im Fall der Bundesanleihen, wo solche Kursbewegungen allenfalls auf Monatssicht zu beobachten sind, kommt es jedoch einem Erdrutsch gleich.

Entsprechend panisch waren die Reaktionen auf den „Bonds-Crash“: Weltweit trennten sich die großen Investoren von ihren Staatsschuldentiteln, schreibt die „Welt“, die Verkaufspanik habe damit globale Dimensionen erreicht und sogar auf US-Staatsanleihen an der Wall Street übergegriffen.

Deutsche Sparer erleiden herbe Verluste

Aber was hat das nun mit dem Deutschen Sparer zu tun? Hortet der sein Geld nicht ohnehin lieber unterm Kopfkissen? Nicht mehr. Stattdessen sorgen die Niedrigzinsen langsam aber sicher für ein Umdenken: Während Tagesgeld und Sparbuch an Attraktivität verlieren, rücken Aktien und Fonds immer mehr in den Fokus der Sparer. Passend dazu vermeldet der deutsche Fondsverband BVI einen neuen Absatzrekord. In den ersten drei Monaten sei das bislang beste Neugeschäft in einem ersten Quartal erzielt worden, so „dpa-AFX“. Besonders die Mischfonds, die sowohl in Aktien als auch in Anleihen investieren, avancieren demnach zum Publikumsliebling. Grund hierfür ist der Glaube an den oben erwähnten Fels in der Brandung: Auf dem Anleihemarkt könne ja gar nichts schiefgehen. Ein Irrglaube, wie sich nun herausstellt.

Die „Welt“ nennt es die „verhängnisvolle Treue deutscher Sparer“. Eine Treue, die sie jetzt knapp 3,1 Milliarden Euro gekostet hat. So hoch waren die Verluste der Rentenfonds infolge der panikartigen Ausverkäufe bei Bundesanleihen und anderen sicher geglaubten Staatsanleihen. Bedenkt man, dass neben den Rentenfonds auch viele Lebensversicherungen und andere Altersvorsorgeprodukte in Bundesanleihen investiert sind, so dürfte der tatsächliche Verlust der deutschen Sparer weit höher liegen, heißt es in dem Bericht.

Insgesamt sollen sich die Verluste der Investoren auf dem Anleihemarkt seit Mitte April laut Bank of America Merrill Lynch auf 2,5 Billionen Euro summieren. Das, so die „Welt“, entspreche in etwa der jährlichen Wirtschaftsleistung von Frankreich oder Großbritannien. Eine gewaltige Summe für einen Markt, der eigentlich als sicherer Hafen gilt…

Literatur:

Showdown: Der Kampf um Europa und unser Geld von Dirk Müller

Der Crash ist die Lösung: Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen rettenvon Matthias Weik und Marc Friedrich

Weltmacht IWF: Chronik eines Raubzugs von Ernst Wolff

Die Plünderung der Welt: Wie die Finanz-Eliten unsere Enteignung planen von Michael Maier

Quelle: wallstreet-online.de vom 15.05.2015

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