Freitag, März 29, 2024
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Buchautor Tilman Knechtel über Eliten, Rothschild, Psychopathen und Angela Merkel

Tilman Knechtel (Collage) // CC-BY Wilhelm von Pax

Tilman Knechtel, geb. 1987 in Filderstadt, erreichte mit seinen beiden Büchern: “Die Rothschilds – Eine Familie beherrscht die Welt” und “Die Rockefellers – der amerikanische Alptraum” ein breites Publikum. Anders als andere Publikationen in diesem Themenbereich, sind Knechtels Werke keine haltlose Aneinanderreihung von Verschwörungstheorien mit antiamerikanischen und

antisemitischen Unterton, sondern eine sachliche aber bissige Kritik zweier einflussreichen Familien. NEOPresse sprach mit ihm über Eliten, Kapitalismus, Psychopathen und die Bilderberg-Konferenz. Das Interview führte

Wilhelm von Pax.

NEOPresse: Herr Knechtel, Sie sind Buchautor und betreiben mehrere Youtube-Kanäle. Ihre Themen liegen in einem Bereich, den wahrscheinlich die meisten Leser in die bunte Welt der Verschwörungstheorien verbannen würden. Wie kamen Sie dazu sich mit so kontroversen Themen wie die Bilderberg-Konferenz oder der Bankiersfamilie Rothschild zu beschäftigen?

 

Knechtel: Eigentlich war das erst im Jahr 2010, als ich auf die Seite Infokrieg.com von Alexander Benesch gestoßen bin, die mich direkt zu dem Radio- und Internetprogramm von Alex Jones geführt hat. Zuerst waren es Zweifel an der offiziellen Version der Bush-Regierung im 911-Comission-Report, die dann durch zahlreiche Internetdokus erhärtet wurden. Davor habe ich mich kaum für Politik interessiert, aber da wurde mir zum ersten Mal klar, wie erbarmungslos Regierungen gegen ihre eigene Bevölkerung vorgehen können. Gott sei Dank war Alexander Benesch der erste deutsche Truther, dem meine Aufmerksamkeit galt. Der machte in fast jeder seiner Sendungen darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, selber ein Buch in die Hand zu nehmen und das zu lesen, anstatt nur im Internet zu surfen und Youtube-Dokus zu schauen. Sobald ich dann die Bücher Gerhard Wisnewski, Oliver Janich und Wolfgang Eggert durch hatte, erschienen mir andere Themen geradezu langweilig. Da wusste ich, dass ich weiter daran arbeiten musste, weil es mir erstens Spaß macht und ich damit auch viel zum Positiven verändern kann. Ich hatte damals schon viel über die Bankiersfamilie Rothschild gehört, aber es fehlte weltweit eine kritische Biographie über die Familie aus Sicht eines Libertären à la Alex Jones. Deshalb schnappte ich mir in der Bibliothek alles, was ich zu der Familie finden konnte und begann zu recherchieren.

NEOPresse: Der Publizist Henryk M. Broder unterstellte Ihnen in Zusammenhang mit ihrem Buch „Die Rothschilds – Eine Familie beherrscht die Welt“ groben Antisemitismus. Spielt Ihr 

Buch nicht tatsächlich – gewollt oder ungewollt – auf eine Art „jüdische Weltverschwörung“ an?

Knechtel: Ich weiß nicht, wie ich das Buch sonst hätte nennen sollen. Die Verbindung zur Nazi-Propaganda entsteht ja zwangsläufig, weil Hitler gegen die Rothschilds gehetzt hat. Ich erkläre in dem Buch auch, wie man die harschen Worte Hitlers gegen die Rothschilds zu verstehen hat. Henryk M. Broder hat das Buch nicht gelesen, weshalb er mir u.a. unterstellt, ich würde in dem Buch sagen, das Judentum hätte 1933 dem Dritten Reich den Krieg erklärt oder der Holocaust hätte nicht stattgefunden. Er ist ja wie ich auch relativ liberal eingestellt und in den Mainstream-Medien noch einer der vernünftigsten Zeitgenossen. Aber man merkt, dass er eine Agenda zu verkaufen hat. Deshalb schwindet der gesunde Menschenverstand immer, wenn er sich zu Israels Politik äußert. Ein Alex Jones, der von Broder bestimmt auch den Titel ”Antisemit” bekommen würde, ist ja sehr stark von der ”Österreichischen Schule der Nationalökonomie’ inspiriert, die schon seit Jahrzehnten das Geld- und Gewaltmonopol der Regierungen kritisiert, die sich in den freien Markt einmischen. Der Begründer dieser Lehre war ein österreichischer Jude namens Ludwig von Mises. Die Grundlage meines Denkens lässt sich also auf eine jüdische Geistesgröße zurückführen.

NEOPresse: Wie kommen Sie zu der These, dass eine globale Elite oder ein „angloamerikanisches Establishment“ wie Sie es oft nennen, die Welt maßgeblich bestimmen würde?

Knechtel: Der Begriff stammt nicht von mir, sondern von Carrol Quigley, einem Professor an der Georgetown Universität und Mentor von Bill Clinton. Er beschreibt in seinem Buch “Tragedy and Hope” den weltumspannenden Einfluss des ”angloamerikanischen Establishments”, wobei er sich selbst als Teil dieser Gruppe sieht. In meinen Büchern beziehe ich mich aber gar nicht auf dieses Buch. Ich habe es auch nur in Teilen gelesen.  Wahrscheinlich haben Sie mein Youtube-Video ”Die Erklärung aller User-Fragen” gesehen. Darin erkläre ich, wen ich meine, wenn ich das Wort ”Illuminati” in meinen Videos erwähne. Carrol Quigleys Buch ist eine von zahlreichen Originalquellen für den Einfluss der immergleichen Gruppe von Menschen, die im Hintergrund die westlichen Staaten kontrollieren. Da die westliche Zivilisation v.a. durch den Kapitalismus einen extremen Produktivitätsfortschritt erlebte, war es für die Herrscher der westlichen Staaten relativ einfach rückständige Zivilisationen zu unterwerfen und so den gesamten Erdball unter ihre Kontrolle zu bekommen. Das ”angloamerikanische Establishment” lebt parasitär von dem im Westen erwirtschafteten Wohlstand und technischen Fortschritt, deshalb ist der letzte Schritt zur Befreiung der Menschheit diesen Menschen ihr Machtmonopol zu entziehen. Die Herrscher aus anderen Ländern, die von den westlichen Eliten besiegt wurden, waren nicht besser oder gütiger als sie. Sie waren lediglich unterlegen und mussten sich geschlagen geben. So kamen die Rothschilds als Anführer der westlichen Welt im 19. Jahrhundert dazu, die Welt zu regieren.

Knechtel: Die Herrscher waren im Lauf der Geschichte immer daran interessiert, ihr Revier zu markieren und sich Geltung zu verschaffen. Man denke nur an die Militärparaden in China oder Hitlers pompöse Inszenierungen auf den Reichsparteitagen. Da die mächtigsten Personen heute aus dem Hintergrund agieren und solche Veranstaltungen für die westliche Jugend – Gott sei Dank – unpopulär geworden sind, funktioniert das bei uns nicht mehr. Deshalb baut man die Insignien seiner Macht heute versteckt in Musikvideos ein, denn der Starkult hat heute sowohl die Religionen als auch den Führerkult verdrängt. Dass diese Leute, die darauf angewiesen sind, dass die Öffentlichkeit nichts von ihrer Macht erfährt, ein solch krankhaftes Geltungsbedürfnis haben,  erscheint nicht gerade rational, ja geradezu fahrlässig, aber wir haben es eben nicht mit normalen Menschen, sondern größtenteils mit Psychopathen zu tun. Anscheinend können sie nicht darauf verzichten, dass die Jugend ihre Symbole feiert und sie sogar auf ihrer Kleidung trägt. Allerdings praktizieren die Mächtigen auch ihre eigene okkulte Geheimreligion. Möglicherweise sind sie dabei auch selbst dem esoterischen Aberglauben verfallen, dass ihre Symbole bestimmte Signale an das Universum oder die Bevölkerung aussenden. Ich denke, ich habe mich einfach noch nicht ausreichend über Okkultismus informiert, um den Glauben der Elite richtig verstehen zu können. Mein Youtube-Kanal 

steht offen für jegliche sachliche Kritik. Ich mache darin immer wieder Fehler, aber sehe es mehr als eine Learning-by-Doing-Erfahrung.

NEOPresse: Was würden Sie demjenigen entgegnen, der Ihnen einen Hang zu beleglosen Verschwörungstheorien unterstellen würde?

Knechtel: Wie schnell man eine Verschwörung zustande bekommt, habe ich vor kurzem auf meinem Youtube-Kanal ”Bürgerberg” mit Oliver Janich gezeigt. Er macht sich regelmäßig über die unsouveränen Reaktionen der Politiker in meinen Videos lustig. Ich erwähne in vielen meiner Videos, dass ich sein größter Fan bin. Wir inszenierten ein Video, in dem er noch extremer auf meine relativ unkritische Frage reagierte als alle Politiker, die ich jemals gefragt hatte. Dass die Wahrscheinlichkeit einer solchen Reaktion gegen 0 geht, hat nichts daran geändert, dass sogar die meisten meiner eher kritischen Zuschauer glaubten, dass genau dies passiert sei. Diejenigen, die erkannt hatten, dass wir das Ereignis inszeniert hatten, wurden plötzlich zu Verschwörungstheoretikern.  Dass meine Verschwörungstheorie unbelegt ist, kann man auch nicht behaupten, denn ich Zitiere in meinen Büchern zahlreiche Originalquellen. Für mein erstes Buch habe ich mich durch fünf Rothschild-Biographien gearbeitet, deren historische Wahrheit auch vom Mainstream nicht geleugnet wird.

NEOPresse: Maßgeblich für Ihre radikalliberale bis libertäre Haltung ist die Annahme, Politik – also  Machtpositionen – würde „Psychopathen“ anziehen. Wie kommen Sie darauf?

Ich weiß nicht, ob ich dafür wirklich Statistiken oder Beweise brauche. Das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand. Auch wenn die Schätzungen über ihren Anteil in der Gesamtbevölkerung schwanken, würde kein renommierter Psychologe die Tatsache leugnen, dass eine beträchtliche Zahl (Schätzungen schwanken zwischen 1-5 Prozent) gewissenloser Individuen in unserer Gesellschaft vorhanden sind. Auch deren Eigenarten wurden schon wissenschaftlich bestätigt: Psychopathen zeichnen sich dadurch aus, dass sie keinerlei Empathie für andere Menschen empfinden und ihre Ziele vollkommen skrupellos verfolgen. Sie sind sehr charmant und gut darin, ihre Mitmenschen zu manipulieren. Zwar fehlen ihnen selbst die Gefühle ihrer Mitmenschen, doch sie wissen ihre Reaktion sehr gut einzuschätzen und die richtigen Knöpfe zu drücken. Da sie keine Empathie empfinden, fehlt ihnen auch das Schamgefühl anderer Menschen, was sie dazu befähigt, ohne das geringste Anzeichen von Unsicherheit zu lügen. Deshalb sind sie wie geschaffen für die Politik, nicht allein weil man dem Wähler unrealistische Versprechen machen muss, um gewählt zu werden: Die Notwendigkeit der Existenz von Politik ist schon eine Lüge, denn sie rechtfertigt, dass eine kleine Gruppe Menschen über die Mehrzahl der Menschen herrschen darf.  Ein Politiker muss in erster Linie daran arbeiten, seine eigene Existenz zu rechtfertigen und das kann er nur, indem er lügt. Dass die Psychopathen keinerlei Gewissen haben, bedeutet natürlich nicht, dass sie nicht die selben Bedürfnisse befriedigen wollen wie moralische Menschen: Auch sie wünschen sich ein Leben in Wohlstand mit möglichst wenig Arbeit. Das heißt, sie würden auch ohne die für sie typische Gier nach Macht in der Politik am besten fahren.  Das Machtmonopol des Staates liefert für sie das ideale Werkzeug, um von der produktiven Arbeit anderer Menschen zu leben. Sie haben damit alleinigen Anspruch auf die Mittel der Besteuerung und Geldfälschung. Da die meisten von ihnen skrupellos sind, werden sie auch nicht davor zurückschrecken, diese Machtinstrumente erschöpfend auszunutzen.

NEOPresse: Glauben Sie ernsthaft eine so harmlos erscheinende Persönlichkeit wie z.B Angela Merkel hätte Psychopatische Züge oder gar einen Hang zu Okkultismus?

Knechtel: Da Psychopathen aufgrund ihrer Eigenschaften deutlich höhere Chancen haben, in einer Hierarchie aufzusteigen, werden sich in jeder höheren Hierarchiestufe mehr Psychopathen befinden als in derjenigen darunter.  Auf der höchsten Hierarchiestufe werden sich tendenziell auch die meisten Psychopathen sammeln. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Mensch im oberen Teil der Machthierarchie ein Psychopath sein muss. Meine Bücher handeln von den unsichtbaren Hierarchien über der Politik. Wer sie gelesen hat, wird darüber lachen, wenn er hört, Angela Merkel sei die mächtigste Person Deutschlands. Ohne ausreichend Wissen über die private Person Angela Merkel ist es schwer, ihre Motive einzuschätzen. Ich bin mir aber sicher, dass sie in ihrer Position z.B. über unser Geldsystem und die okkulten Kreise hinter der Politik bescheid wissen muss. Sie muss aber nicht zwingend Teil davon sein, denn es reicht vollkommen, wenn sie deren Befehle erfüllt. Meiner persönlichen Einschätzung nach ist sie mehr durch ihren Gehorsam als durch ihren Wille zur Macht in ihr Amt gekommen. Das ist aber nur ein Gefühl.

NEOPresseSie selbst waren auf [sic!] der Bilderberg-Konferenz 2014. Wie war Ihr Eindruck von einem solchen sagenumwobenen Treffen?

Knechtel: Ich war leider nicht ”auf” der Konferenz, sondern nur davor. Meine Vorstellung von Bilderberg wurde bei meinem ersten Besuch 2014 in Kopenhagen weitgehend bestätigt. Das am Wasser gelegene Marriott Hotel war umringt von Polizei und Sicherheitskräften. Allein das Polizeiaufgebot ging in die Hunderte. Schon bei dieser Beobachtung wird deutlich, dass die Bilderberger keine Kapitalisten sind und das Gewaltmonopol des Staates nutzen, um sich zu schützen. Schließlich würde die halbe Kopenhagener Polizei sich nicht um ein Gebäude versammeln, in dem ein paar Geschäftsmänner ein Meeting abhalten. Die Gäste der Bilderberg-Treffen kommen deswegen auch nahezu ausschließlich aus der Politik, den staatlichen Banken und den vom Staat bevorzugten Konzernen (z.B. aus der Ölindustrie). Mich hat besonders ernüchtert, wie wenig Demonstranten vor dem Gebäude waren und wie wenig Kopenhagener über das Treffen Bescheid wussten. Die dänischen Infokrieger, geschweige denn dänische Libertäre, waren äußerst spärlich gesät. So sehr ich mich manchmal über die Wahrheitsbewegung in Deutschland aufrege: Man merkt zumindest, dass es vor allem in Deutschland ein großes Interesse für diese Themen gibt, deshalb hoffe ich auf deutlich mehr Ansturm vor dem Bilderberg-Treffen 2015 in Tirol. Ich werde, wenn nichts Unerwartetes dazwischenkommt, auf jeden Fall dort sein.

NEOPresse: Gibt es Ihrer Meinung nach einen Zusammenhang zwischen Bilderberg-Teilnahmen von Politikern und deren zukünftiger politische Laufbahn?

Knechtel: Sicher; Helmut Schmidt, Helmut Kohl und Angela Merkel sind die besten Beispiele. Alle drei waren nur wenige Monate vor ihrer Kanzlerschaft zum Bilderberg-Treffen eingeladen. Meistens sind sind nicht mehr als 2 Vertreter der deutschen Politik bei Bilderberg zugegen. Bei einem Treffen, das nur ein Mal im Jahr stattfindet! Nur weil Dinge zu einer ähnlichen Zeit stattfinden, bedeutet das aber nicht, dass sie zusammenhängen müssen. Theoretisch hätten alle drei kurz vor ihrem Amtsantritt auch in das gleiche Restaurant gehen können. Doch das Restaurant hätte definitiv nichts mit ihrer Wahl zu tun gehabt. Bei Bilderberg haben wir es mit einem ”Restaurant” zu tun, das nur ein Mal im Jahr geöffnet hat und nur zwei Gästen Eintritt gewährt. Die Chance, dass Bilderberg nichts mit der steilen Karriere seiner spärlichen Besucher aus der deutschen Politik zu tun hat, schrumpft damit gegen null. Liest man dann noch meine beiden Bücher und erfährt mehr über den Gesamtkontext dieses Treffens, sollte auch der letzte Zweifel verflogen sein, dass wir es bei Bilderberg mit einem Treffen der Königsmacher zu tun haben. Allerdings glaube ich, dass man es in der Zukunft nicht mehr so handhaben wird, da sich inzwischen Millionen Truther über das Treffen informieren und diese Verbindung sofort herstellen würden. Das würde zu viel Aufmerksamkeit erzeugen.

NEOPresse: Vielen Dank für das Gespräch.

Verteiler: Neopresse

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