Donnerstag, März 28, 2024
StartPolitikEuropaBundeswehr veröffentlicht skurrilen „Sex-Ratgeber“ für Soldaten

Bundeswehr veröffentlicht skurrilen „Sex-Ratgeber“ für Soldaten

Panzer für Schwangere, Frauenquoten und politisch korrekte Liederbücher. Dass die Bundeswehr unter Verteidigungsministerin von der Leyen seltsame Blüten treibt, ist bekannt. Doch ein kürzlich veröffentlichter Sex-Ratgeber schießt jetzt den Vogel ab.

Das „Y-Magazin“ der Bundeswehr erscheint laut Selbstauskunft im Auftrag des Bundesministers der Verteidigung und des Generalinspekteurs der Bundeswehr und soll einen Beitrag zur Truppeninformation leisten. Man würde „umfassende Informationen mit mittlerem Aktualitätsanspruch“ vermitteln, dabei jedoch das Ziel verfolgen, „zu Hintergründen und größeren Zusammenhängen themenaktuell zu sein“.

Sexratgeber für Soldaten

Doch die aktuelle Ausgabe des „Y-Magazins“ sorgt vor allem für Spott und Gelächter im Netz. Denn das Cover, ein sich küssendes Paar das von Herzen und Tieren im Comic-Stil umgeben ist, erinnert eher an eine Ausgabe des Jugendmagazins „Bravo“ denn an eine Zeitschrift der Bundeswehr.

Eine fantasievolle Cover-Gestaltung zu „Liebe, Lust und Partnerschaft“ ist bereits ein erster Appell an die Vielseitigkeit des Themas, mit dem sich die neue Spezialausgabe des Y-Magazins beschäftigt, so die Bundeswehr auf Facebook.

Die Ausgabe war bereits für Sommer geplant, wurde jedoch kurz vor Veröffentlichung wieder eingestampft, berichtet etwa der „Focus“. Angeblich hätte man damals den redaktionellen Standards nicht genügt. Nun ist der „Sex-Ratgeber“ etwas verkürzt erschienen (es fehlt etwa ein ursprünglich geplanter Bericht über einen Pornodreh).

Kritik in den Sozialen Medien

Doch in den sozialen Medien ist die Aufregung groß. Viele Nutzer verstehen nicht, wozu die Bundeswehr, ein militärischer Verband, der aus erwachsenen und mündigen Soldaten besteht, einen „Sex-Ratgeber“ im Comic-Stil benötigt.  Ein Nutzer schreibt auf Facebook etwa:

Peinlich hoch zehn! Ich kann und werde nicht für meine Kameraden und/oder gar die Führungsetage sprechen, aber so eine Gestaltung hat doch nichts mehr mit einer Armee zu tun.

Ein anderer bezeichnet die Spezialausgabe des Magazins als einen „Witz“:

Ernsthaft ? Wozu braucht ein Soldat im Feld solch eine Zeitung ??? Ein Witz ist das. Ihr seid doch kein Pfadfinderverein mit Bildungsauftrag! Und mal davon ab, solch einen Coverstil hatte meine Schülerzeitung. Auf der einen Seite eine tolle Webserie „Die Rekruten“ und das Mali Ding (war bestimmt nicht billig) und auf der anderen sowas ?

Anpassung an den Zeitgeist

Der leitende Redakteur schreibt im Vorwort, dass die Bundeswehr eine „noch modernere, tolantere, fairere und damit attraktivere Armee werden“ soll. Doch gemessen an den Reaktionen, scheint das Magazin eher das Gegenteil zu bewirken. Es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob ein militärischer Verband, der in internationalen Krisenherden im Einsatz ist und dazu verpflichtet ist, das Land mit der Waffe zu verteidigen, gut daran beraten ist, seine Soldaten mit Zwang an einen weichgespülten und den Zielen der Bundeswehr entgegenlaufenden Zeitgeist anpassen zu wollen. Ursula von der Leyen scheint diese Frage jedoch bereits beantwortet zu haben.

Beitragsbild: Fernmeldedienst der Bundeswehr, By w?odi from Szczecin, Poland [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons, Cover Y-Magazin, via Facebook

Quelle: http://info-direkt.eu/2017/10/27/bundeswehr-veroeffentlicht-skurrilen-sex-ratgeber-fuer-soldaten/

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »