Dienstag, April 16, 2024
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Cannabis in Tabakpfeifen aus Shakespeares Garten gefunden

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Südafrikanische Biologen analysierten Pfeifen aus dem England des 17. Jahrhunderts und entdeckten auch Kokablätter.

In Tonpfeifen, die im Garten des Wohnhauses William Shakespeares im englischen Stratford-upon-Avon gefunden wurden, haben südafrikanische Wissenschafter Spuren von Cannabis nachgewiesen. Francis Thackeray und seine Kollegen vom Evolutionary Studies Institute an der University of the Witwatersrand in Johannesburg wandten eine Technik namens Gaschromatografie mit Massenspektrometrie-Kopplung an, um die Inhalte der

Pfeifenreste zu analysieren.

 

(Bild: In John Gerards „Herbal“, veröffentlicht 1597, soll Shakespeare mit Pflanzen aus der Neuen Welt dargestellt worden sein. Laut dem Historiker Mark Griffiths soll es sich um das einzige Porträt Shakespeares zu Lebzeiten handeln)

Zur Lebenszeit Shakespeares (1564 bis 1616) hatten unter anderem die Seefahrer und Entdecker

Francis Drake und Walter Raleigh bis dato in Europa unbekannte Pflanzen aus Nord- und Südamerika in die Alte Welt zurückgebracht. Neben Mais oder Kartoffeln führten sie auch „Tobacco“ in das elisabethanische England ein, laut Thackeray eine Bezeichnung, die damals noch als Sammelbegriff für rauchbare Stimulanzien verwendet wurde.

„Invention in a noted weed“

Wie der Chemiker im „South African Journal of Science“ schreibt, wurden für die Erhebung 24 Proben analysiert. Cannabis wurde in acht Proben gefunden, davon stammten vier nachweislich aus dem Garten des Dramatikers. In einer Probe wurden Reste von Tabakblättern entdeckt und in zwei Proben Reste von Kokablättern, deren Herkunft sogar auf die Produktionsregion des heutigen Peru eingegrenzt werden kann. In diesen Fällen handelt es sich allerdings um Pfeifenfragmente, die zwar in Stratford-upon-Avon, nicht aber direkt in Shakespeares Garten gefunden wurden. Alle untersuchten Pfeifen waren laut den Studienergebnissen im beginnenden 17. Jahrhundert in Gebrauch und sind Leihgaben des Shakespeare Birthplace Trust.

https://youtu.be/nwb5mv_UhJU

Obwohl nicht nachgewiesen werden kann, dass es wirklich der bekannte Dramatiker war, der die Rauschmittel nutzte, will Thackeray auch in Shakespeares Werk Hinweise auf den Konsum von Cannabis gefunden haben. „In Sonett 76 schreibt Shakespeare über ‚invention in a noted weed’. Das kann so interpretiert werden, dass Shakespeare bereit war, ‚weed‘ zu verwenden (Cannabis als Art von Tabak), um kreativ zu schreiben (‚invention‘)“, so Thackeray in der Zusammenfassung seiner Studie.

Literatur:

Hanf heilt: Die Wiederentdeckung einer uralten Volksmedizin von Wernard Bruining

Die Behandlung mit Cannabis und THC: Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps von Franjo Grotenhermen

Krebs verstehen und natürlich heilen von Ty Bollinger

Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf von Jack Herer

Quellen: Reuters/derstandard.at vom 11.08.2015

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