Freitag, März 29, 2024
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CDU-nahe Produktionsfirma veröffentlicht Merkel-Kinofilm im Wahljahr 2017

Foto: Angela Merkel (über dts Nachrichtenagentur)

Ein Film über das Leben von Bundeskanzlerin Angela Merkel soll 2017 in die Kinosäle kommen. 2017? Wird da nicht gewählt? Genau richtig. Im Jahr 2017 wird, wenn die Große Koalition nicht vorher scheitert, wieder der Bundestag gewählt. Doch das ist nicht alles. Die CDU-nahe

Produktionsfirma AVE will in diesem Jahr das Drehbuch des SPIEGEL-Journalisten Dirk Kurbjuweit in die deutschen Kinosäle bringen – und natürlich auch direkt in die deutschen

Gehirne.

Merkels Leben wird verfilmt

Ich habe ja bereits in einem anderen Artikel chronisch dargestellt, dass sowohl von der Plausabilität, als auch von der medialen Aufbereitung her eine Kanzlerschaft von Ursula von der Leyen für 2017 sehr wahrscheinlich ist (NEOPresse berichtet). Grundannahme war jedoch, dass Angela Merkel selbst nicht mehr kandidieren würde. Zwar gehen davon einige politische Journalisten aus, sicher ist dies jedoch bei weitem nicht. Auf einen CDU-Kanzler oder eben Kanzlerin wird es aber wohl dennoch hinauslaufen.Die SPD, die die einzige Chance auf einen realistischen Gegenkandidaten hat, scheitert bereits an der 25% Grenze und ist damit weit entfernt von einer Koalition mit den Grünen, die selbst nur wenig Potential haben. Rot-Rot-Grün wäre eine knappe Alternative die aber mit Blick auf Gemeinsamkeiten und Stabilität nicht wirklich realistisch ist. Dagegen könnte die AfD 2017 in den Bundestag einziehen und nahezu jeden SPD-Traum mit einem Schlag vernichten. Währenddessen scheint sich die FDP mit der erfolgreichen Wahl in Hamburg wieder aufzurappeln. Es gibt also wenig Möglichkeiten in anderen Parteien nach möglichen Kanzlern oder Kanzlerinnen zu suchen, man kommt an der CDU nicht vorbei – und diese, bietet selbst nur wenige personelle Möglichkeiten.Sollte Angela Merkel also 2017 wieder zur Wahl antreten, was mit Blick auf ihre Beliebtheitswerte aus CDU-Sicht sicher Sinn machen würde, kann sie sich wohl den halben Wahlkampfetat sparen. Walid Nakschbandi, der Geschäftsführer der zur Holtzbrinck Publishing Group gehörenden[1] AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion, sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass seine Firma einen 

umfassenden Kinofilm über das Leben von Angela Merkel drehen wird. Das Drama soll im Jahr 2017 als internationale Koproduktion und mit internationaler Besetzung in die Kinos kommen[2].

Das Drehbuch stammt von “Spiegel”-Autor Dirk Kurbjuweit. Dieser sei “ein kluger Insider der deutschen Politikszene”, sagte Nakschandi, und kenne Merkel sehr gut. Merkel habe eine spannende Biografie: “Sie erregt die Gemüter, sie mischt mit.” Es werde Zeit, ihr Leben auch für ein weltweites Publikum zu verfilmen.

Kurbjuweit selbst veröffentlichte bereits die beiden Bücher “Angela Merkel – die Kanzlerin für alle?” und “Alternativlos” in denen er sich intensiv mit der Bundeskanzlerin beschäftigt. Kurbjuweit ist Journalist beim SPIEGEL und Autor mehrer Sach- und Drehbücher.Ein großer Kritiker Merkels ist er nicht. Er bezeichnet Merkel als “den spannendsten Politiker unserer Tage”. Sie wisse wie man mit den Medien umgehe und könne Machtpositionen haargenau ausbauen. Er verfolgte Merkels Karriere immer sehr “gebannt”.

CDU-nahe Produktionsfirma

Zur Holtzbrinck Publishing Group, zu der auch die zuständige Produktionsfirma AVE gehört, gehört auch der Zeitverlag (Wochenzeitung DIE ZEIT) und das Handelsblatt. Doch das ist längst nicht alles. Bereits nach dem Fall der Mauer machten sich CDU-Politiker dafür stark, in den neuen Bundesländern den Konzernchef Holtzbrinck bei der Vergabe von Radio-Lizenzen zu bevorzugen, um einer CDU-nahen Organisation mehr Senderaum zu verschaffen. Durch die CDU wurde die Holtzbrinck-Gruppe damals zum größten Hörfunkanbieter Deutschlands. Sein Radio-Chef Hilmar von Poser, 51, stach im Ostkampf um die Lizenzen nach der Wende andere Medienkonzerne aus. Dabei nutzte der Ex-Sprecher des einstigen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (CDU) enge Bande zu Union und Kirche, deren Vertreter in den Gremien der Landesmedienanstalten über die Vergabe der einträglichen Radiofrequenzen mitentscheiden.

Konzernchef Stefan von Holtzbrinck // © Foto:Holtzbrinck Publishing

Nicht nur auf die Kirchen, auch auf die Partei konnte sich CDU-Freund Poser bisher stets verlassen – aus alter Verbundenheit. In Sachsen hatte Bernd Neumann, Chef der CDU-Medienkommission, bei Ministerpräsident Kurt Biedenkopf geworben, via AVE böte sich “die Möglichkeit, einer der Union nahestehenden Gruppe die Mitgestaltung der Medienlandschaft in Ihrem Bundesland zu übertragen”. Dem damaligen thüringischen CDU-Chef Willibald Böck schrieb Niedersachsens CDU-

Ehrenvorsitzender Wilfried Hasselmann, Holtzbrinck bringe “Schichten an die CDU heran, die sonst nicht für uns erreichbar und aufgeschlossen wären”. Mit AVE habe die CDU “die allerbesten Erfahrungen” gemacht; als “Partner bei der Neugestaltung einer liberal-konservativen Medienordnung” sei die Firma sehr zu empfehlen[3]. Die Holtzbrinck Publishing Group und die CDU stehen sich in dieser Beziehung also sehr freundschaftlich gegenüber.

Der Film wird Merkel und der CDU wohl einige Prozente verschaffen. Wird Merkel 2017 erneut als Kanzlerkandidatin antreten, wäre mit einer erfolgreichen Verfilmung und Veröffentlichung im Wahljahr auch eine absolute Mehrheit möglich.

Verteiler: Neopresse

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