Donnerstag, April 25, 2024
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China versperrt US-Marine Zugang zu Israels Häfen

Die im Mittelmeer stationierte 6. US-Flotte könnte auf die Nutzung des größten Hafens (Haifa) in Israel verzichten. Das schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ in ihrer Mittwochsausgabe.

Der Grund dafür ist die von den israelischen Behörden ausgestellte Genehmigung für den Bau eines neuen Hafenterminals.

„Es bestehen keine Zweifel, dass diese Vereinbarung wichtige geopolitische Folgen haben wird“, so Seth Cropsey von der amerikanischen Denkfabrik Hudson Institute, der früher Assistent des US-Verteidigungsministers gewesen war und hohe Posten im Hauptstab der US-Seestreitkräfte bekleidet  hatte. „Sollte es so weiter gehen, könnte China eine wichtige Position für Abhören und Beobachtungen im Hafen Haifa bekommen, wo der wichtigste Stützpunkt der israelischen Marine liegt.“

Das könnte seinerseits Folgen für das künftige Zusammenwirken der USA mit Israel haben, insbesondere für Besuche von US-Schiffen in Haifa. „Ich sehe in der möglichen Vermietung des strategisch wichtigen Hafens von Haifa an die chinesische Seite keine Gefahren für die Beziehungen zwischen Washington und Jerusalem aus globaler Sicht. Aber Israel hängt von den Seeverkehrswegen auf Gebieten wie Handel, Energiewirtschaft, Sicherheit – und generell aus strategischer Sicht – ab. Israel und die USA haben gemeinsame Interessen an der internationalen Ordnung, die im östlichen Mittelmeerraum wesentlich von den Ländern abhängt, die diese Ordnung akzeptieren und respektieren. Aber China tut das nicht.“

Die Israelis hatten dem Bau eines neuen Hafenterminals in Haifa durch China schon vor mehreren Jahren zugestimmt. Es war geplant, dass dank neuen Objekten der alte Hafen entlastet werden könnte. Der Vertrag über den Bau des Terminals und seine weitere Vermietung an China wurde für 25 Jahre abgeschlossen. Die Arbeiten sollen 2021 beginnen. Bei der Beschlussfassung wurden aber weder das Verteidigungsministerium noch der Sicherheitsrat Israels nach ihrer Meinung gefragt. Jetzt verlangen einige Kräfte in Jerusalem, den Deal mit Peking gründlich zu analysieren.

Die Israelis befürchten nämlich, dass China mit seinen Aktivitäten am Mittelmeer einen Keil zwischen Jerusalem und Washington treiben könnte. Die Anwesenheit der Chinesen in Haifa wäre aber auch aus anderer Sicht gefährlich für Israel. Peking pflegt intensive Wirtschaftskontakte mit dem Iran, der als verhasster Feind des jüdischen Staates bekannt ist. Kennzeichnend ist, dass die Volksrepublik China trotz der heftigen antiiranischen Rhetorik der USA ihren Ölimport aus der Islamischen Republik permanent ausweitet.

Die Mittelmeerhäfen sind für China im Kontext seines Projekts „Ein Gürtel – ein Weg“ enorm wichtig. Nicht umsonst nahm es auch an der Ausschreibung für den Bau eines Terminals im israelischen Hafen Aschdod teil – und hat ebenfalls die Genehmigung dafür bekommen.Da die USA eine große antichinesische Kampagne planen würden, sei Pekings Versuch zum Vorantreiben seiner Interessen zu Lasten der US-Verbündeten im Nahen Osten durchaus logisch, schrieb die US-Nachrichtenwebsite Axios dazu. In absehbarer Zeit lassen sich seitens des Weißen Hauses, des US-Finanzministeriums, des Pentagons und auch des Handelsministeriums zahlreiche heftige antichinesische Erklärungen erwarten, vermutete die Redaktion und erinnerte daran, dass Washington jüngst neue Informationen über ein „feindseliges Vorgehen“ der Chinesen auf Gebieten wie Informationstechnologien, über seine „Einmischung“ in den Wahlprozess und Diebstahl von US-Know-how veröffentlichen wollte.

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