Donnerstag, April 25, 2024
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Chinas Banken greifen nach europäischen Rivalen

Haitong Securities kauft Espirito Santo de Investimento für 379 Mio. Euro
Schanghai: Chinas Banken blicken nach Europa (Foto: pixelio.de, K.U. Gerhardt)
Schanghai: Chinas Banken blicken nach Europa (Foto: pixelio.de, K.U. Gerhardt)

 

 

Schanghai – Chinesische Banken setzen ihren Fokus immer mehr auf in Not geratene europäische Finanzunternehmen. So hat zuletzt die chinesische Bank Haitong Securities http://www.htisec.com mit dem portugiesischen Geldhaus Espirito Santo de Investimento http://www.espiritosantoib.com erstmals ein europäisches Finanzinstitut für umgerechnet 379 Mio. Euro übernommen.

Signalwirkung für Märkte

Nach der staatlichen Rettung der portugiesischen Bank im August, wird die ehemals größte Bank des Landes nun von der neu gegründeten Novo Banco aufgespalten und verkauft. Dabei spielt der Kaufpreis für Haitong nur eine geringe Rolle – 1,5 Prozent des derzeitigen Marktwertes des Institutes. Viel wichtiger ist die von diesem Geschäft für die Märkte ausgehende Signalwirkung.

"Mehr und mehr suchen Chinas Finanzunternehmen nach einem Weg, ihren globalen Fußabdruck zu vergrößern", meint Mayooran Elalingam, Chef der Abteilung M&A Asia-Pacific bei der Deutschen Bank http://deutsche-bank.de . "Verschiedene notleidende Banken 

sind in Europa am Markt und wir erwarten, dass Chinas Finanzsektor dabei eine sehr aktive Rolle spielen wird", so der Experte.

So könnte, laut Hongkonger M&A-Experten, die ins Trudeln geratene italienische Bank Monte dei Paschi di Siena bald zu einem weiteren Ziel chinesischer Bemühungen werden. Auch die Novo Banco könnte das Interesse Chinas auf sich ziehen – nicht zuletzt deshalb, weil die portugiesischen Verantwortlichen bis Ende Juni 2015 die Bank verkaufen wollen.

Mehrheitsbesitz im Zentrum

Mit den zunehmenden Aktivitäten in Europa erhofft sich die Volksrepublik wertvolle europäische Banklizenzen zu erhalten und dabei von der Expertise der europäischen Institute zu profitieren, die sich dann wiederum zurück nach Hause transferieren lässt. Laut Experten unterstützt dabei die chinesische Regierung solche M&A-Aktivitäten der landeseigenen Finanzdienstleister.

Finanzinstitute des Reichs der Mitte suchen vor allem nach Möglichkeiten, um mehrheitliche Anteile an den Banken zu erwerben. 2014 hat China im Finanzsektor Geschäfte in der Höhe von 2,6 Mrd. Euro abgeschlossen – drei Viertel davon Mehrheitskäufe. 2007 gab China zwar 14,4 Mrd. Euro bei Überseegeschäften im Bankenbereich aus, jedoch waren nur 4,3 Prozent der Deals Mehrheitsübernahmen.

(Ende)

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