Samstag, April 20, 2024
StartPolitikDemütigungClaudia Roth im Interview: Woher hat Lady Gaga ihren Künstlernamen?

Claudia Roth im Interview: Woher hat Lady Gaga ihren Künstlernamen?

Die in Ulm ansässige Südwest-Presse (swp) gilt in der Branche nicht gerade als Satirezeitung. Das scheint man dort als einen Mangel empfunden zu haben. Jedenfalls wurde empfindungstechnisch genial gegengesteuert. Die grüne Realsatirikerin Claudia Roth durfte sich in einem ellenlangen Interview über dieses und jenes verbreiten. Der Angriff auf die Lachmuskeln des Lesers wurde ein voller Erfolg.

Claudia Roth: „Wir müssen unsere Komfortzone verlassen“ – so ist das Interview überschrieben. Der humoristisch geschulte Leser muß bereits an dieser Stelle zum ersten Mal lachen, weil er natürlich genau weiß, was Claudia Roth meint, wenn sie „Wir“ sagt: „Ihr alle. Aber ohne mich.“

Wir sollten aufhören, über jedes Stöckchen zu hüpfen, das die AfD uns hinhält„, steht als Bildunterschrift unter dem Konterfei der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Unter Fitnessgesichtspunkten  ist das natürlich richtig. Wenn sich Roth, Altmaier und diverse andere politische Schwergewichte zum Seilhüpfen entschließen könnten, hätte die AfD beide Hände für die politische Arbeit frei.

Seit fünf Jahren sei sie nun Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, merkt die swp an, – vermutlich, damit Claudia Roth nicht selbst nachrechnen muß, was blamabel hätte ausgehen können – , um dann zu fragen, ob ihr der Job denn überhaupt noch Spaß mache. Spaß ist schon wichtig im Job.

Claudia Roth: „Ja! Das ist so viel mehr als ein Job – gerade jetzt, wo unsere Demokratie und unsere Verfassung nicht zuletzt von einer AfD angegriffen und verächtlich gemacht werden. In diesen Zeiten spielt das Bundestags-Präsidium eine wichtige Rolle. Es liegt ganz besonders auch in unserer Verantwortung, die Herzkammer unserer Demokratie nach außen zu repräsentieren und nach innen zu beschützen. Wir müssen jetzt zeigen, worum es geht.

Sie wollte damit vermutlich ausdrücken,  daß das Bundestagspräsidium zu anderen Zeiten keine wichtige Rolle spielt. Andere Zeiten wären welche ohne eine (von wie vielen?) AfDs, in denen die Grünen für die Verächtlichmachung der Demokratie zuständig sind. Das heißt, eine von mehreren  AfDs ist die Ursache dafür, daß Claudia Roth jetzt die nach innen zu beschützende Herzkammer der Demokratie herzeigen muß. Damit „wir“ erkennen können, wer eigentlich für die Verächtlichmachung der Demokratie zuständig ist, und wissen, worum es geht. Staatsbürgerkunde mit Claudia, sozusagen.

Die swp will dann von der grünen Politsatirikerin wissen, wie ernst die Lage der von einer AfD bedrohten Volkska … Herzkammerdemokratie ist und fragt deshalb, ob es sich um eine Herzrhythmusstörung, ein Flimmern oder gar um einen Infarkt handelt.

Claudia Roth: „Nein, ein Infarkt ist das noch lange nicht. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Demokratinnen und Demokraten in der Mehrzahl sind. Aber vielleicht haben zu viele vergessen, dass Demokratie nicht irgendetwas ist, das man einbetonieren, das man konservieren kann. Demokratie muss jeden Tag neu erarbeitet werden. Dem Bundestag würde es entsprechend gut tun, wenn mehr Menschen Gesicht zeigen würden. Wir müssen jetzt demonstrieren, worum es geht: um den Erhalt unserer demokratischen, freiheitlichen und rechtsstaatlichen Gesellschaft. Und das passiert nicht von allein. Vielleicht ist es also eine Herzrhythmusstörung, aber es ist an uns, den normalen Rhythmus wieder herzustellen.“

Da haben wir den Salat. Sie hält es für möglich, daß wir Herzdemokraten vergessen haben könnten, wer in der Infarktdemokratie die Mehrheit stellt. Daß es dem Bundestag gut täte, wenn mehr Menschen (wer, außer den „die Menschen“ käme dafür auch infrage?) Gesicht zeigen würden, bedeutet wiederum, daß Claudia Roth die Einzigkartigkeit ihres eigenen Gesichts voll bewußt ist, weil sie sonst eine solche Empfehlung nicht aussprechen könnte. Sie müsste sonst Schlagzeilen befürchten wie die hier: „Claudia Roth wünscht allen Bundesbürgern eine Warze neben ihre Nasen“.

Aber sie liegt wie üblich auch mit ihrem eigenen Gesicht daneben. Demokratie läßt sich sehr wohl einbetonieren. Frau Merkel beweist es gerade. Und wenn nicht bald etwas gegen die Merkelsche Einbetoniererei unternommen wird, werden Claudia das Gesicht und Angela das Gesäß die einbetonierte Herzkammerdemokratie gemeinsam vom Kahn in die Spree hinter dem Bundeskanzleramt stoßen, auf daß sie endgültig gar ersaufe.

Wir müssen aufhören, über jedes Stöckchen zu hüpfen, das die AfD uns hinhält, zugleich konsequent dagegenhalten, wo gehetzt und gehasst wird.“

Zugegebenermaßen ein raffinierter Plan. Sollen doch die Hüpfhetzer und die Hüpfhasser über die Stöckchen springen. Das scheint eine grüne Weisheit zu sein: „Hält dir jemand ein Stöckchen hin, so halte eines dagegen.“ Das ist die gemeinsame Erarbeitung der Demokratie, wahrscheinlich: Mal hüpfen die Einen, dann wieder die Anderen. Aber die studierte Claudia weiß noch mehr:

Die Menschen erwarten zu Recht von der Politik, dass sie Antworten auf schwierige Fragen findet. Und zwar nicht nur im Bereich der Migration. Und erst recht nicht die einfachen Antworten, die die AfD anbietet, sondern nachhaltige, komplexe, den Herausforderungen angemessene politische Lösungen.

Fast möchte man meinen, eine Warze neben der Nase ersetzt ein Studium gleichwertig. Wer das nicht meint, fragt sich allerdings, wie ausgerechnet Claudia Roth auf die Idee kommt, „nachhaltige, komplexe, den Herausforderungen angemessene politische Lösungen“ seien von ihr zu erwarten – und nicht von derjenigen Partei, die im Vergleich zu den Grünen über ein haushoch überlegenes Personal verfügt.

Bei der swp jedenfalls scheint man die Herzkammerdemokratie dennoch für eine grüne Schleimbeuteldemokratie zu halten. Die Zeitung stellt nämlich fest, daß die Bundestagsjobberin von vielen AfD-Abgeordneten, die nun im Plenarsaal sitzen, persönlich angegegriffen – und von manchen dieser Tunichtgute auch beleidigt worden sei. Claudia Roth greift den Hinweis auf ihre schweren Kampfverletzungen gerne auf.

Die Situation im Bundestag hat sich komplett verändert. In der vergangenen Legislaturperiode verliefen die Debatten auf einer sehr zivilisierten Ebene.“

Das heißt, daß Frau Roth blutleere Herzkammern nicht von quirliger Zivilisation unterscheiden kann.

„Möglicherweise war das auch kein korrektes Abbild unserer Gesellschaft. Doch jetzt sitzt da eine Partei, die sich seit ihrer Gründung konstant radikalisiert hat, systematisch eine andere Republik fordert und sich dabei in Form und Inhalt zunehmend entgrenzt. Darauf war niemand vorbereitet, weil es so niemand kannte, auch ich nicht. Die Arbeit ist anstrengender geworden, weil man als Vizepräsidentin permanent unter Beschuss steht. Aber mein Ziel muss es sein, die Ordnung und die Würde im Haus zu wahren.

Das haben wir jetzt von der ganzen Weibsenemanzipation, dieser geschissenen. Früher waren kluge Männer für die Würde im Haus zuständig und das Weibsvolk für Ordnung und Sauberkeit. Heute sind die Weiber für alles zuständig – und wehe, die Männer klatschen nicht vor Begeisterung. Frau Roth hat völlig vergessen, daß sie einer Partei angehört, die bereits aus extrem radikalisierten Radikalen bestand, bevor sie überhaupt in den Bundestag eingezogen ist. Im übrigen ist es keine gute Idee, sich Frau Roth zum Vorbild zu nehmen, wenn es darum geht, „Gesicht zu zeigen“. So werden „wir“ das Image des hässlichen Deutschen nämlich nie los.

Daß Claudia Roth nach dem ganzen Beschuß, dem sie schon ausgesetzt war, noch immer Zeitungsinterviews geben kann, ist außerdem der Beweis dafür, daß es mit der Treffsicherheit deutscher Schützen auch nicht mehr zum besten steht. Über Frau von der Leyen geht es aber in diesem Interview nicht.

Die swp gibt Frau Roth dennoch Gelegenheit, die traumatisierende Beschußlage zu beschreiben, welcher sie sich ausgesetzt sah, nachdem sie als Bundestagsvizejobberin eine Schweigeminute der AfD für die von einem grünen Liebling ermordete Susanna F. pietätlos unterbrochen hatte.

Roth: „Die Schweigeminute widersprach nicht nur der Geschäftsordnung und der gängigen Praxis im Hohen Haus.

Der Mord an Susanna F. widersprach der rechtsstaatlichen Ordnung und der gängigen Praxis im Hohenloher Land. Was will sie überhaupt? Claudia Roth war es in der Vergangenheit oft genug schnurzpiepegal, was welcher Ordnung und jedweder gängigen Praxis widerspricht. Genehmigte Kundgebungen mit Trillerpfeifen zu stören, rechtswidrige Blockaden von Castor-Transporten und dergleichen mehr, – nichts davon ließ sie an den Widerspruch gegen Ordnung und Praxis denken, geschweige denn, daß sie ein Stöckchen dagegengehalten oder ihr Gesicht dagegen gezeigt hätte.

Wie Claudia Roth mit den tausenden von Hassmails umgeht, die sie bekommt, wollte die swp als nächstes wissen. Die Flut solcher Mails dadurch einzudämmen, daß sie künftig vernünftige Ansichten in phrasenfreiem Deutsch äußern wolle, kam Claudia Roth natürlich nicht in den Sinn. Klar ist auch, warum nicht. Weil sie dadurch die vermaldedeiten Hassmails der Rechten nur durch solche aus ihrer eigenen Partei ersetzen würde. Aber gut, wie geht sie also mit diesen Hassmails um?

Dass ich diese Mails erhalte, ist ja nicht neu. Doch das Ausmaß und die Systematik haben sich seit Pegida drastisch erweitert. Lutz Bachmann hat den Startschuss gegeben und damals gesagt, dass man „Ökoterroristen“ standrechtlich erschießen müsste, und „allen voran Claudia Fatima Roth“. Es gibt mittlerweile kaum noch Beleidigungen, die nicht auch mit sexualisierten Gewaltphantasien verbunden sind. Sexismus und Rassismus werden wieder hoffähig, auch im Deutschen Bundestag. Da müssen wir dagegenhalten – politisch, bei heftigen Bedrohungen und Beleidigungen versuche ich es auch juristisch.

Sexismus und Rassismus haben mit der Entstehung von Pegida lediglich insofern zu tun, als daß die Gegner einer Islamisierung des Abendlandes die Schnauze nebenbei schon lange voll hatten von Sexismus und Rassismus der Grünen. Daß Männer Schweine seien und Weiße das Krebsübel der Welt, ist schließlich eine der grünen Basisüberzeugungen. Wenn Lutz Bachmann tatsächlich gesagt hat, daß man Ökoterroristen standrechtlich erschießen sollte, hätte er freilich weit über das Ziel hinausgeschossen. Einen rechtsstaatlich einwandfreien Prozeß sollte es vorher schon gegeben haben. Eine standrechtliche Erschießung ist nämlich nicht rechtsstaatlich, sondern ausgesprochen schädlich für die Herzkammer.

Ob denn ihre Vorgehensweise gegen die schriftlichen Zeugnisse ihrer eigenen Unbeliebtheit von Erfolg gekrönt seien, will die swp nun von Claudia Roth wissen. Sie muß zugeben:

„Nicht immer.“

Wahrscheinlich gibt es jetzt wieder jede Menge Hasser, die sich darüber  freuen, daß Claudia Roth mal keinen Erfolg hatte.

„In letzter Zeit gab es aber einige Erfolge, da wurden dann auch Aussagen, die in den Konjunktiv gesetzt worden waren, bestraft: Claudia Roth müsste totgeschlagen, sollte totgefickt werden. Solche Dinge. Der gerichtliche Tarif für vier Todesdrohungen lag im vergangenen Jahr in einem konkreten Fall bei knapp 5000 Euro. Was mir persönlich im Umgang mit all der Hetze geholfen hat, waren die sogenannten Hate-Slams.“

Das mit dem „totficken“ ist ja im Falle der Roth auch nicht gerade eine originäre Hasseridee. Das ist überhaupt erst seit drei Jahren denkbar geworden. Seit September 2015 sind schon ganz andere Gesichtsherzeigerinnen totgefickt worden. Und zwar nicht im Konjunktiv. Regelrecht destruktiv ist es deshalb, daß Roth persönlich sich Hilfe gegen die Empörten verschafft, indem sie die wutentbrannten Mails vormals pazifistisch eingestellter Bürger öffentlich vorliest. Konstruktiv hingegen wäre, wenn sie den Hassmails gegen sich die vielen Liebesbriefe entgegenhalten würde, die sie im Lauf ihres Lebens erhalten haben muß, Gute, die sie ist. Wer soll das glauben, daß ihr noch kein Romantiker je geschrieben hat, er wolle ihr gehorsamer Warzenstift sein?

Jedenfalls wollte die swp zum Schluß noch von Claudia Roth wissen, was die Bilder auslösen, die uns aus Chemnitz erreichen. Das ist eine interessante Frage, wenn man bedenkt, daß 19 Sekunden Antifa-Filmchen, in denen es nichts zu sehen gibt, auch nicht viel auslösen können. Claudia Roth wusste dennoch eine Antwort.

Bares Entsetzen.

Wer also gedacht hatte, daß Bundesempörungsbeauftragte ihr Geld überwiesen bekommen, sieht sich hier eines Besseren belehrt.

Da werden in unserem Land Menschen durch eine Stadt getrieben und wir diskutieren anschließend, ob man das Hetzjagd nennen darf oder nicht.

An dieser Stelle nun wird endgültig klar, warum sich die Intelligenzija bei der AfD versammelt und nicht bei den Grünen. Die Disussion drehte sich nämlich realiter um die Frage, ob man das, was nicht zu sehen gewesen ist, eine Hetzjagd nennen darf. Daß man Hetzjagden, die man sehen kann, auch so nennen darf, hat niemand bestritten. In Chemnitz gab es lediglich keine zusehen.

Was für eine absurde Debatte!

Jetzt ist sie wieder ganz bei sich, die Claudia mit ihrer Begeisterung. Nichts lieben der Grüne und die Grünin (die Grünenden) mehr, als absurde Debatten. Je absurder die Debatte, desto begeisterter die grüngerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs.

Migranten, linke Politikerinnen, Journalisten sind angegriffen worden, in Chemnitz herrschte offene Gewalt.

Na ja, die Tatsache, daß in Berlin eine Parteichefin der CDU als grüne Kanzlerin herrscht, könnte man durchaus als versteckte Gewalt gegen die Herzkammer bezeichnen. Die Demokratie wird also genauso an Herzversagen sterben, wie der junge Totgeprügelte in Köthen.

Ein Mann ist ums Leben gekommen, das ist furchtbar. Aber der Missbrauch dieser Tat durch Rechtsextreme, die demonstrieren wollten, dass jetzt ihre Zeit gekommen ist – der ist unerträglich.

In Chemnitz ist also ein Mann „irgendwie ums Leben gekommen“. In der Tat ist es furchtbar, daß man nicht weiß, wie er ums Leben gekommen ist. Daß aber die Zeit der Rechtsextremen gekommen sei, ist eindeutig verkehrt. Eindeutig richtig ist, daß die Zeit der Linksextremen abläuft. Claudia Roth wird bald gemütlich zuhause vor dem Fernseher sitzen können, um sich sämtliche Pippi-Langstrumpf-Folgen anzusehen und nebenher die bunte Vielfalt aller erhältlichen Warzenstifte auszuprobieren.

Immer mehr Bürger merken: In der AfD gibt´s große Lichter, bei den Grünen Dumpfgesichter.

Quelle!:

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