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Codebrecher-Notizen bei Renovierung entdeckt

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Bei Re­no­vie­rungs­ar­bei­ten im bri­ti­schen Bletch­ley Park ha­ben Ar­bei­ter No­tiz­zet­tel aus der Zeit des Zwei­ten Welt­kriegs ent­deckt.

Die Do­ku­men­te dien­ten dem Ma­the­ma­ti­ker Alan Tu­ring und sei­nen Kol­le­gen als Hilfs­mit­tel, um den Enig­ma-​Code des deut­schen Mi­li­tärs zu kna­cken.

Weil die bri­ti­schen Kryp­to­gra­fen da­mals ei­ni­ge der Zet­tel nut­zen, um Lö­cher im Dach und in den Wän­den ih­rer Ba­ra­cke zu stop­fen, über­dau­er­ten sie bis heu­te.

Das An­we­sen Bletch­ley Park war wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs das Haupt­quar­tier der bri­ti­schen Co­de­bre­cher: Hier ar­bei­te­ten Ma­the­ma­ti­ker, Lin­gu­is­ten und Kryp­to­gra­fen dar­an, die ver­schlüs­sel­ten Nach­rich­ten der Deut­schen Wehr­macht und Ma­ri­ne zu ent­zif­fern. Un­ter ih­nen war auch der Ma­the­ma­ti­ker Alan Tu­ring, der ent­schei­dend zum Kna­cken des Enig­ma-​Codes bei­trug.

Die Ar­bei­ten der Co­de­bre­cher wa­ren so ge­heim, dass ih­re ge­sam­ten Un­ter­la­gen nach dem Krieg ver­schlos­sen und teil­wei­se ver­nich­tet wur­den. Da­her gal­ten vor al­lem die hand­schrift­li­chen Be­rech­nun­gen und No­ti­zen der Kryp­to­gra­fen als ver­lo­ren. Doch ein Zu­fall sorg­te da­für, dass ei­ni­ge Do­ku­men­te von Tu­rings Mit­ar­bei­tern über­leb­ten: Sie hat­ten die­se Zet­tel da­mals ge­nutzt, um Lö­cher im Dach der Ba­ra­cke 6 von Bletch­ley Park zu stop­fen. Sol­cher­art ver­bor­gen, blie­ben sie bis heu­te er­hal­ten. Erst 2013, bei Re­no­vie­rungs­ar­bei­ten an den Ba­ra­cken, wur­den sie ent­deckt.

“Die­se Stü­cke flüch­ti­ger No­ti­zen zu fin­den, ist un­glaub­lich auf­re­gend und lie­fert mehr Ein­bli­cke dar­in, wie die Co­de­bre­cher da­mals ar­bei­te­ten”, er­klärt Iain Stan­der vom Bletch­ley Park Trust im Ma­ga­zin MKWeb. Bei den Fundstü­cken han­delt es sich um hand­schrift­li­che Zah­len-​ und Buch­sta­ben­rei­hen und um so­ge­nann­te Ban­bu­ry-​Bö­gen – in ei­nem be­stimm­ten Mus­ter per­fo­rier­te Pa­pier­blät­ter, mit de­ren Hil­fe die Wal­zen­ein­stel­lun­gen der Enig­ma er­schlos­sen wer­den konn­ten.

Nach ih­rer Ent­de­ckung wur­den die Do­ku­men­te zu­nächst ein­ge­fro­ren, um ih­ren Zer­fall zu ver­hin­dern, und an­schlie­ßend be­hut­sam re­stau­riert. Ein Teil der Zet­tel wur­de dann dem bri­ti­schen Ge­heim­dienst über­las­sen, der sie nun aus­wer­ten und ent­schlüs­seln soll. Ei­ni­ge an­de­re sind dem­nächst in ei­ner Aus­stel­lung in Bletch­ley Park zu se­hen.

Quellen: MKWeb/Bletchley Park Trust/damals.de vom 10.02.2015

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