Freitag, April 19, 2024
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Das Kochbuch für die Krise

Gehören Sie zu den Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden? Dann mussten Sie bislang nie Hunger leiden. Für die meisten Deutschen ist es »normal«, immer etwas zu essen zu haben.

Doch dies ist keine Selbstverständlichkeit. Die Situation kann sich schlagartig ändern. Schon eine kleinere Umweltkatastrophe wie das Schneechaos in den USA 2014 genügt und die Supermarktregale bleiben leer. Eine Energiekrise hätte den gleichen Effekt. Wenn die Öllieferungen für ein paar Tage ausfallen, gibt es kaum noch Lebensmittel zu kaufen. Denn Supermärkte und Geschäfte betreiben heutzutage keine echte Vorratshaltung mehr.

Constanze von Eschbach bereitet Sie mit diesem Buch auf solche Fälle vor. Sie zeigt Ihnen, wie sich unsere Vorfahren in Zeiten des Hungers beholfen haben. Sie bietet Ihnen zudem eine Fülle alter und neuer Rezepte, die aus »Notlösungen« schmackhafte Gerichte machen.

Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Entbehrung und des Hungers. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Hungersnöten. Doch anders als die Menschen von heute rechneten frühere Generationen damit: sie wussten sich zu helfen.

Constanze von Eschbach hat das Wissen unserer Vorfahren gesammelt und »Notlösungen« und Rezepte selbst ausprobiert. Ihre Erfahrungen sind in diesem Buch zusammengefasst.

So erfahren Sie unter anderem, was Sie essen können, wenn Fleisch, Kartoffeln, Nudeln und anderes nicht zu bekommen sind. Dann sind beispielsweise typische »Krisenlebensmittel« wie Pastinaken, Möhren oder Rote Beete eine Alternative. Oder Herbstrüben. Die fleischigen Wurzeln dieser Pflanzen sind Zuckerspeicher, die mehr Energie liefern als andere Gemüsesorten.

Im Hungerwinter 1917/1918 haben Rüben vielen Menschen das Leben gerettet. Constanze von Eschbach informiert Sie im Detail über diese Nahrungsmittel und erläutert Ihnen, wie Sie Rüben und anderes zubereiten.

Fleisch essen, wenn Fleisch knapp ist

In Krisenzeiten gibt es viele Lebensmittel nicht. Oder nur selten. Das gilt insbesondere für Fleisch. Wenn Hungersnöte drohen, wird Land statt zur Vieh- oder Geflügelhaltung häufig zum Anbau von Pflanzen genutzt. Die Folge: Fleisch ist rar.

Die Autorin beschreibt, wie Sie in solchen Phasen dennoch hin und wieder Fleischgerichte auf den Tisch bringen können: Bereiten Sie beispielsweise Hackfleisch zu. Dann können Sie Reste verwenden und mischen. Haben Sie wenig Fleisch zur Verfügung, »strecken« Sie Hackbraten oder Frikadellen einfach mit anderen Lebensmitteln. Die Autorin erklärt Ihnen, wie es geht.

Oder nehmen Sie als Beispiel die »Gans des armen Mannes«. Hier verwenden Sie statt Gänsefleisch Apfelscheiben, Zwiebeln, Kartoffeln und Leber. Dazu kommen Salbeiblätter, Salz, Pfeffer und etwas Fett. Richtig zubereitet ist diese »Notlösung« vom Original kaum zu unterscheiden.

Nahrungsmittel in der Natur sammeln

Gab es auf Märkten oder bei Bauern keine Lebensmittel, sammelten frühere Generationen Essbares auf Wiesen, Feldern und in Wäldern. Die Autorin führt Ihnen vor Augen, welche Vielfalt an kostenlosen Nahrungsmitteln uns die Natur bietet.

Sammeln Sie z. B. Eicheln oder Kastanien. Pflücken Sie Kräuter und Gemüse wie Ackersenf, Giersch oder Knoblauchrauke. Verwenden Sie die Triebspitzen von Nadelbäumen, um einen Honigersatz daraus zu fertigen. Oder gehen Sie unmittelbar nach der Ernte über ein Kartoffelfeld: Sie werden feststellen, dass unzählige Knollen zurückgelassen wurden, aus denen Sie leckere Speisen zubereiten können.

Besonders nützlich: Die Autorin präsentiert Ihnen verschiedenste Lebensmittel aus der Natur, die andere ersetzen können: Bringen Sie in Ihre Küche zum Beispiel Ackersenf statt Rucola, Bärlauch statt Zwiebeln, Guten Heinrich statt Spinat …

Essen besser verwerten

In der heutigen Zeit landen Lebensmittel sehr schnell im Biomüll. Insbesondere, wenn sie alt zu sein scheinen oder nicht mehr schön aussehen. Dabei ist klar: Wer Lebensmittel nachhaltig nutzt, hat mehr zu essen. Lernen Sie deshalb nicht erst in einer Krise, Nahrungsmittel besser zu verwerten. Constanze von Eschbach liefert Ihnen eine Fülle von Anregungen:

Bereiten Sie z. B. aus weichen Auberginen ein Curry zu. Verwenden Sie braune Bananen für Marmelade. Oder kochen Sie aus Knochen Sauce …

Alle Empfehlungen sind detailliert und leicht verständlich beschrieben, viele Tipps ebenso ungewöhnlich wie hilfreich: Lesen Sie beispielsweise, wie Sie in Joghurtbechern Sprossen ziehen, Kaffeesatz als Dünger verwenden oder aus Kirschstielen Tee machen.

Lernen Sie, Lebensmittel selbst herzustellen

Wer es versteht, Nahrungsmittel selbst herzustellen, wird verständlicherweise besser durch schwierige Zeiten kommen als andere. Entsprechende Anleitungen machen es Ihnen leicht, Quark oder Joghurt anzusetzen, Brot zu backen, Butter zu rühren, Essig und Senf herzustellen und vieles andere mehr.

 

Durch Lebensmittelreserven vor bösen Überraschungen gefeit

Wie unsere Vorfahren sollten wir außerdem dazu übergehen, Vorräte anzulegen. Denn dass die Nahrungsmittelversorgung immer so lückenlos wie heute sein wird, ist unwahrscheinlich. Die Autorin zeigt Ihnen deshalb unter anderem, welche Lebensmittel als Vorrat unabdingbar sind und was nicht in die Speisekammer gehört. Sie hilft Ihnen, die richtigen Mengen zu ermitteln, informiert Sie über die Lagerung der Reserven usw.

Zusätzliches Plus: Sie erfahren, welche Nahrungsmittel gesund sind und welche im Fall der Fälle sogar Arzneimittel ersetzen können. So helfen Chilischoten beispielsweise gegen Darminfektionen, getrocknete Heidelbeeren bei Durchfall und Knoblauch gegen Bakterien und Pilze.

Eine Fülle weiterer Empfehlungen wird Ihnen von großem Nutzen sein, wenn es zu Versorgungsproblemen bei Lebensmitteln kommt. So hat die Autorin unter anderem getestet, mit welchen Kochern Sie bei einem Ausfall von Strom und Gas Essen problemlos zubereiten können (Krisenvorsorge: Lebensmittel ohne Strom und Gas zubereiten).

 

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 8
Schlechte Zeiten überstehen 13
Überleben in Notzeiten 14
Brot und kalte Gerichte 27
Suppen und Snacks 29
Hauptgerichte 30
Süßes 39
Essen sammeln 43
Gutes vom Acker 44
Kalte Gerichte 58
Suppen und Snacks 61
Hauptgerichte 66
Süßes 80
Krisenwirtschaft 83
Zeit für Handarbeit 84
Kalte Gerichte 102
Suppen und Snacks 105
Hauptgerichte 109
Süßes 121
Vorsorge treffen 131
Die Vorratskammer füllen 132
Saft und Sirup 156
Marmelade und Gelee 158
Kompott 163
Herzhaftes eingelegt und eingekocht 165
Alternativ kochen 175
Wenn Strom und Gas ausfallen 176
Suppen und Snacks 185
Hauptgerichte und Beilagen 187
Süßes 199
Nachhaltig handeln 201
Globale Wegwerfgesellschaft 202
Kalte Gerichte 211
Suppen und Snacks 212
Hauptgerichte 218
Süßes 231
Die eiserne Reserve 235
Was wir zum Leben brauchen 236
Kalte Gerichte 254
Suppen und Snacks 257
Hauptgerichte 262
Süßes 269
Anhang 275
Notvorrat 276
Hilfreiche Adressen 279
Sachregister 281
Rezeptregister 283
Register: Reste verwerten 285
Register: Aus eigenem Anbau 287

Literatur:

Handbuch Wintergärtnerei. Frisches Biogemüse rund ums Jahr von Eliot Coleman (Autor)

Meine eigene Samengärtnerei von Constanze von Eschbach

Frisches Gartengemüse auch im Winter: Anbau und Ernte 40 ausgewählter Kulturen von Claudia Peters

Quellen: PublicDomain/info.kopp-verlag.de am 23.09.2016

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