Mittwoch, März 27, 2024
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Das Templervermächtnis von Hollywood – Gralshüter oder Grabräuber?

Die Geschichte der Tempelritter ist so umfangreich, dass man ganze Bücherregale damit füllen könnte. Wir wollen uns jedoch auf das wesentliche beschränken und die Bedeutung der Templer für die moderne Freimaurerei ergründen. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes um „das Vermächtnis der Tempelritter“.

Gegründet wurde der Orden 1118 infolge des ersten Kreuzzuges. Urkundlich erwähnt wurde er zum ersten Mal 1128 im Rahmen des Konzils von Troyes, welches nach heutiger Zeitrechnung allerdings auch auf das Jahr 1129 fallen könnte.

Einer der wichtigsten Initiatoren war Hugo von Payns (1080-1136), welcher auch zum ersten Großmeister der Templer wurde. Zu den weiteren Gründungsmitgliedern gehörten Gottfried von Saint-Omer, Gundomar, Gudfried, Roland, Payen von Montdidier, Gottfried Bisol, Archibald von Saint-Amand und André de Montbard. Letzterer wurde später der fünfte Großmeister des Ordens.

Es fällt auf, dass fast alle Gründungsväter der Tempelritter französischer Herkunft waren und tatsächlich waren die Templer hauptsächlich in Frankreich aktiv. In Folge des Konzils von Troyes 1129 gründete Hugo von Payns auf einer Reise durch Europa weitere Niederlassungen, darunter vor allem auch in England und Schottland, neben Frankreich die wichtigsten Zentren der späteren Freimaurerei. In Deutschland gab es ebenfalls Niederlassungen, wie z.B. der Komturhof Utterode bei Nordhausen (Thüringen) (Darum wurden die Templer überdurchschnittlich alt).

Ein weiterer Bezug auf die Freimaurerei findet sich im Namen der Templer. Die volle Bezeichnung des Ordens lautete „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem“. Salomons Tempel ist ein Kernthema der freimaurerischen Mythologie. Was indes die arme Ritterschaft angeht, ist der Teil ein wenig geheuchelt (Die Templer: Aufstieg und Untergang).

Aus armen Verhältnissen stammten die Ritter nämlich nicht, allerdings übertrugen sie mit dem Beitritt ihr Vermögen der Ritterschaft. Der Orden selbst war damit durchaus vermögend und erhielt zusätzlich Landschenkungen.

So etwas lässt sich wohl nicht vermeiden, wenn die Ideale der adeligen Ritter mit denen der Mönche vereint werden. Wobei die katholische Kirche ja selbst durch alle Zeitalter Wasser predigte und Wein trank. Während die Korruption der Vatikanbank ein Kapitel für sich ist, gelten die Templer als Vordenker des modernen Bankwesens (Jesuiten, Freimaurer und Illuminaten: Eine (un)heilige Allianz zur Etablierung der Neuen Weltordnung (Video)).

Neben der Verwaltung ihres eigenen Vermögens übernahmen die Templer auch den Transport der Kirchen- und Klostereinkünfte, wobei sie ihre Tempelhäuser als Tresore zur Verfügung stellten. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts zählten auch Geldanleihen zu den geschäftlichen Tätigkeiten des Ordens. Für diese wurde ein System von Kreditbriefen eingeführt und auch die Techniken der Buchführung waren für die damalige Zeit sehr modern.

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(Wappen der City of London)

Eines der wichtigsten Finanzzentren war die Temple Church in der Fleet Street von London. Diese Straße ist heute nicht zufällig Teil der City of London, einem Staat im Staate, welcher bis heute die gesamte Welt im finanziellen Würgegriff hält.

Ebenso wenig dürfte es ein Zufall sein, dass die City of London immer noch das Templerkreuz im Wappen führt. Die Tempelritter waren also schon lange vor den Rothschilds da und können mit Recht als Begründer der modernen Bankendiktatur angesehen werden. Es gilt dabei als relativ sicher, dass die Finanzelite das Ende des Ordens überlebte und später an zahlreichen Bankengründungen beteiligt war (Die sichtbaren Führer der “City of London” sind Marionetten von Rothschild & Co. (Videos)).

Angesichts dessen scheint der vermeintliche Hauptzweck des Ordens lediglich eine geschickte PR-Aktion gewesen zu sein. Nach außen hin verkauften sich die Tempelritter nämlich als Beschützer der Kreuzfahrer gegen Überfälle. Sie waren in dieser Hinsicht eine militärische Eliteeinheit und im Kreuzzug gegen die Muslime auch an Kriegsverbrechen beteiligt.

Zu ihren Schandtaten gehörten u.a. die gewaltsame Vertreibung der Mauren von der iberischen Halbinsel sowie zahlreiche Massaker im Nahen Osten. Aktiv waren die Templer vor allem in Jerusalem, wo sie die Al-Aqsa-Moschee zu ihrer Festung ausbauten. Schon damals ließ der Westen die Muslime spüren, wer der Herr im Heiligen Lande ist. Eine Tradition, welche heute von den USA und ihren NATO-Verbündeten fortgesetzt wird.

 

Der Frevel nicht genug, plünderten die Tempelritter das Heilige Land nach Strich und Faden aus. Sicherlich zählten Gold und andere Reichtümer zu den Schätzen des Ordens, doch es ranken sich auch andere Mythen um seine Beute. So sollen die Templer bei Ausgrabungen unter dem Tempelberg wahlweise die Bundeslade oder antikes Wissen jenseits unserer Vorstellungskraft gefunden haben. Auch der Heilige Gral soll sich in ihrem Besitz befunden haben.

Im 13. Jahrhundert wurden die Templer allmählich zu reich und einflussreich, was vor allem beim französischen König Philipp IV. (1268-1314) Neid erzeugte. Nachdem dessen Antrag auf Mitgliedschaft vom Orden abgelehnt wurde, sanken seine Sympathien für selbigen drastisch. Kein guter Schachzug, denn als Philipp IV. trotz hoher Schulden einen neuen Kreuzzug beginnen wollte, gedachte er dennoch, sich die finanziellen Mittel bei den Tempelrittern zu holen. Er traute sich etwas, wovor heutzutage jeder Politiker zurückschrecken würde: Er ging rechtlich gegen eine korrupte Bank vor. Allerdings hatte er dabei keineswegs das Wohl der Kleinanleger im Sinn und auch seine Methoden waren äußerst verwerflich.

Zunächst zog er den aus Frankreich stammenden Papst Clemens V. († 1314) auf seine Seite, indem er die Templer der Ketzerei und Sodomie (was damals auch Homosexualität einschloss) anklagte. Clemens V. hatte dabei kaum eine andere Wahl, denn Philipp IV. hatte bereits ein Attentat auf seinen Vorgänger Bonifatius VIII. (1235-1303) verüben lassen, infolge dessen dieser wenige Tage später verstorben war. Nun drohte der skrupellose König mit einem Ketzerprozess gegen Clemens’ Mentor sowie einer Abspaltung der Kirche Frankreichs, für den Fall, dass der Papst seine Unterstützung der Templer nicht einstellen sollte.

Die Ausfertigung des königlichen Haftbefehls erfolgte am 14. September 1307, nicht ohne Absicht genau zum Fest der Kreuzerhöhung. Die Templer sollten ohne Ausnahme verhaftet und dem Urteil der Kirche zugeführt werden. Ihre Besitztümer seien zu beschlagnahmen. Die Briefe wurden von der königlichen Kanzlei versiegelt an alle Dienststellen im Frankreich geschickt, wo sie überall gleichzeitig am 13. Oktober 1307 geöffnet werden sollten. Damit sollte verhindert werden, dass sich die Templer gegenseitig warnen und untertauchen konnten. Tatsächlich sollen nur 12 Tempelritter der Verhaftung entkommen sein.

Der fragliche Freitag der 13. ging als düsterer Tag in die Geschichte ein, obgleich der wirklich finsterste Part für die insgesamt 546 Inhaftierten erst noch anstand. Sie wurden allesamt nach Paris gebracht, wobei 138 Personen direkt in der französischen Hauptstadt verhaftet worden waren.

Dort warteten Inquisition und Folter auf die Templer. Die Kirche zog das Ermittlungsverfahren genüsslich in Länge, wohingegen Philipp IV. einen schnellen Prozess gewünscht hatte. Außerdem wurde nicht der Orden in seiner Gesamtheit verurteilt, sondern nur einzelne Templer.

Letztendlich fanden der König und der Papst jedoch einen Kompromiss. Clemens V. ließ die führenden Köpfe des Ordens auf dem Scheiterhaufen verbrennen und schrieb in der Bulle rex glorie virtutum vom 27. April 1311 die Gottunmittelbarkeit des Königtums fest. Im Gegenzug durfte er Papst bleiben, Frankreich blieb römisch-katholisch und das Vermögen der Templer blieb im Kirchenbesitz. Die Verlierer waren damit einzig und allein die Templer, welche am 22. März 1312 auf dem Konzil von Vienne offiziell aufgelöst wurden.

 

Der letzte Großmeister des Templerordens, Jacques de Molay, wurde zusammen mit Geoffroy de Charnay am 18. März 1314 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Eigentlich wurde de Moley lediglich zu lebenslanger Kerkerhaft verurteil, da er sein Geständnis jedoch widerrief, wurde er als rückfälliger Ketzer behandelt.

Die Freimaurerei, welche sich zu einem großen Teil auf die Tempelritter gründet, hat der katholischen Kirche diese Taten lange Zeit nicht verziehen. Erst Ende des 20. Jahrhunderts näherten sich Kirche und Freimaurer wieder an, wobei zu diesem Zeitpunkt jedoch schon zahlreiche hochrangige Vatikanvertreter der Freimaurerei angehörten (Wie der Vatikan und die Jesuiten die Welt beherrschen und ins Unglück stürzen (Videos)).

Dem letzten Großmeister der Tempelritter setzten die Freimaurer schon etwas eher ein Denkmal. 1919 gründeten sie in Kansas City (Missouri, USA) den Order of de Molay, eine freimaurerische Jugendorganisation für männlichen Nachwuchs zwischen 12 und 21.

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Der Orden hat heute ca. 15.000 Mitglieder in den USA und Kanada. Ableger gibt es in Aruba, Australien, Bolivien, Brasilien, Serbien, Japan und auf den Philippinen, wobei Brasilien die höchste Mitgliederzahl hat. Bekanntestes Mitglied des Ordens war Walt Disney (Die dunkle Seite von Walt Disney (Videos)).

 

Es fällt auf, dass sich die Freimaurer gerne und oft auf die Tempelritter beziehen, was die Vermutung nahe legt, dass sie zumindest in Teilen eine Nachfolgeorganisation sind (Symbole: Mercedes und die Freimaurer (Videos)).

Sicherlich gibt es da noch die Dombauhütten und antike Mysterienreligionen, die allesamt eine Rolle spielen, aber auf jeden Fall leben die Templer in der Freimaurerei fort. Das ist nicht zuletzt auch der Grund, warum das rote Templerkreuz heute immer noch so weit verbreitet ist.

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Das Templervermächtnis von Hollywood

Das Vermächtnis der Tempelritter“ aus dem Jahr 2004 ist der wohl bedeutendste Film über die Templer, welcher zugleich eine enge Verbindung zur Freimaurerei zieht. Um den Schatz der Tempelritter zu finden, muss Benjamin Frankling Gates, gespielt von Nicolas Cage, einer Spur von Freimaurersymbolen durch die fünf Gründungsstädte der USA folgen. Der Schatz besteht aus rein materiellen Reichtümern und Gates sowie seine Freunde können gut vom Finderlohn leben.

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Wäre der Film halbwegs realistisch, hätten die Charaktere den Schatz innerhalb der City of London suchen müssen, denn das wahre Vermächtnis der Templer besteht aus dem modernen Bankensystem. Dennoch offenbart der Streifen, welcher eine Disney-Produktion ist, viel über die Wurzeln der Freimaurer und deren Einfluss auf die Politik.

Der Freimaurer Nicolas Cage scheint einen regelrechten Faible für die Templer zu haben, denn 2011 spielte er die Hauptrolle in „Der letzte Tempelritter“. Seine Rolle Behmen von Bleibruck kehrt den Kreuzzüglern nach einem Massaker zunächst den Rücken und wird daraufhin als Deserteur gesucht. Ihm wird schließlich die Freiheit versprochen, wenn er ein junges Mädchen zu einem Kloster überführt. Dort soll ihr der Hexenprozess gemacht werden.

Entgegen der anfänglichen Zweifel an der Schuld des Mädchens stellt sich heraus, dass diese tatsächlich von einem Dämon besessen ist. Der Film rechtfertigt damit die Hexenverfolgung, was extrem frauenfeindlich ist. Der Transport in einem Käfig spricht dabei Bände.

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In „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ von 1989 beschützt der letztere Tempelritter den Heiligen Gral in einer abgelegenen Höhle.

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Um den heiligen Gral geht es auch in der deutschen Produktion „Das Blut der Templer“ von 2004. Dieser enthält zahlreiche Elemente von Dan Browns „DaVinci Code – Sakrileg“. Nur dass das fiktive Priorat von Zion diesmal nicht die Nachfahren von Jesus schützt, sondern selbige töten will.

Die Behauptung, alle Templer seien Nachfahren von Jesus gewesen, ist natürlich vollkommen absurd. Gleiches gilt für den Niedergang des Ordens, welcher als innerer Zwist dargestellt wird, da einige Tempelritter aus dem heiligen Gral gesoffen haben, um Unsterblichkeit zu erlangen. Der reinste Fantasy-Schwachsinn auf niedrigstem Niveau, basierend auf einem Roman von Wolfgang Hohl.

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Historisch überzeugend werden die Tempelritter im 2005 erschienenen „Königreich der Himmel“ dargestellt.

Die Billigversion erschien 2010 bei Tiberius Film. Allein der Untertitel von „Die Tempelritter – Die Rache Saladins“ ist vollkommen lächerlich: „Gab es den Orden der Templer wirklich?“ Ja, kein Historiker würde seine Existenz leugnen.

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Wo wir schon mal bei billigen Abklatschen sind – „Der verlorene Schatz der Tempelritter“ brachte es auf drei Teile, die zwischen 2006 und 2008 erschienen sind. Der Untertitel des dritten Teils lautet übrigens „Das Geheimnis der Schlangenkrone“, was mal wieder ziemlich luziferisch daher kommt.

 

Hollywood im Zeichen des Templerkreuzes

Wer kann sich noch an die Zeichentrickserie „He-Men“ erinnern? Und noch wichtiger: Wem ist damals das rote Templerkreuz auf He-Mans Rüstung aufgefallen? Bei der Macht von Greyskull! (Massen-Hypnose durch Kino und Fernsehen (Video))

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Wer selbst Tempelritter werden möchte, sollte sich vielleicht bei der „Police Academy“ einschreiben…

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…oder beim Umbrella-Konzern bewerben.

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Literatur:

Kino der Angst: Terror, Krieg und Staatskunst aus Hollywood

Schwarzbuch Freimaurerei: Geheimpolitik, Staatsterror, Politskandale – Von der Französischen Revolution bis Uwe Barschel von Guido Grandt

Die Rockefellers: Ein amerikanischer Albtraum von Tilman Knechtel

Quellen: PublicDomain/zombiewoodproductions.wordpress.com

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