Freitag, April 19, 2024
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De Maizière über Berliner Anschlag: Festgenommener Verdächtiger als Asylbewerber registriert – Asylverfahren nicht abgeschlossen

Der Verdächtige sei am 31. Dezember 2015 nach Deutschland eingereist und registriert worden, sagte der Minister am Dienstag in Berlin. Sein Asylverfahren sei noch nicht abgeschlossen.

Der nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt festgenommene Verdächtige stammt nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) aus Pakistan. Er sei am 31. Dezember 2015 nach Deutschland eingereist und registriert worden, sagte der Minister am Dienstag in Berlin. Sein Asylverfahren sei noch nicht abgeschlossen.

Demnach kamen mehrere Versuche einer Anhörung nicht zustande –  einerseits, weil der Mann nicht erschienen sei, andererseits weil er angegeben habe, eine Sprache zu sprechen, für die kein Dolmetscher zur Verfügung gestanden habe. In einschlägigen Dateien, etwa der Geheimdienste oder zu Terrorverdächtigen, sei der Festgenommene aber nicht geführt worden, sagte de Maizière.

Nach Einschätzung des Ministers handelte es sich bei der Todesfahrt mit dem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt eindeutig um einen Anschlag. „Wir haben in der Zwischenzeit keinen Zweifel mehr, dass es sich bei dem schrecklichen Ereignis um einen Anschlag gehandelt hat“, sagte de Maizière nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts. Der festgenommene Verdächtige streite die Tat jedoch ab.

Ein Bekennerschreiben oder Ähnliches lag laut de Maizière zunächst nicht vor. Der Minister betonte, Weihnachtsmärkte und andere Großveranstaltungen sollten weiterhin stattfinden. Er rief jedoch zur Wachsamkeit auf.

Bei dem Anschlag am Montagabend wurden auf dem Weihnachtsmarkt elf Menschen getötet, außerdem wurde ein Pole tot in dem Fahrzeug gefunden. Bei ihm soll es sich um den ursprünglichen Fahrer des Lastwagens handeln. Er wurde offensichtlich erschossen.

De Maizière gab an, bislang seien „erst wenige Opfer identifiziert“. 48 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt. Der Minister sprach von 18 Schwerverletzten.

(afp)

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