Donnerstag, April 25, 2024
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Dem Sarotti-Mohr geht es an den Kragen

Baden-Württemberg/Mannheim – Im Mannheimer Kulturzentrum Capitol war der Sarotti-Mohr – die schwarzhäutige, beturbante Schokoladen-Werbefigur – fast ein halbes Jahrhundert vor den anti-rassistischen Bilderstürmern sicher und konnte dort über der Theke auf die Besucher herunterblicken. Nun gibt es lauten Protest gegen den Mohren in Pluderhosen.

Losgetreten wurde Diskussion um den kleinen schwarzen Mann vom Bündnis „Mannheim sagt Ja!“, das vom grünen Mannheimer Stadtrat Gerhard Fontagnier, geführt wird. Die dort aktive Bündnisgruppe „Monnemer of Coulors“ veranstaltete Mitte Oktober im Capitol eine Vortrag über „Alltagsrassismus“. Das Bündnis sieht im Sarotti-Mohr einen „Angriff auf Dunkelhäutige“ und kritisiert das rassistische Bild. Das Zurschaustellen des „dienstbaren Negers“ erinnere an Sklaverei und Kolonialismus, heißt es von den vereinsmäßig organisierten Aufpassern.

Das Capitol will jetzt das Schicksal ihres Sarotti-Mohren am runden Tisch debattieren, berichtet das Portal Südwestpresse. Die Betreiber haben deshalb das Denkmalamt und das Marchivum gebeten, in der Aufarbeitung behilflich zu sein. Devot gibt man auf der Facebookseite bekannt, dass es das Ziel des Capitols sei, mit diesem Thema, das dazu geeignet sei Menschen herabzuwürdigen, adäquat umzugehen. „Deshalb muss es unsere Aufgabe sein, unsere Gäste und Künstler zu sensibilisieren. Wir verstehen dies als einen Prozess in dessen Verlauf wir Betroffene zu Wort kommen lassen, Verständnis wecken, die historischen Vorgänge aufarbeiten und einen Umgang damit finden wollen“. 

Ob „Mohren-Apotheke“ oder „Mohrenkopf“. Ob “ Zigeuner-Schnitzel“ oder „Zigeuner-Soße“. Die Eiferer gegen Rassismus ernten auch bei ihrem Kampf gegen den Sarotti-Mohr mehrheitlich Kritik.

Ich dachte, Mannheim ist bunt. Gehören Farbige nicht mehr dazu, weil alles weg muss?“, schreibt einer der über 900 Kommentatoren auf der Capitol-Facebookseite.

Wie lange gibt es den Sarottimohr?? von uns Deutschen interpretiert niemand Rassismus hinein, genau so wenig wie beim Mohrenkopf, Zigeunerschnitzel usw. . Es muss doch mal gut sein!„, meint ein anderer Kommentator.

Der Sarottimohr gehört seit meiner Jugendzeit im Capitol einfach an die Theke…. es wurde so viel Arbeit und Liebe in die detailgetreue Renovierung des alten Gebäudes gesteckt, das sollte man einfach als Gesamtkunstwerk betrachten, ohne irgendwelche Hintergedanken.

Ich esse Zigeunerschnitzel, auch Mohrenköpfe.Ich besitze einen Führerschein und mag den Sarotti Mohr und Alle die damit ein Problem haben, in welcher verkorgsten Welt lebt Ihr eigentlich?

Ein ganz rigoroser Anti-Rassist entgegnet den Kritikern: „Die alte Darstellung der Firma Sarotti, eines Schwarzen Sklaven ist rassistisch und wird deswegen auch so nicht mehr von der Firma Sarotti verwendet! Und wir PoC’s, sind es leid „weißen“ immer noch und immer wieder erklären zu müssen, was Rassismus ist! Hört bitte auf, unsere Erfahrungen in Frage zu stellen und nehmt es verdammt noch einmal an, wenn wir euch darauf hinweisen!“

@jouwatch

Quelle!:

 

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