Donnerstag, März 28, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturDer Mount Everest ist leicht geschrumpft

Der Mount Everest ist leicht geschrumpft

Während der höchste Berg der Welt (hier  im Bild) um zwei bis drei Zentimeter absank, wuchs die Annapurna (8091  m) um 20 Zentimeter.

Satellitenbilder zeigen, wie sehr das Erdbeben in Nepal die Region verändert hat. Schweizer Forscher untersuchten unterdessen, wie Superbeben entstehen

Wien/Zürich – Nach offiziellen Angaben ragt der höchste Felssockel des Mount Everest ohne Schnee- und Eisbedeckung 8.848 Meter empor. Doch die Höhenbestimmungen der vergangenen Jahre sind alles andere als einheitlich: Es gab auch Peilungen, die auf 8.850 und zuletzt auf nur Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)8.844 Meter kamen; die meisten Messungen ermittelten jedoch 8.848 Meter – jeweils mit einer Messgenauigkeit von rund

20 Zentimetern.

Das Beben in Nepal, das mehr als 7.000 Todesopfer gefordert hat, dürfte auch den höchsten Berg der Welt ein wenig verändert haben. Das jedenfalls ergaben die ersten Bilder des Radarsatelliten Sentinel-1A der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Vor allem aber verdeutlichen diese Aufnahmen die Gewalt, mit der das Beben der Magnitude 7,8 gewütet hat.

Der Esa-Satellit schickt bei seinen Überflügen Radarstrahlen zur Erde, die hier reflektiert werden und so Aufschlüsse über die Veränderungen geben. Die Daten aus Nepal zeigen, dass sich der Boden rund um Kathmandu großräumig um bis zu zwei Meter gehoben hat. Der Himalaya weiter nördlich senkte sich dagegen weiträumig um dutzende Zentimeter.

Allem Anschein nach dürfte auch der Mount Everest geschrumpft sein, wie die Unavco, ein geowissenschaftliches Forschungskonsortium, berichtet: Die Wissenschafter ermittelten ein Absinken um zwei bis drei Zentimeter. Die Annapurna hingegen, der zehnthöchste Berg, dürfte um 20 Zentimeter gewachsen sein.

Wie sich Nepal durch das Erdbeben verändert hat: Blaue Regionen zeigen eine Anhebung um bis zu zwei Meter, gelbe ein Absinken um einen Meter, rote Regionen um zwei Meter.

Das Beben vom 25. April war noch nicht das ganz große Erdbeben, das für diese Region befürchtet wird. Wie solche Superbeben zustande kommen, haben nun Schweizer Forscher von der ETH Zürich im Fachblatt Nature Geoscience rekonstruiert.

Solche Beben würden das Ende eines sogenannten Superzyklus markieren. Dabei brechen bei den ersten Erdbeben zunächst nur Teile eines Abschnitts zweier sich untereinanderschiebender Kontinentalplatten. Beim finalen "Superbeben" (wie etwa jenem in Japan 2011) bricht dann der ganze Abschnitt – mit verheerenden Folgen. Bisherige Erklärungen gingen davon aus, dass Reibungsunterschiede eine entscheidende Rolle spielen würden, was die Forscher nun widerlegten.

(tasch, DER STANDARD, 5.5.2015)

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