Mittwoch, April 24, 2024
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Der Nannystaat läuft Amok: Immer mehr Faschingsumzüge fallen aus

Der Ort Genderkingen im Landkreis Donau-Ries ist weit über die Region hinaus für seinen Faschingsumzug berühmt. Alljährlich kommen Tausende, um sich das Spektakel anzuschauen. Nicht so dieses Jahr. Der Faschingsumzug wurde abgesagt.

Der Präsident der Faschingsfreunde in Genderkingen, einem kleinen Dorf westlich von Donauwörth, teilte den Absagebeschluß der Verantwortlichen mit, wie die Augsburger Allgemeine berichtet. Über die Jahre sei es immer schwieriger geworden, genügend Helfer für eine Veranstaltung zu finden, die in 20 Jahren solche Dimensionen angenommen habe. Obendrein habe es immer mehr und immer strengere Auflagen seitens der  Behörden gegeben, welche die ehrenamtliche Arbeit der Vereine verkompliziert hätten. So hätten die Faschingsfreunde dieses Jahr innerhalb weniger Monate ein professionelles Sicherheitskonzept erstellen sollen, das sie einen mittleren fünfstelligen Betrag gekostet hätte, sagte Faschingspräsident Udo Heininger, und daß die Faschingsfreunde an diesem Punkt passen mussten. Nun sei „Schluss mit lustig“. Diese Saison gebe es zum ersten Mal seit 20 Jahren 2019 keinen „Gaudiwurm“ in Genderkingen.

Das Dorf im Donau-Ries ist kein Einzelfall. Der Umzug in Kempten im Allgäu wurde komplett abgesagt. In Megesheim, wie Genderkingen ein Ort im Landkreis Donau-Ries, kürzte die Umzugsstrecke um die Hälfte. Überall werden die exorbitanten Kosten für Sicherheitsvorkehrungen als Argument vorgebracht. In Senden bei Ulm fällt dieses Jahr der traditionelle „Rathaussturm“ aus. Der Bürgermeister hat den Narren die vorher erteilte Erlaubnis wieder entzogen. In Zell im Unterallgäu gab es dieses Jahr keinen Faschingsball, da mit den Behörden keine Einigung hinsichtlich der maximal erlaubten Besucherzahl erzielt werden konnte,  und in Jettingen-Scheppach stornierte der Verein Burkhardia sogar alle Veranstaltungen zur Faschingszeit. Präsident Peter Potsch sagte, es mache einfach keinen Spaß mehr, sich mit den behördlichen Auflagen herumzuschlagen und immer mehr Helfer zu suchen.

Betroffen sind aber nicht nur Faschingsumzüge. Im mittelfränkischen Bad Windsheim ist es immer schwieriger geworden, die ortsansässigen Vereine für die Mitgestaltung des beliebten Altstadtfestes zu gewinnen, da auch hier die behördlichen Auflagen von Jahr zu Jahr kostentreibend zugenommen hatten. Ein Motorradclub aus der Nähe von Rothenburg o.d. Tauber sieht sich außerstande, noch länger sein beliebtes Clubtreffen mit anderen Motorradclubs zu organisieren, da inzwischen von der Aufbewahrung der Speisen und Getränke bis hin zur Vorschrift, fließend heißes Wasser auf der privaten Wiese bereitzustellen, jeder Muckser vom Amt genehmigt werden müsse. Sogar Landfrauenvereine sagen ihre privat organisierten Treffen ab, weil sie keine selbstgebackenen Kuchen mehr von zu Hause mitbringen dürfen. Amtliche Begründung: Auf dem Transport von zu Hause bis zum Veranstaltungsort werde die Kühlkette unterbrochen. (ME)

@jouwatch

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