Donnerstag, April 25, 2024
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Deutsche Medien feiern 40 Jahre Folter und Unterdrückung

40 Jahre ist es her, dass die iranischen Revolutionsgarden die Macht an sich rissen und ihre islamische Schreckensherrschaft errichteten. Grund genug, um einen kritischen Blick auf den heutigen Iran zu werfen sollte man meinen. Doch die deutsche Medienlandschaft zeigt mal wieder was sie drauf hat. Von verborgenen Freiheiten für Frauen, großzügige Begnadigungen für Gefangenen bis hin zum Trump-Bashing wegen des Ausstiegs aus dem Atomwaffenvertrag ist alles dabei. Entsprechend die Kommentare der Leser, die sich empört zeigen, angesichts der Propaganda, die ihnen da serviert wird.

(screenshot Twitter)
Donald Trump -Wieder einmal der Einzige, der Klartext spricht: „40 Jahre Korruption, Unterdrückung und Terror – 40 Jahre Versagen“ (screenshot Twitter)

„Damals konnte man wirklich erahnen, dass eine Art Faschismus am Horizont auftauchte“…“Wenn wir heute Menschen sehen, die irgendwo auf der Welt aufbegehren, ermahnen wir sie dazu, sich darüber im Klaren zu sein, wer da nachfolgen wird“….“Das letzte Mal, dass ich im Iran war, war der 31.Dezember 1985 – der Tag, an dem ich floh. Ich bin nie wieder zurückgekehrt.“ In einer kurzen dreiteiligen Serie führte die Neue Zürcher Zeitung im Januar noch einmal durch die vergangenen Jahrzehnte iranischer Geschichte. Dafür interviewte sie drei Exil-Iraner – er lebt noch, der gute alten Journalismus – allerdings in der Schweiz.

Das Bild in Deutschland ist mehr als traurig: „Feiern zum 40. Jahrestag der Ausrufung der Islamischen Republik“ Schlagzeile der Deutschlandfunk und ergeht sich in vermeintlich nüchterner Berichterstattung. „Auf dem zentralen Asadi-Platz in Teheran will sich Präsident Ruhani in einer Rede an das Volk wenden. Auch in anderen Städten des Landes sind Großkundgebungen geplant. Zudem hat die iranische Regierung anlässlich der Feiern Begnadigungen und Straferlässe für 50.000 Gefangene angekündigt.“

Auch t-online wartet mit einem Einspieler von Reuters auf, der völlig unkritisch Machthaber Hassan Ruhanis Aufrüstungspläne 1:1 zitiert – „Wir werden ein gr0ßes Spektrum an Raketen bauen, einschließlich Boden-Luft Raketen, Luft-Luft-Raketen, Boden-See-Raketen und Boden-Boden-Raketen“. Neben der Mitteilung, was das so alles an Vernichtungswaffen gebaut wird, werden Jubel-Bilder des iranischen Staatsfernsehens gezeigt. Spätestens an dieser Stelle fühlt man sich zurückversetzt in alte DDR-Zeiten – Berichterstattung im Propaganda-Stil der Aktuellen Kamera.

Bei der Welt kommt man hinter der Bezahlschranke mit einer „Hintergrund“-Reportage in Sachen Frauen daher. Die Autorin Sonja Gillert will ihren Lesern etwas über „Die verborgenen Freiheiten unter islamischer Herrschaft“ erzählen. Sie zeigt sich scheinbar schwer beeindruckt von Frauen, die im Geheimen Fotos von sich machen lassen und unverschleiert ihre Bodybuilding-gestählten Körper in vor der Außenwelt abgeschotteten Gärten zeigen. Keine Angst vor dem Islam – hinter den Mauern sind die Frauen frei, scheint hier das Motto zu lauten. Weniger beeindruckt zeigt sich im Kommentarbereich die Leserschaft:

„Freiheiten, die im Verborgenen gelebt werden müssen, sind keine Freiheiten. Was für ein beschönigender, um nicht zu sagen, Verlogenheit Titel!“ stellt Bettina D. fest.

„Was für eine unerträglich peinliche Überschrift! Ein bewusste Provokation, um mehr Klicks für den Artikel zu bekommen? Frau Gillert, machen Sie am Besten eine Serie daraus. Ich habe auch schon Vorschläge für Ihre Kolumne: Die verborgenen Freiheiten der Demokraten in Nordkorea, … der Homosexuellen in Saudi Arabien, … der Christen in Indonesien … , … der Juden im Dritten Reich … . Und dann schlage ich vor, dass Sie diesen Artikel in einem Frauengefängnis im Iran vortragen. Ich bin mir sicher, die Iranerinnen dort wären überglücklich, von einer Frau aus Europa etwas über die Freiheiten in ihrem Land erklärt zu bekommen! Sich heimlich fotografieren lassen zu können, ist wirklich das ultimative Freiheitsgefühl!…“, findet auch Kommentator Statler and Waldorf.

Der Schlenker zur großartigen „Ersten Staatsratsvorsitzenden der Bundesrepublik Deutschland“, Kanzlerin Angela Merkel, darf natürlich nicht fehlen: Unter ihrer Führung habe Deutschland zusammen mit Frankreich und Großbritannien die Zweckgesellschaft Instex gegründet, die Ende Januar in Frankreich registriert worden sei, weiß der Spiegel. So wollen die drei EU-Staaten offenbar die US-Sanktionen unterlaufen, weiter mit den islamischen Mullahs Handel treiben und ihn befähigen seinen Raketenbau – der immerhin die Vernichtung Israels im Blick hat – weiter voranzutreiben.

Aufgabe dieser Gesellschaft soll die „finanzielle, juristische und buchhalterische“ Beratung und Dienstleistung für Unternehmen sein. Zweck der Gesellschaft sei es, „den rechtmäßigen Handel mit Iran zu unterstützen“. Geleitet wird das Ganze von dem 69jährigen ehemaligen Commerzbank-Manager Per Fischer, so die wenig überraschende Mitteilung des Spiegel. (MS)

@jouwatch

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