In den nächsten 15 Jahren sind westdeutsche Regionen massiv vom Älterwerden der Bevölkerung betroffen. Vor allem in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gibt es viele Landstriche, in denen der Anteil der Über-60-Jährigen bis 2030 um deutlich mehr als 25 Prozent wächst. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor, schrumpft zudem die Bevölkerung in einigen Teilen Deutschlands drastisch.
Aber auch auf die südlichen Regionen Hessens sowie Teile
Hamburg und München bilden Ausnahme
Überall dort sei der Anteil der Menschen über 60 im Vergleichsjahr 2012 mit rund 25 Prozent noch verhältnismäßig niedrig gewesen. Doch das werde sich in den kommenden Jahren ändern, schreibt die Bundesregierung unter Berufung auf die aktuelle Raumordnungsprognose des Bundesinstituts für
Bau-, Stadt- und Raumforschung.
So werden 2030 etwa in Münster 34,7 Prozent der Menschen über 60 sein (+44,1 Prozent), in Augsburg 33,7 Prozent (+35,9 Prozent), in Trier 35,8 Prozent (+35,1 Prozent).
In Teilen Sachsens, Thüringens und Sachsen-Anhalts, wo der Anteil der Älteren heute schon sehr hoch ist, wird der Anstieg weniger stark ausfallen. Trotzdem werden in den ländlich geprägten Regionen der ostdeutschen Länder die Über-60-Jährigen 2030 mehr als 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Den geringsten Anteil erwarten die Experten für Hamburg (28 Prozent) und die Region München (28,9 Prozent).
Deutliche Bevölkerungsverluste erwartet
Parallel zu der Alterung der Gesellschaft schrumpft Deutschlands Bevölkerung immer weiter, wie aus der Antwort der Bundesregierung ebenfalls hervorgeht. So werde die Bevölkerung vor allem in ländlichen Gebieten der neuen Länder zusätzlich um zehn bis 20 Prozent abnehmen. Auch in westdeutschen Regionen, die wie das Saarland oder das Ruhrgebiet vom Strukturwandel betroffen sind, seien bis 2030 deutliche Verluste von fünf bis zehn Prozent zu erwarten.
Wegen dieses Trend sorgt sich die Bundesregierung um die Daseinsvorsorge. Sie setzt deshalb verstärkt auf die Finanzhilfen des Bundes für strukturschwache und von der Schrumpfung betroffene Gebiete, wie es in ihrer Antwort heißt.
Rasanter demografischer Wandel in Deutschland und Japan
Demnach wird Zuwanderung als Ansatz zur Minderung der Folgen des demografischen Wandels in Japan nicht akzeptiert, während dies in Deutschland sehr wohl diskutiert wird. Die Frage, ob Deutschland von den Erfahrungen des rascher voranschreitenden Wandels in Japan profitieren kann, wird allerdings kritisch betrachtet.
Litertur:
Eine Polin für Oma: Der Pflege-Notstand in unseren Familien von Ingeborg Haffert
Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität: Wie die Pharmaindustrie unser Gesundheitswesen korrumpiert von Peter C. Gøtzsche
Heilen verboten – töten erlaubt: Die organisierte Kriminalität im Gesundheitswesen von Kurt G Blüchel
Quellen: dpa/t-online.de vom 27.07.2015