Freitag, März 29, 2024
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Die Anschläge in Brüssel: Was wir wissen – und was nicht (Videos)

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Bei einer neuen Terrorserie sind am Dienstag in Brüssel mindestens 34 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verletzten liegt bei mehr als 230.

In den ersten Stunden war die Lage allerdingsFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) noch sehr unübersichtlich. Was wissen wir? Was nicht?

Was genau ist passiert?

Die Terrorserie begann gegen

08.00 Uhr morgens auf dem Brüsseler Flughafen. In der Abflughalle gab es in kurzer Folge zwei Explosionen – vermutlich gab es mindestens einen Selbstmord-Attentäter. Zeugen wollen gehört haben, wie ein Mann oder mehrere Männer etwas auf Arabisch riefen.

Erste Bilanz: mindestens 14 Tote, mindestens 100 Verletzte. Kurz darauf gab es in der Metro-Station Maelbeek im EU-Viertel einen weiteren Anschlag mit mindestens 20 Toten und 130 Verletzten – vermutlich eine Bombe. Kurz vor Mittag machte die Nachricht von einer neuen Explosion die Runde – dann stellte sich aber schnell heraus, dass die Polizei einen verdächtigen Gegenstand gesprengt hatte.

Wie reagieren die belgischen Behörden?

Für das ganze Land gilt die höchste Terrorwarnstufe – zum ersten Mal seit November 2015. Der Flughafen Brüssel wurde von Polizisten und Soldaten sofort geräumt und dann geschlossen. In der Hauptstadt standen alle U-Bahnen, alle Straßenbahnen, alle Busse still.

Die Hochgeschwindigkeitszüge in Richtung Köln, Paris und London fuhren ebenfalls nicht mehr (Die Déjà-vus von Paris: Neue (alte) Erkenntnisse über den Terror und weitere Merkwürdigkeiten (Videos)).

Auch die Sicherheitsmaßnahmen für Belgiens beide Atomkraftwerke wurden verstärkt. Das belgische Krisenzentrum empfahl allen: „Bleiben Sie, wo sie gerade sind!“ Das Rote Kreuz rief zu Blutspenden auf. Zugleich war man bemüht, eine Massenpanik zu verhindern.

Video: Das inzwischen viral gegangene Video dokumentiert die Momente im Flughafen Zaventem nach der Detonation der zwei Bomben der mutmaßlichen IS-Terroristen.

Wer steckt hinter den Anschlägen?

Die Terrormiliz Islamischer Staat hat sich zu den Terroranschlägen in Brüssel bekannt (Die Geburtsstunde des islamistischen Terrorismus als geopolitische Waffe). Das berichtet eine IS-nahe Nachrichtenagentur. Erst am Freitag war in Brüssel einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom November in Paris festgenommen worden, der 26 Jahre alte Salah Abdeslam (Anschlag in Paris: False Flag, Teile und Herrsche, Spiel mit der Angst – die neue Ordnung aus dem Chaos (Videos)).

Experten rechneten seither mit Vergeltungsaktionen. Der Terrorexperte Peter R. Neumann vom Londoner King’s College sagt: „Es gibt keinen Grund zur Entwarnung. Uns stehen wahrscheinlich ähnliche Anschläge noch bevor.“ Ob es aber tatsächlich einen Zusammenhang gibt, war am Mittag noch unklar.

In Belgien lief die Suche nach möglicherweise noch flüchtigen Terroristen auf vollen Touren. In den Medien kursierten Zahlen, wonach bis zu 30 Verdächtige auf freiem Fuß seien.

Video: Dieses Video zeigt, wie Passagiere aus der U-Bahn fliehen, nachdem eine Bombe in der Bahnstation Maalbeek detonierte.

Wie gross ist die Gefahr für Deutschland?

Nach den Terroranschlägen wurden die Kontrollen an Deutschlands Grenzen zu Belgien und Frankreich gleich wieder verschärft. Auch an den großen Flughäfen und Bahnhöfen wurden die Sicherheitsmaßnahmen wieder in die Höhe gefahren.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte in Berlin, es gebe bislang keine Hinweise auf einen „Deutschland-Bezug“ der Täter. Und fügte hinzu: „Klar ist, dass der Kampf gegen den internationalen Terrorismus lange dauert.“

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Sind Deutsche unter den Opfern?

Das wusste man nach den ersten Stunden noch nicht. Das Auswärtige Amt in Berlin richtete sofort einen Krisenstab ein. Ein Ministeriumssprecher sagte: „Die deutsche Botschaft in Brüssel bemüht sich mit Hochdruck um Aufklärung, ob auch Deutsche von den Explosionen betroffen sind.“

Deutschlands Botschafter Rüdiger Lüdeking schrieb in einer E-Mail an seine Landsleute: „Ich bitte Sie darum, in der gegenwärtigen Situation Ruhe zu bewahren und nach Möglichkeit Ihren aktuellen Aufenthaltsort (Büro, Zuhause) nicht zu verlassen.“ (Türkei, Terror und neue Anschläge in Indonesien (Videos))

Warum Brüssel?

Die belgische Hauptstadt gilt als Zentrum des islamistischen Terrorismus in Europa. Vor allem der Stadtteil Molenbeek mit seinen vielen Einwanderern aus der arabischen Welt hat einen schlechten Ruf.

Von dort kamen außer Abdelslam auch andere Islamisten, die an Terrorabschlägen beteiligt waren. Bereits eine Woche nach den Anschlägen in Paris hatte es konkrete Gefahrenhinweise für die Region Brüssel gegeben. Das öffentliche Leben kam damals für fünf Tage zum Erliegen, ohne dass etwas geschah.

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Foto von möglichen Verdächtigen veröffentlicht

Der Sender VRT hat ein Foto von drei Männern veröffentlicht, die am Dienstag den Anschlag auf dem Brüsseler Flughafen Zaventem mit mindestens 14 Toten verübt haben sollen. Der Sender teilte auf seiner Internetseite mit, die Polizei habe dies bestätigt.

Auf dem Bild, das am Dienstag von der belgischen Nachrichtenagentur Belga verbreitet wurde, sind drei Männer zu sehen, die Gepäckwagen mit Koffern durch die Abflughalle des Flughafens Zaventem schieben. Zwei von ihnen haben dunkle Haare, der dritte trägt eine Kappe. Bei den beiden Männern links auf dem Fotos soll es sich um die Selbstmordattentäter handeln, nach dem dritten Mann auf dem Foto werde derzeit gefahndet (Mysteriöse Zusammenhänge – Teil 2: Synchronizitäten bei den Terroranschlägen von Paris und 9/11 (Video)).

Die Aufnahme wurde nach Angaben von Belga auf Wunsch der Generalstaatsanwaltschaft von der Polizei veröffentlicht.

Video:

Attentäter sollen mit Kalaschnikow und Nagelbombe zugeschlagen haben

Mittlerweile werden neue Details über das Vorgehen der Attentäter am Brüsseler Flughafen bekannt. Ermittler sollen dort eine Kalaschnikow gefunden haben. Aus der Uniklinik berichten Mediziner, dass es sich bei der Bombe möglicherweise um eine Nagelbombe gehandelt haben soll. Das ließe sich den Ärzten zufolge aus den Verletzungen der Opfer schließen.

Nachtrag:

Mittwoch 10:31 Uhr: Der Flughafen Toulouse-Blagnac in Südfrankreich ist Medienberichten zufolge aus Sicherheitsgründen geräumt worden. Passagiere mussten sogar mehrere Flugzeuge wieder verlassen. Dem TV-Sender France 3 zufolge war der Fund eines verdächtigen Gegenstandes der Grund für die Evakuation. Polizeistreifen und sogar das Militär sind in dem französischen Flughafen mit Großaufgebot vertreten, wie die Zeitung France Bleu berichtet. „Eine CRS-Gruppe (Republican Security Companies) ist eingetroffen, um das Flughafengelände und seine Umgebung zu sichern. Sie patrouillieren in der Umgebung, kontrollieren Ausweispapiere und durchsuchen Autos”, zitiert die Zeitung den Präfekten der Region Haute Garonne, Frédéric Rose.

20:12 Uhr: Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel haben Fahnder eine Flagge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), einen Sprengsatz mit Nägeln und chemische Substanzen gefunden. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit. Die Durchsuchungen hätten in der nordöstlichen Stadtgemeinde Schaerbeek stattgefunden.

Ein Verantwortlicher eines Krankenhauses in Löwen hatte dem Sender VTM berichtet, dass bei den Explosionen auf dem Flughafen von Brüssel Nagelbomben verwendet worden seien.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass zwei von drei Verdächtigen auf einem Foto vom Flughafen Zaventem als Selbstmordattentäter gestorben sind. Der dritte Mann ist zur Fahndung ausgeschrieben.

Die Polizei hat am Flughafen in Brüssel weitere Sprengsätze entdeckt. Ein Entschärfungskommando ist vor Ort. Das berichtet der belgische Sender RTBF.

Video: Anschläge von Brüssel – Sicherheits-Reflexe weltweit.

19:00 Uhr: Die belgische Polizei fahndet nun grenzüberschreitend nach dem Mann in der weißen Jacke, der auf dem Bild aus einer Überwachungskamera mit den beiden mutmaßlichen Selbstmordattentätern zu sehen ist.  Die Sicherheitsmaßnahmen an den Grenzen seien verschärft worden, teilte die Regierung mit.

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Die Ermittler sehen bislang keine eindeutige Verbindung zwischen den Terroranschlägen in Brüssel und denen am 13. November in Paris. „Für den Augenblick ist es nicht möglich, eine formale Verbindung zu den Anschlägen von Paris herzustellen“, sagte Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz. Auch die Bekennernachricht der Terrormiliz Islamischer Staat habe noch nicht eindeutig verifiziert werden können.

18:22 Uhr: Nach den Anschlägen in Brüssel unterbricht die Deutsche Bahn ihren Fernverkehr in die belgische Hauptstadt zunächst für einen weiteren Tag. Betroffen seien am Mittwoch die geplanten drei ICE-Verbindungen von Köln über Aachen nach Brüssel und zurück, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die Züge fahren demnach nur bis Aachen und kehren dort um. Diese Regelung hatte die Bahn bereits für Dienstag getroffen. Ob die Züge am Donnerstag wieder planmäßig fahren, soll der Sprecherin zufolge am Mittwoch entschieden werden.

17:32 Uhr: In Brüssel ist offenbar eine weitere Bombe gefunden worden. Sicherheitskräfte entschärften nach Angaben des Provinzgouverneurs der Region Brabant-Flandern einen Sprengsatz. Der Ort, an dem sich die Bombe befand, ist unklar.

Literatur:

Die Wahrheit über das Attentat auf Charlie Hebdo von Gerhard Wisnewski

Ich bin nicht Charlie: Meinungsfreiheit nach dem Terror (Kaplaken) von Martin Lichtmesz

Krieg um jeden Preis: Gier, Machtmissbrauch und das Millardengeschäft mit dem Kampf gegen den Terror von James Risen

Quellen: PublicDomain/Focus/huffingtonpost/epochtimes.de am 22.03.2016

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