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Die Ford Foundation, eine philantropische Fassade des CIA

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Zwischen 1947 und 1966 spielte die Ford Foundation eine Schlüsselrolle im Netzwerk der US-Beeinflussung in Europa, durch die Subventionierung von Magazinen, wissenschaftlichen Programmen und nicht-kommunistischen Organisationen des

linken Flügels.

 

Die größte philantropische Organisation der Welt gab in der Tat eine respektvolle Fassade für Operationen des CIA zur Kontaktaufnahme und Finanzierung ab. Diese Rolle wurde noch dadurch

erleichtert, daß beide Organisationen von derselben Person konzipiert und dirigiert wurden. Nachfolgend der erste Teil unserer Untersuchung, der kulturellen Aspekte des atlantischen Interventionismus.

Henry Ford, ein militanter Anit-Semit, der die „Dokumente der Weisen von Zion“ drucken ließ und „Der internationale Jude“ publizierte [1], gründete 1936 die Ford Foundation. Als legendäre Figur in der Autoindustrie, unterstützte er alle totalitären Projekte die während des 20 Jahrhunderts existierten: noch vor 1933 finanzierte er den deutschen Nationalsozialismus; 1938 verlieh ihm Hitler das Große Kreutz des Weissen Adlerordens während er einen großen Teil des Kapitals der IG-Farben, Hersteller des Zyklon-B, hielt.

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(Großkreuz des Weissen Adlerordens Auszeichnung von Henry Ford erhalten am 30. Juli 1938)

Während der 30er Jahre baute er auch die ersten Autofabriken für Stalin in Gorki und während der 50er und 60er Jahre fuhr er fort in der UdSSR alle Fahrzeuge für die Nord-Vietnamesischen Armee zu produzieren.

Nichtsdestotrotz erreichte die Stiftung erst nach seinem Tod ihren Gipfel indem sie 70 Millionen Dollar der Ford-Werke erhielt, was sie zur größten philantropische Gesellschaft weltweit machte. Wie Henry Ford II, der neue Präsident des Verwaltungsrates, es ausdrückte, „markieren die Jahre 1949 – 1959 eine Umwälzung in der Geschichte der Ford Foundation“.

Dies ereignete sich, als die USA zu ersten Weltmacht aufstiegen. In Washington startete der ehemalige US-Botschafter in der Soviet-Union, General Georgo F. Kennan eine Kampagne um seine Landsleute von der Tatsache zu überzeugen, daß die rote Bedrohung größer ist als die Nazi-Bedrohung, wobei er Präsiden Truman überzeugte, das Land nicht zu entwaffnen, sondern besser die US-Kriegsmaschine zu verstecken und sich auf eine neue Konfrontation einzustellen.

Genauso überzeugte er Kriegs-Untersekretär John J. McCloy, den Geheimdienst, der während WK-2 aktiv war, nicht aufzulösen, sondern diesen Dienst an die neuen Zeiten anzupassen. Er ist der Theoretiker, der „stay-behind“ Taktiken förderte, ein Netzwerk ursprünglich geformt aus Nazi und Faschistischen Agenten, die hinter der Front bleiben sollten, wenn das Reich zusammenbrach und die später von den Anglo-Amerikanern dazu genutzt wurden den Kampf gegen kommunistische Einflüsse in Europa fortzusetzen.

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(John McCloy)

Desgleichen kaufte eine Gruppe von Industriellen um den Jurist H. Rowan Gaither Jr., die über den Abbau der Forschungs- und Entwicklungs-Dienste des Kriegs-Sekretariats informiert waren, diese auf und gaben ihnen den Namen Rand Corporation. (Rand ist ein Acronym für Research And Development).

Kennan schuf, nachdem er all dieses durchgesetzt hatte, eine permanente und geheime Struktur des State-Apparates, durch Verschmelzung mit dem, vom Kongress 1847 beschlossenen, National Security Act. Er institutionalisierte den CIA, den Nationalen Sicherheitsrat und den Vereinten Generalstab (Inter-Army Joint Staff/heute Joint chiefs of staff). Diese Gruppe hatte auch einen öffentlichen Interventionsplan, betrieben von General George C. Marshall, vorgestellt als ein Darlehen für den Wiederaufbau europäischer Staaten, unter der Schirmherrschaft Washingtons, dessen Umsetzung Paul G. Hoffman übergeben wurde.

Die USA und die UdSSR konfrontierten einander in einem unerbittlichen Krieg, zwar nicht direkt auf dem militärischen Schlachtfeld, etwas, was sie vermeiden, sondern eher in einen politischen, intellektuellen und sozialen. Ihre Erfolge auf diesen Feldern, wie auch die eroberten Räume sind eher symbolische Siege. US Stiftungen, allen voran die Ford Foundation sind Washingtons „Soldaten“ in diesem kalten Krieg.

Die neue finanzielle Dimension die von der Ford Foundation 1947 erreicht wurde, öffneten ihr den Appetit. Der Verwaltungsrat beschloss, um die Ziele neu zu bestimmen, während des Herbstes 1948 „bei kompetenten und unabhängigen Personen eine detaillierte Studie in Auftrag zu geben, die als Richtlinie dienen sollte (…) wo das ausgedehnte Vermögen der Stiftung am Allerbesten im generellen Interesse eingesetzt werden könnte.“

Die Kommission, die zu diesem Zweck eingerichtet wurde leitete H.Rowan Gaither jr., der gerade, dank der Bank-Garantien der Ford Foundation, die Rand Corporation geschaffen hatte. Gaither war während des Krieges Manager des MIT und hatte Verbindungen mit Physikern die am Manhatten Projekt arbeiteten [2]. Nach dem Rat dieser Kommission ernannte der Verwaltungsrat den Direktor des Marshall Planes, Paul G. Hoffmann zum Präsident der Foundation, eine Position die er am 1. Januar 1951 antrat. Nach Ansicht des Journalisten Volker R. Berghahm, brachte dies „die internatonal umfassendste Aufgabe mit sich, die vom Gaither Report für die Stiftung geschaffen worden war“ [3]. Von der Struktur her wurde paralleler, gesetzt auf das stay-behind Netzwerk auf politischem Feld und den Marshall Plan auf ökonomischen Feld, die Ford Foundation würde der kulturelle Zweig für US-Beeinflussungs-Netzwerke in Europa sein.

Nichtsdestotrotz, trotz allem Anschein, ist die Stiftung, in der Periode von 1946 bis 1948, nicht nur ein zusätzliches Werkzeug für den von Kenan bezeichneten Apparat, sondern sie ist auch ein Rückzugsraum. Innerhalb der US-Führungselite die den Koreakrieg favorisierte, wanderte der Vater des kalten Krieges den Pfad der extremen Rechten, unterstützt von dem ängstlichen Theoretiker Paul H. Nitze. Währendessen geht das innenpolitische Leben in einer „Hexenjagd“ unter, geleitet von Senator Joseph McCarthy.

Die meisten Stiftungen, die am Ende des Krieges blühten, setzten einen großen Teil ihres Budgets für nationale Programme ein: So setzte die Ford Foundation von 1951 – 1960 – 32,6 Mill $ für Erziehungsprogramme, 75 Mill $ für Lehraktivitäten für Wirtschaft und Management und um die 300 Mill in Krankenhäusern und medizinische Lehreinrichtungen ein. Trotz allem wollten einige Führungskräfte die Aktivitäten auf die internationale Arena richten.

Ein erster Erfolg geht an den Free Russia Fund, dessen Leitung wurde natürlich dem Vater des Kalten Krieges anvertraut, General George F. Kennan, der so einen Weg findet seine Karriere zu verlängern. Das Budget betrug 200.000 US$. Im July 1951 schenkte die Stiftung 1,4 Mill $ der Freien Universität in West-Berlin. Diese Universität war 1948 geschaffen worden, denn zu dieser Zeit lag die älteste Universität Berlins im Soviet-Sektor und war „Stalinisiert“ worden.

Im Jahresbericht 1951 erwähnte Henry Ford die „Schaffung von Friedensbedingungen“. Dieses Programm wird darauf abzielen „Spannungen die sich durch Ignoranz, Neid und Missverständnis verschärft hatten zu vermindern“ und „Urteilsreife und Sicherheit des Unterscheidungsvermögens sowohl in den USA wie im Ausland zu steigern“. Hoffman schuf ein Team das sich der Förderung dieser Idee der „Friedens Bedingungen“ vollständig widmete.

Um ihn versammelt waren Rowan Gaither, Milton Katz, sein ehemaliger Assistent bei der Verwaltung des Marshall Plans (ECA) und Robert M. Hutchins von der Chicago University. Zum 1. Januar 1952 wurde das Team von einem anderen Berater der ECA verstärkt, Richard, M. Bissel jr. Am 15 July 1952 lag das Budget der Ford Foundation, welches internationalen Projekten gewidmet war bei 13,8 Mill $, d.h. die Hälfte des Betrages der für nationale Programme zur Verfügung gestellt worden war.

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(Richard Bissel Jr.)

Im März 1952 entwarf Richard M. Bissell ein 16-seitiges Papier mit dem Titel „Um Friedensbedingungen zu schaffen“, in welchem er die Richtlinien für das künftige Programm setzte. Nach diesem Dokument „sollte Ziel der Stiftung sein, bei der Schaffung eines Szenario beizutragen, in welchem der Westen in der Lage sein soll, dank einer neuen Position militärischer Stärke – in Umsetzung, einen gerechten und ehrenvollen Frieden mit dem Osten auszuhandeln“.

Dies wird durch eine „Abrüstungs-Debatte“ gehen und zu einem Verhandlungsprozess führen, der eine „günstige öffentliche Meinung“ für diesen Prozess schafft. Bissel verwirft die Idee einer direkten Konfrontation, aber er glaubt weder an die Möglichkeit von Abrüstung noch an einen realen Frieden. Er ist stattdessen der Ansicht, daß „es möglich ist in derselben Welt mit den Russen zu leben ohne in einen Krieg einzutreten selbst im Hinblick auf die tiefen und anhaltenden Differenzen in Mentalität und Interessen“. Dafür erschafft er eine Doktrin angenähert der „friedlichen Koexistenz“ die Kruschtchow nach dem Tod Stalins 1956 formuliert hatte.

Das zurückhaltenden Handeln von Bissell wird in ähnlicher Weise auch auf nationaler Ebene angewandt: gemäß seiner Ansicht, „die Art der vorherrschenden Meinungen in Amerika ist zu gespannt und zu emotional, zu nah bei einem Religionskrieg“. Solcherart wird er mit dem McCarthyzismus konfrontiert, empfiehlt aber besonnen zu sein. Er ist der Ansicht, daß jegliches vorgebliche Handeln rund um die Idee der Abrüstung intern missverstanden werden könnte, solange die öffentliche Meinung nicht darauf vorbereitet ist an ein System zu denken, in welchem „weder Krieg noch Frieden“ sein könnte. Bissel schlug vor, daß die Ford Foundation sich nicht öffentlich in einen derartigen Kampf solle hineinziehen lassen, aber daß sie versuchen solle ihre Ideen einzubringen indem sie Daten sammelt und Experten mit internationalen Beziehungen anspricht. In diesem Zusammenhang kam Hoffman zum ehemaligen Kriegsminister, John J, McCloy (der als Präsident der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Vorgänger der Weltbank, arbeitete) und zur Stiftung wechselte, wobei er seinen Berater mitbrachte: Shepard Stone.

Nach Volker R. Berhahn, war die Ford Foundation Initiative, seit Ihren allerersten Ursprüngen, auf eine sehr subtile Weise etwas mehr, als nur die einfache Entwicklung eines „Gegengewichtes“ gegen McCarty’s in ihm selbst verkörperten Anti-Kommunismus oder Kampfes gegen den Kalten Krieg. Angesichts der Tatsache, daß die USA sich in eine Weltmacht verwandelt hatte und die öffentliche Weltmeinung jetzt noch nicht bereit war, den kommenden Herausforderungen ins Gesicht zu sehen, war das Ziel eine populäre Basis für eine demokratische Aussenpolitik zu schaffen, die von den Eliten der Ost-Küste umgesetzt werden konnte und sicherzustellen, daß diese nicht den Boden unter den Füßen verlieren, wenn sie konfrontiert werden mit neuen populistischen- und Isolations-Politiken.

Als er im Sommer 1952 anfing, ließ er sich auf Dwight D. Eisenhower, einem Kandidaten für die Präsidentschaftswahl, ein, wobei er hoffte in der neuen Administration den Sitz des Aussenministers zu erhalten. Ein Team der Foundation, geführt von Shepard Stone, konzipierte in Windeseile das Programm des republikanischen Präsidentschaftskandidaten, wobei sie die Schwachstellen der Demokraten ausnutzten.

Der Versuch eine Allianz zu schmieden scheiterte und als er ins Weisse Haus einzog ernannte Eisenhower John Foster Dulles zu seinem Aussenminister. Sein Bruder Allen Dulles wurde Boss des CIA wo er den schwierigen Stand hatte für Zentral-Europa im Hinblick auf die UdSSR die „rollback“ Strategie zu entwickeln [4].

 

Diese Ernennungen waren eine neue Tarnung für die Projekte von Hoffman, Kennan, Stone, McCloy und Milton Katz, die damit fortfuhren ihre Kontakte zu liberalen Intellektuellen und Experten für internationale Herausforderungen zu vervielfältigen um eine mehr diplomatische Strategie hinsichtlich der UdSSR zu entwickeln. Während dieser Treffen bildeten sich Ideen heraus, daß gerade blockfreie Staaten eine gute Grundlagen bilden könnten für von der Foundation entworfene Pilot-Projekte.

Angesichts der Aktenlage, welche die Korrespondenzen der unterschiedlichen Verantwortlichen der Stiftung enthielten, fragte sich John J. McCloy, in dieser Zeit, ob „die Arbeit die sie gerade machten nicht schwieriger wäre (…) als Deutschland zu regieren oder eine Europäische Gemeinschaft zu etablieren“.

Schließlich konnten, die Verantwortlichen der Stiftung, dank der diversen Kontakte, es als ein „stimulierendes Richtungs-Element“ betrachten, die Soviet-Amerikanische Beziehung, anhand des Abschlußberichtes von McCloy und Stone, zu überdenken.

Nach diesem Dokument, sollte West-Europa eine Schlüsselregion sein, deren institutionelle Basis verstärkt würde und wo die Ford Foundation „auf eine nützliche Art und Weise die Schaffung von Institutionen oder einer Reihe von Institutionen sponsern könnte, die sich dem Studium von Problemen, welche die Europäische Gemeinschaft betreffen, widmen.“ Dieses Projekt trägt den Titel Programm for Peace Conditions (Programm für Friedens-Bedingungen). Ein Beratungskomitee wurde gegründet unter Vorsitz von McCloy und Shepard Stone übernahm die Aufgabe des Direktors.

Eines der Ziele war eine Methode zu entwickeln, die es erlaubte, „die Unterstützung von Sozialisten in Europa für internationalen Frieden zu erhalten“. Dafür sollte die Stiftung „die Idee in Betracht ziehen, sozialistische Vordenker dieser Länder zu gewinnen, Männer mit Ansehen in ihren eigenen Parteien, die Probleme der Koexistenz zu untersuchen und Lösungen vorzuschlagen hätten.“

Das Programm provoziert persönliche Ambitionen. Wenn die Schlacht der Einflußmöglichkeiten vorbei ist, wird es der Jurisdiktion des Council on Foreign Relations (CFR) [5] unterstellt und Shepard Stone verwandelte sich selbst zu einem Schlüsselelement, indem er als Abteilungsleiter für Internationale und Europäische Angelegenheiten der Ford Foundation agierte.

Was auch immer passiert, die Foundation ist ein Werkzeug, dessen sich jedes Ministerium bedienen will. So schickt am 5. May 1951 Hans Speier von der Rand Corporation, ein Memo an Rowan Gaither , in welchem er darlegt, daß das Außenministerium und der Zivile Hochkommissar für Deutschland ihre Unterstützung für Organisationen in West-Deutschland zu verschleiern wünschen, derart, daß diese nicht als Vorschrift aus Washington erkannt werden können. So versuchen sie, zusammen mit dem CIA, Wege zu finden, welche die indirekte Übermittlung von Geldern erleichtern.

Am 20. März 1952 brachte Milton Katz innerhalb der Direktion der Foundation ein Memo in Umlauf, worin er die besonderer Bedeutung von Europa für die US-Diplomatie in Erinnerung brachte. Gemäß diesem Memo konnte Europa nur berücksichtigt werden „auf eine konstruktive Art und Weise, wenn es ein Mitglied der Atlantischen Gemeinschaft ist.“ In diesem Sinne ist es wichtig beizutragen zur Befreiung „der ausgedehnten französisch-italienischen Handels-Verbindungen aus dem Würgegriff des Kommunismus“.

Katz zählt dann eine Reihe von Projekten der Ford Foundation auf, wie „die Schaffung eines Äquivalents zum Committee for Economic Development in continental Europe“. Er schließt ab mit einer Liste von Persönlichkeiten, welche diese bei der Foundation durchführen könnten: Jean Monnet, Oliver Franks, Hugh Gaitskell, Geoffrey Crowther, Robert Marjolin, Dirk Stikker und Dag Hammarskjöld.

Im Mai 1953 entwarf Rowan Gaither ein Memo, welches ein neues Prinzip aufrief: Die Stiftung sollte vermeiden „was immer wie eine Verlängerung oder Wiederholung einer effektiven Aktion von Regierung oder einer anderen Institution sein könnte“. Nach allem, fährt er fort, „können manche der wichtigsten Gelegenheiten für die Stiftung (…) in der Tat die Vervollständigung, Stimulation und Verbesserung der Aktivitäten anderer, speziell der Regierung, sein“. Die Verbindung, die US-Regierung / Ford-Foundation hier finden, ist von nun ab ihre Arbeitsweise.

Mit dem Ende des McCarthyismus und dem Beginn der friedlichen Koexsistenz, beruhigt sich die Debatte in Washington. Die Ford Foundation wird nicht länger als Alternative zum CIA betrachtet, aber stattdessen eher als Partner. Richard Bissel jr. gab seinen Sitz in der Foundation auf um stattdessen die operative Direktion des Stay-Behind zu ergreifen, während die Ford Foundation dem CIA in mehreren breit angelegten Operationen assistierte.

Sie wurde ersetzt bei der Finanzierung des Congress for Freedom in Culture und beauftragte David Lerner und Raymond Aron, eine wesentliche Figur im Kongress mit einer Studie über das Versagen des Vertrages der Europäischen Verteidigungs-Gemeinschaft in Frankreich. Sie finanzierte das Ungarische Philharmonie Orchester, zusammengestellt aus Musikern, die vom Stalinismus ins Exil gezwungen worden waren und dem der CIA dies als Symbol einer freien Welt päsentieren wollte.

Sie finanzierte ebenso das American Committee on United Europe (ACUE / Amerikanische Komitee eines Vereinigten Europas), ein Frontverein für den CIA, damit beauftragt die Bildung eines Föderalen Europas, gemäß den Interessen Washingtons, zu unterstützen. Die ACUE wird geleitet vom ehemaligen Direktor der Geheimdienste während des Weltkriegs und sein Vizepräsident ist ein Gründungsmitglied des CIA.

Die Aktivitäten die von der Ford Foundation mit dem Kongress zugunsten einer Freien Kultur ergriffen werden sind möglich, erklärt Gremion, angesichts der Nähe zwischen den Schauspielern die bei beiden Institutionen angestellt sind. Genau wie der Kongress, versteht die Ford Foundation „Liberale“ (gemäß dem Amerikanischen Sinn dieses Begriffs), als der nicht-kommunistischen Linken zugehörig – als /“Ein Werkzeug für eine Regierungsfreie Diplomatie, wobei es die Aufgabe ihrer Führer (auf dem Gebiet der Kunst) ist, ein unterschiedliches Image der US-Kultur darzustellen, weg vom häufigen Image einer populären Massen-Kultur.“/

In diesem Sinne,/“setzt die Ford Foundation auf diesem Weg ihre Impulse von Anfang an in das Netzwerk einer sichtbaren Praxis von Mäzenatentum“/. Auf wirtschaftlichem Feld wird die Initiative der Foundation/“eingeträufelt in die Reform-Trends des New Deal“ /die wiederum wohlwollende Unterstützung erhalten von den Intellektuellen des Kongresses, der im allgemeinen die Planung und den Wohlfahrtsstaat unterstützt.

Schließlilch ist sie ausgerichtet auf die Entwicklung der Sozialwissenschaften: Rowan Gaither schätzt, daß die Sozialwissenschaften eines Tages genauso brilliante Ergebnisse auf sozialem Feld erwarten lassen, wie die Ingenieurswissenschaften heute auf technischem Gebiet. Die Ford Foundation favorisiert die Finanzierung der Sozialwissenschaften als Steigerung (on top of) von Geisteswissenschaften und Medizin. Sie fördert universitären und akademischen Austausch, genauso wie die Schaffung neuer Einrichtungen: sie finanziert das Zentrum für europäische Soziologie (Center of European Sociology) von Ramon Aron und das Netzwerk der Planwirtschaftler von Bertrand de Jouvenel. [6].

Seine Gegenwart ist so diskret, daß nach einem Memo von Shepard Stone nach einer Reise in Europa 1954, die Foundation sich einer großen Bestätigung erfreut „selbst in Kreisen der extremen Linken der British Labor Party, der Deutschen SPD und unter zahlreichen linken Intellektuellen in Frankreich“. Die Bewunderung ist gegenseitig: Shepard Stone fühlt sich von der Europäischen Kultur stark angezogen, welche er der populären Amerikanischen Kultur gegenüberstellt und er fühlt sich den Intellektuellen im Kongress näher, daß sie, nach der Kritik des Kommunismus “ den Wert und die Tugenden individueller Freiheit und einer freien Gesellschaft zu würdigen wissen“. Deswegen sind die Finanz-Magazine sehr Kongressnah, wie Encounter, Preuves y Forum.

Nach einigen Monaten innerer Konflikte, erhielt Shepard Stone, Mitte 1956, die Direktion über das gesamte Europäische Programm der Ford Foundation. Die vielfachen Aktivitäten der Ford Foundation waren sehr ausgedehnt. Stone beantragte zusätzliche 5 Millionen US$ vom Budget einfach nur für das europäische Programm. Die Ungarische und Polnische Revolution von 1956, die von den Sowiets unterdrückt wurde, überzeugten alle Gesellschafter dem Ersuchen zuzustimmen.

Dieses Geld erlaubte es Flüchtlingen, aus Ungarn oder Polen kommend, zu helfen und Strukturen zu schaffen um diese zu empfangen. Die Ford Foundation organisierte gleichfalls Trainings und Studienprogramme für Wissenschaftler, die aus dem Warschauer Pakt kommend in die USA und West-Europa eingeladen wurden. Immer dabei war eine Art perverses Spiel wie es von Special-Services bevorzug durchgeführt wurde: Der CIA erwartete Agenten unter den Wirtschaftswissenschaftlern, Sozialwissenschaftlern und von der Ford-Foundation eingeladenen Experten zu rekrutieren, während der KGB die Gelegenheit nutzte und fähige Elemente aussandte um Amerikanisches Know-How zu erhalten.

Zu derselben Zeit startete Japan Englisch-Sprach-Programme, US-Studien und Kontakt-Programme zwischen Japan und Europa. Die philantropische Diplomatie der Ford Foundation erstreckte sich über die ganze Welt. Sie trug die Förderung der US-Kultur überallhin und versuchte die Blockfreien Staaten auf ihre Seite zu ziehen. In Afrika motivierte der Vertrag für eine Annäherung mit Moskau bezüglich eines Teils der kürzlich unabhängig gewordenen Länder, die Schaffung von zahlreichen Hilfsprogrammen für diese Region, speziell in Algerien. In derselben Weise wurde in Indien ein landwirtschaftliches Programm, mit Hilfe von Europäischen Investoren aufgelegt, die Shepard Stone überzeugte Ford-ähnliche Stiftungen ins Leben zu rufen.

Auf Universitärer Ebene finanzierte die Ford Foundation 1959 das St. Antony’s College in Oxford, spezialisiert auf Humanwissenschaften. Das European Center of Nuclear Research (ECNR / Europäische Zentrum für Nukleare Forschung) erhielt 1956 ebenfalls Subventionen, genauso wie das Institut, welches von dem Dänischen Nuklear-Physiker Nies Bohr betrieben wurde. So brachte die Foundation, mit der Zustimmung des CIA, Delegationen von polnischen, sowietischen und sogar chinesischen Wissenschaftlern, offiziell und im Rahmen des „wissenschaftlichen Dialoges“, nach Dänemark. Zu derselben Zeit erhielt sogar die Oxford University 1958 eine Subvention in Höhe von 1 Mill $, genauso wie das Churchill College of Cambridge.

In Frankreich erhielt „la Maison des sciences de l’homme“ 1959, unter der Leitung von Gaston Berger, für die Schaffung eines Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums, geführt von Universitätsprofessoren, wie Fernand Braudel, 1 Mill $.

Die Enthüllungen 1966 und 1967 der Finanzierung des Congress for Freedom of Culture, durch die CIA brachte die Ford Foundation in Misskredit. Die Idee einer Verbindung zwischen Ford Foundation und dem Amerikanischen Geheimdienst übertraf alle Grenzen. Aber darüber hinaus, ist die Summe der sogenannten philantropischen Aktivitäten die von der Ford Foundation in Europa durchgeführt wurden und welche jetzt aus einer neuen Prespektive gesehen können: War es nicht eine beeindruckende Operation Amerikanischer kultureller Beeinflussung?

Quellen: PublicDomain/voltairenet.org

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