Donnerstag, März 28, 2024
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Die Gedanken sind frei: Ex-Bundespräsident Wulff singt mit Einkaufsfrauen das Lied

In einem Einkaufszentrum in Langenhagen bei Hannover tauchte dieser Tage Ex-Bundespräsident Christian Wulff auf, um zu singen. Der Mann ist Präsident des deutschen Chorverbandes. Anlaß seines Auftritts war eine Veranstaltung der Langenhagener Initiative „Offene Gesellschaft Langenhagen“. Der expräsidiale Traum aller Schwiegermütter war schon immer eine peinliche Figur.

Ein Individuum wie Christian Wulff nennt man in der englischsprachigen Welt einen „Mr. Niceguy“. Gemeint ist damit ein stromlinenförmiger Typ ohne Ecken und Kanten, der immer bestrebt ist, als artiger und netter Kerl rüberzukommen, als Muttis Liebling sozusagen. Seine Frau Bettina, welcher man nicht mehr nachsagen darf, sie habe früher als Escortgirl in der Rotlichtszene mit ihrem Bröt… ihre Brötchen verdient, hat sich scheiden lassen und zieht den Klavierlehrer ihrer Kinder dem Ex-Bundespräsidenten vor.

In den Gesangspausen sprach der Altbundespräsident „zwischen Änderungsschneiderei, Stoffladen, Discount-Kaufhaus und Parfümerie über Themen wie Intoleranz, Ignoranz, Rassismus und den Erhalt von Demokratie„, wie BILDmeldete. Seine Zuhörerschaft bestand aus dem Querschnitt solcher „die Menschen“, welchen man in einem Langenhagener Einkaufszentrum im Allgemeinen antrifft – und dem das brennende Interesse an der Ignoranz der Anderen schon am Gesichtsausdruck abzulesen ist. Das sind zumeist die Damen aus der „Mitte der Gesellschaft“. Gewandet war Herr Wulff anläßlich seines Auftritts leger. Das heißt, er mimte vom Fußboden bis zur Gürtellinie per Jeans den Cowboytypen, den verwegenen Outdoor-Hengst also, ab da weiter nach oben mit Hemd und Pullover den Artigen, und dadurch, daß er ein Sakko darübergezogen hatte, den Konformisten, von dem kein revolutionärer Gedanke ausgeht. Der perfekte Schwiegermutter-Mix also.

Da stand er also mitten zwischen den Einkaufsmuttis und sang gemeinsam (und „zusammen“, auch) mit den politisch Hochinteressierten das Lied der gebündelten Binsenweisheiten, nämlich: „Die Gedanken sind frei“. Daß die Gedanken frei sind, galt ihm vermutlich als Beleg dafür, daß er im Langenhagener Einkaufszentrum auf demokratischem Gebiet steht. Das Lied „Die Rede ist frei“ gibt es nicht, sonst hätte er wahrscheinlich das ausgewählt. Er ist ja auch eher so der Kompromisstyp, der die Freiheit der Gedanken als ein wunderbar demokratisches Mittelding zwischen totalem Denkverbot und Gestapo-Haft begreift. Obwohl jetzt „begreifen“ nicht unbedingt das ist, was man sofort mit Christian Wulff in Verbindung bringen würde. Vielleicht hatte er es mehr im „untoxischen Gefühl“. (ME)

@jouwatch

Quelle!: #zaronews

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