Freitag, April 19, 2024
StartWissenschaftBildungDie „Schwarzen Löcher“: Wo Kernkraft nicht passt – da geht‘s mit Diesel...

Die „Schwarzen Löcher“: Wo Kernkraft nicht passt – da geht‘s mit Diesel leise weiter

Weil Atom-U-Boote lange unter Wasser bleiben können, sind sie eine unverzichtbare Komponente der russischen Zweitschlagskapazität. Trotzdem investiert die russische Flotte – anders als die US Navy – erhebliche Mittel in die Entwicklung von dieselgetriebenen Booten. Deren Vorzüge sind russischen Seefahrer sehr wichtig.

Die Überlebensfähigkeit der „Schwarzen Löcher“ ist deren größter Vorteil. Daher kommt auch der Name: Da die russischen U-Boote der „Paltus“– und „Warschawjanka“-Klasse so leise sind, dass sie von den Sensoren der gegnerischen Schiffe jäh verschwinden können, hat die Nato sie so benannt.

Zahlreiche Manöver der US Navy mit ihren Verbündeten haben gezeigt: Dieselgetriebene U-Boote sind die perfekte Waffe für die Jagd nach gegnerischen Kampfschiffen und sogar Atom-U-Booten, schreibt das „Military Watch Magazine“.

Und auch zum Schutz territorialer Gewässer sind sie bestens gerüstet, wie die besagten Boote „Paltus“- und „Warschawjanka“-Klasse. Seit über 30 Jahren setzt die russische (und ehemals sowjetische) Marine dieselgetriebene U-Boote zu diesem Zweck ein.

Diese russischen U-Boote gehören zu den besten ihrer Art – bewiesen auch durch den Einsatz bei den Seestreitkräften Polens, Indiens, Irans, Chinas, Rumäniens, Algeriens und Vietnams.

Bewaffnet ist die „Warschawjanka“-Klasse mit den hyperschallschnellen „Kalibr“-Raketen, jenen Marschflugkörpern, die sowohl See- als auch Boden- und sogar Unterwasserziele bekämpfen können. Konventionelle Torpedos führen diese U-Boote natürlich auch mit an Bord und überdies können sie Seeminen legen.

Für die Abwehr von Luftangriffen über Wasser kann die Besatzung auf tragbare Fla-Raketen zurückgreifen: „Strela-3“ heißt diese Waffe.

Die allerneuesten Versionen der russischen dieselgetriebenen U-Boote sind laut dem „Military Watch Magazine“ so geräuscharm, dass sie kaum oder nur sehr schwer entdeckt werden können.

Weil der Bootsrumpf in Tropfenform gestaltet wurde, weist er einen sehr geringen Wasserwiderstand auf: So werden Strömungsgeräusche minimiert. Zudem ist der Rumpf gummiummantelt, als Zusatzschutz vor gegnerischem Radar.Die Schwachstelle der Diesel-U-Boote gegenüber ihren atomgetrieben „Kollegen“ ist die allzu kurze Einsatzdauer. Nach einigen Tagen Unterwasserfahrt geht es normallerweise nicht weiter, sie müssen auftauchen.

Aber nicht die „Warschawjanka“-Klasse: sie hält es bis zu 260 Stunden ohne Luftholen aus – ein Bestwert unter den Dieselbooten. Ein spezielles Luftregenerationssystem macht das möglich, indem es die Atemluft für die Matrosen immer wieder aufbereitet.

Russische Schiffsbauer arbeiten ständig an der Weiterentwicklung der dieselgetriebenen U-Boote. So ist die „Warschawjanka“-Klasse auch heute eine ernsthafte Gefahr für die westlichen Kriegsschiffe.

Auch für die chinesischen und vietnamesischen Seestreitkräfte ist dieser U-Boot-Typ ein sehr wichtiges System, weil sie die Interessen dieser Länder im spannungsgeladenen südchinesischen Meer beschützen.Nicht weniger bedeutsam sind die „Schwarzen Löcher“ auch im Nahen Osten: Die iranischen Boote der „Paltus“-Klasse sind ein ernstzunehmender Abschreckungsfaktor für die US-amerikanischen Flugzeugträgerverbände, die in der Straße von Hormus für Unruhe sorgen.

Ein paar Jahre hat die russische „Warschawjanka“-Klasse noch, dann steht Ersatz an. Die Nachfolgerin – die „Lada“-Klasse – wird bereits bei der russischen Marine getestet. Noch stärker bewaffnet und noch geräuschärmer soll sie sein, schreibt das „Military Watch Magazine“.

Quelle!:

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »