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Diese Arbeit führt am häufigsten zu Depressionen

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2013 fielen in Deutschland 1,6 Prozent der Angestellten wegen Depressionen im Job aus.

Doch in manchen Branchen und Regionen fehlen Mitarbeiter

viel öfter wegen des psychischen Leidens.

Mitarbeiter von Callcentern, in der Altenpflege und in der Kinderbetreuung werden einer Studie zufolge am häufigsten wegen Depressionen krankgeschrieben. Im Jahr 2013 wurden 3,7 Prozent aller Callcenter-Angestellten wegen Depressionen für arbeitsunfähig erklärt, wie es in einer Untersuchung der Techniker Krankenkasse (TK) heißt. Von 2000 bis 2013 errechnet die Krankenkasse ein Plus von 70 Prozent.

In der Altenpflege und der Kinderbetreuung waren es demnach 3,45 Prozent und 2,74 Prozent der Mitarbeiter. Im Bundesdurchschnitt liegt die Ausfallquote wegen Depressionen bei 1,6 Prozent.

Happy im Süden, deprimiert im Norden

Bundesweit verzeichnete Hamburg 2013 die höchsten Fehlzeiten aufgrund von Depressionen. In der Elbestadt entfielen auf eine Erwerbsperson im Durchschnitt 1,42 Fehltage mit der Diagnose Depression. Auch in Schleswig-Holstein und Berlin lag der Anteil der arbeitsunfähig geschriebenen Versicherten um mehr als zehn Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Baden-Württemberg wies dagegen mit durchschnittlich 0,84 Fehltagen die geringsten Fehlzeiten aufgrund dieser psychischen Erkrankung auf. Auch Bayern und Sachsen lag bei den durch Depression verursachten Fehltagen um rund zehn Prozent oder noch mehr unter dem Bundesdurchschnitt.

Für ihre Studie hatte die TK erstmals lokale Daten ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass sich die Betroffenenraten auch innerhalb der Bundesländer zum Teil deutlich unterscheiden. In Baden-Württemberg zum Beispiel lagen 2013 die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen in Pforzheim, Rottweil und Mannheim höher als im Bundesdurchschnitt. Für Bayern wurden vor allem in östlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechien, aber auch in Coburg überdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt.

Laut dem TK-Report haben sich sowohl bei den Krankschreibungen mit Depression als auch bei den Verordnungen von Antidepressiva im Laufe von 14 Jahren die Unterschiede zwischen den Bundesländern verringert. Dies könne auf eine Angleichung der Lebensumstände, aber auch auf eine Angleichung der diagnostischen und therapeutischen Strategien von Ärzten hindeuten.

Grundlage für den Depressionsatlas sind die Krankschreibungen von 4,1 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen. Depressionen waren im Jahr 2013 demnach für 7,1 Prozent aller gemeldeten Fehltage verantwortlich. Im Schnitt war jede Erwerbsperson gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfähig gemeldet, wobei eine Arbeitsunfähigkeit aufgrund der Langwierigkeit der Erkrankung durchschnittlich 64 Tage dauerte.

Als Ursachen von Depressionen gelten unter anderem Stress und psychische Belastungen bei der Arbeit. “Im Kampf gegen Depression sind Unternehmen, Beschäftigte und Gesundheitswesen gleichermaßen gefordert”, sagte TK-Chef Jens Baas. Wertschätzung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und gesunder Ausgleich seien die beste Prävention.

Quellen: dpa/n24.de vom 28.01.2015

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