Samstag, April 20, 2024
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Düsteres Geheimnis: Unter dieser Kirche verbirgt sich die größte Pyramide der Welt (Videos)

Keiner wusste, was sich darunter verbarg. Mittlerweile ist die Entdeckung in die Geschichte eingegangen.

Die „Iglesia de Nuestra Señora de los Remedios“ wurde im Jahre 1519 im zentralmexikanischen Cholula erbaut. Auf einem Berg, wie die Bewohner der Stadt südöstlich von Mexiko-Stadt damals glaubten.

Was sie nicht wussten: Das prachtvolle Bauwerk stand eigentlich auf einem noch viel gigantischeren Objekt.

Die Cheops-Pyramide in Ägypten ist zwar die höchste, nicht aber die größte Pyramide der Welt. Die steht in Mexiko, genau genommen in San Andrés Cholula. Zu sehen ist von dem uralten Bauwerk, das eine Grundfläche von 450 x 450 Meter hat, allerdings nur wenig, denn es wird von einer dicken Erdschicht bedeckt.

365 Kuppeln sollen die 38 Kirchen der südmexikanischen Stadt Cholula haben – eine für jeden Tag des Jahres. So zumindest besagt es die Legende der „heiligen Stadt“. Eine dieser Kirchen, die „Iglesia de Nuestra Señora de los Remedios“, steht auf einer Erhebung, die man jahrhundertelang für einen ganz normalen Berg hielt (Die Spuren unserer Geschichte: Wissensrevolution durch die Entdeckung der Bosnischen Pyramiden (Video)).

Bis schließlich ein Forscher, vermutlich per Zufall, entdeckte, dass sich im Untergrund unter dem Gotteshaus ein uraltes Bauwerk verbarg, das sich als die größte Pyramide der Welt entpuppen sollte.

Erbaut wurde das immense Bauwerk, das mit 4,45 Millionen Kubikmetern fast das doppelte Volumen der Cheops-Pyramide in Ägypten hat, vor ungefähr 2200 Jahren (Bisher unbekannte Hohlräume in der Cheops-Pyramide entdeckt (Videos)). Als Tempel errichtet, wurde die Pyramide damals für religiöse Rituale verwendet.

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(Die „Iglesia de Nuestra Señora de los Remediosa“ steht auf der überschütteten Pyramide)

Auch Opfergaben haben sich hier vermutlich zugetragen – zahlreiche menschliche Knochen hat man in den alten Gemäuern gefunden. Laut dem Online-Portal „aztec-history.com“ sollen sich auch zahlreiche Kinderskelette unter den Knochen befinden.

Faszinierend: Die Pyramide ist nicht nur ein einzelnes Bauwerk, sondern besteht aus Schichten, die in Abständen von mehreren Jahrhunderten gebaut wurden.

 

Der britische Nachrichtensender „BBC“ bezeichnete die Pyramide deshalb in Anlehnung an die ineinander schachtelbaren russischen Holzpuppen als Matrjoschka.

Nachdem die vielschichtige Pyramide lange Jahre wichtiger Bestandteil der Bürger Cholulas war, verwilderte sie irgendwann zusehends und verschwand schließlich unter einer Erdschicht.

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Legenden besagen, dass die Azteken selbst den Tempel mit Erde bedeckten, um ihn vor Eindringlingen zu verstecken und ihn vor der damit verbundenen Zerstörung zu schützen.

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Azteken einen anderen Tempel unweit der Pyramide errichteten und ihre Rituale in dem neuen Gotteshaus abhielten, wodurch die große Pyramide verfiel und langsam begann, in der Natur zu verschwinden, wie etwa „Spiegel online“ berichtet. Was auch immer der Grund war – die Pyramide geriet mit den Jahrzehnten mehr und mehr in Vergessenheit (Die Pyramiden der Antarktis: Vergangene Zivilisationen am Südpol? (Videos)).

1519, nachdem die Spanier bei einem Konflikt zehn Prozent der Einwohner Cholulas getötet und die Stadt übernommen hatten, wurden viele Kirchen erbaut, darunter auch die „Iglesia de Nuestra Señora de los Remedios“. Der Berg, inzwischen längst nicht mehr als Pyramide erkennbar, bot sich als guter Standort für eine Kirche an. Nicht nur war er erhöht, sondern auch idyllisch vor dem Vulkan Popocatépetl gelegen.

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(Hinter dem Pyramidenberg liegt der Vulkan Popocatépel)

Erst im Jahr 1884 entdeckte Adolph Francis Alphonse Bandelier, ein amerikanische Archäologe schweizerischer Abstammung, den gigantischen Tempel. Forscher gruben ein Tunnelsystem ins innere des vermeintlichen Berges – und machten einen grausigen Fund.

 

Denn die Pyramide wurde von den Azteken offenbar für Opferrituale genutzt. So entdeckten die Wissenschaftler zahlreiche Menschenknochen im Inneren des Gebildes. Zahlreiche Tunnel führen durch die dunklen Gemäuer, heute zieht der gruselige Komplex unter der Kirche täglich hunderte Besucher an – ein Ort, die jahrhundertelang ein düsteres Geheimnis unter sich begraben hielt.

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(So sah die Pyramide aus, bevor Massen an Erde sie bedeckten)

Heute werden von der Nordseite aus Führungen durch das Tunnellabyrinth angeboten. Gegenüber vom Eingang zeigt ein kleines Museum Fundstücke aus dem Inneren der Pyramiden und Rekonstruktionen einiger prächtiger Wandgemälde, die dort entdeckt wurden.

Der Gang durch die Pyramide führt auf eine Zeitreise ins erste nachchristliche Jahrtausend, als Cholula eine der größten Städte Mexikos war. Ihre Ursprünge reichen aber noch weiter zurück. Es wird vermutet, dass der auf 2150 Metern Höhe in einem angenehmen Klima gelegene Ort schon seit etwa 2500 Jahren besiedelt ist.

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Am Ort dieses Blutbades, das damals die altmexikanische Welt erschütterte, erhebt sich heute das Kloster San Gabriel. Wie eine Festung ragt – rund 500 Meter von der großen Pyramide entfernt – die 1549 begonnene Klosterkirche empor, eine der ältesten Kirchen Mexikos. Die gewaltigen Mauern und die Zinnen auf ihrem Dach deuten an, dass sie von ihren Erbauern, den Franziskaner-Mönchen, auch als Fluchtburg für den Fall eines Aufstandes gedacht war.

Die neuen spanischen Herren des Landes bauten ihre Kirchen fast immer auf den Trümmern präkolumbischer Tempel, um so die neue Religion zu verankern und altes Wissen zu vernichten (Mystisches Prag: ‚Heiliges Kreuz‘ – Bauten der Tempelritter – Alchemie – Jerusalem-Verbindung (Videos)).

Auf der großen Pyramide, die vermutlich auch die Franziskaner für einen Hügel hielten, entstand zunächst aber nur eine kleine Kapelle und erst viel später eine große Kirche.

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Für die frisch bekehrten errichteten die Mönche neben ihrer Klosterkirche die „Capilla Real“, einen eigentümlichen Bau, der mit seinen 63 Kuppeln und den vielen Säulen an eine Moschee erinnert. Die heute leuchtend gelbe Vorderfront war ursprünglich offen, da die Indios ihre Rituale unter freiem Himmel abzuhalten pflegten.

  

Die besiegten Ureinwohner Cholulas, die sich von ihren alten Göttern verlassen fühlten, nahmen den Christenglauben schnell an. Beim Bau der Kirchen ließen sie aber ihre eigenen Vorstellungen mit einfließen (Die Erforschung prähistorischer Zivilisationen und ihrer weltweiten Zusammenhänge (Videos)).

Literatur:

Verbotene Archäologie. Die verborgene Geschichte der menschlichen Rasse von Michael A Cremo

Das Geheimnis der Pyramiden [2 DVDs]

Die Botschaft der Megalithen: Wer erbaute die steinernen Wunder? von Hartwig Hausdorf

Video:

Quellen: PublicDomain/SPON/huffingtopost.com/travelbook.de/oe24.at am 11.11.2016

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