Dienstag, April 23, 2024
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E-Government für viele deutsche Firmen rotes Tuch

Aktenberge: Viele deutsche Firmen hinken hinterher (Foto: pixelio.de, R. Sturm)
Aktenberge: Viele deutsche Firmen hinken hinterher (Foto: pixelio.de, R. Sturm)

2013: Nur 83 Prozent der Unternehmen nutzen elektronische Verfahren
Berlin – E-Government-Angebote bleiben für viele deutsche Unternehmen nach wie vor spanische Dörfer. Denn wie der Branchenverband BITKOM http://bitkom.org ermittelt hat, nutzten 2013 lediglich 83 Prozent aller Firmen die Möglichkeit, Daten und…

Informationen per Internet mit staatlichen Stellen auszutauschen. Obwohl es 2010 erst 67 Prozent waren und damit ein Anstieg zu verzeichnen ist, hinkt Deutschland im Ländervergleich weit hinterher.

So gut wie Griechenland und Co

Die Bundesrepublik rangiert in Sachen E-Government-Nutzung derzeit auf dem Stand wie von Ländern wie Griechenland, Ungarn oder Bulgarien. Im EU-weiten Durschnitt nutzten immerhin 88 Prozent aller Unternehmen diese Angebote. Vorbildlich sind hingegen Litauen und Finnland mit 99 beziehungsweise 97 Prozent der Unternehmen. In Frankreich liegt der Anteil bei 96 Prozent, in Großbritannien bei 91 Prozent. Diese Zahlen basieren auf Eurostat-Angaben.

"Jedes sechste Unternehmen in Deutschland verzichtet komplett auf E-Government-Angebote", erklärt BITKOM-Präsident Dieter Kempf. Die zurückhaltende Nutzung koste Wirtschaft und Staat Milliarden. "Damit deutsche Unternehmen bei der E-Government-Nutzung weiter aufholen, sind Angebote notwendig, die den Unternehmen echte Entlastungen bringen", unterstreicht Kempf. Positiv: Seit Januar 2010 haben viele Unternehmen Verdienstbescheinigungen ihrer Mitarbeiter über das "Elena"-Verfahren elektronisch bereitgestellt. Die Bürokratiekosten sinken dadurch.

Politik beendet "Elena" unverhofft

Obwohl Elena die Kosten gesenkt hatte, wurde das Projekt nach 19 Monaten im Juli 2011 plötzlich gestoppt. Alternative elektronische Verfahren zum Datenaustausch zwischen Arbeitgebern und öffentlichen Stellen gibt es nicht. "Und so füllen die Unternehmen weiterhin die staatlichen Vorlagen am Computer aus, drucken die Formulare dann aus, stecken sie in Umschläge, schicken diese per Post an die Behörden, wo sie dann wieder geöffnet, eingescannt oder die Daten per Hand eingegeben und dann gespeichert werden", sagt Kempf.

Derzeit müssen allein in Deutschland von der Wirtschaft rund 13.000 Informationen an den Staat gemeldet werden – oft nur zu statistischen Zwecken. Aber auch viele Private nutzen E-Government-Angebote in Deutschland noch zurückhaltend. 2013 luden sich 49 Prozent aller Bundesbürger über das Web amtliche Formulare herunter, schickten Anträge an Behörden oder baten um Auskunft – nicht mehr als bereits 2009. Laut Eurostat liegt Deutschland damit auf dem zehnten Rang aller EU-Mitglieder. Dänemark führt mit 85 Prozent der Einwohner.

(Ende)

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