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Egon von Greyerz: »Das Leben des Dollars wird bald sein Ende finden«

Egon von Greyerz: »Das Leben des Dollars wird bald sein Ende finden«

Egon von Greyerz im Gespräch mit Eric King von King World News,


veröffentlicht am 28.03.2016

Egon von Greyerz: »Wir haben ausführlich über die finanziellen und wirtschaftlichen Risiken

in der Welt gesprochen, Eric. Wie Sie wissen ist es meine Ansicht, dass die Welt in den kommenden paar Jahren vor einer

wirtschaftlichen Katastrophe steht, die total verheerend sein wird und den Lebensstandard von uns allen für eine lange Zeit senken wird.

Egon von Greyerz

Leider sieht sich die Welt jedoch auch mit großen Risiken für Kriege, Bürgerkriege und sozialen Unruhen konfrontiert. Ich gebe nicht vor, ein Experte für Krieg zu sein, aber Risiken zu erkennen und zu verstehen ist eins meiner stärkeren Eigenschaften.

Während der gesamten Geschichte kamen Imperien an einen Punkt, an dem monetäre Verausgabung und ökonomische Misswirtschaft zu ihrem Fall geführt haben. Die USA haben diesen Punkt jetzt erreicht. Diese Nation ist nach allen gegebenen Maßstäben bankrott. Sie hatte seit 1960 keinen echten Haushaltsüberschuss und seit den frühen 1970ern keinen Handelsüberschuss mehr und die Schulden steigen exponentiell.

Die Schulden der US-Regierung sind seit dem Beginn der Wirtschaftskrise 2006 von $ 8,4 Billionen auf heute $ 19,2 Billionen angestiegen. Nur weil der US-Dollar die Welt-Reservewährung ist, konnte das Land mit seiner unverantwortlichen Defizitfinanzierung, kombiniert mit Kreditausweitung und Geldschöpfung, bisher davon kommen. Aber das Leben des Dollars wird bald sein Ende finden, während die USA verzweifelt versuchen werden, den kommenden Kollaps ihrer Wirtschaft und ihrer Währung noch abzuwenden.

In den letzten Zügen eines Imperiums ist ein großer Krieg normalerweise der finale Akt, um die Aufmerksamkeit von der verzweifelten wirtschaftlichen Situation abzulenken. Die USA haben in den vergangenen Jahren bereits Kriege in Afghanistan, im Irak, im Iran, in Libyen und in Syrien begonnen, dazu noch ein paar kleinere Kriege. Aber das Risiko der Kriegstrommeln in großem Maßstab kommt jetzt näher. Dies würde ermöglichen, Billionen von Dollars zu drucken und zu leihen, um die Wirtschaft zu “retten“ und gleichzeitig einem externen Ereignis die Schuld zu geben.

Es gibt mehrere potenzielle Regionen, die ein Kandidat für die Einmischung der USA sein könnten. Der Disput mit Russland um die Ukraine ist noch nicht gelöst und die Probleme in dieser Region könnten problemlos wieder eskalieren und zu einem potenziell nuklearen Angriff auf Russland führen. Die USA wären nicht in der Lage einen Bodenkrieg gegen eine große Nation zu gewinnen. Die Fehlschläge in allen jüngst geführten Kriege belegen dies nachhaltig. Folglich ist ein nuklearer Angriff leider die wahrscheinlichste Option.

Eine weitere Gegend mit Konfliktpotenzial ist Nord-Korea, Eric. Deren Führer Kim Jong-Un wird immer lauter mit seinen Drohungen gegen die Welt, insbesondere nukleare Raketen gegen die USA einzusetzen. Nur wenige gehen davon aus, dass Nord-Korea Langstreckenraketen besitzt, mit denen die USA akkurat getroffen werden können. Aber das Risiko, dass sie solche in den nächsten paar Jahren haben könnten, mag für die USA ausreichend für einen Präventivschlag gegen Nord-Korea sein.

Wenn wir ein Stück weit südlicher ins Süd-Chinesische Meer gehen, haben wir dort ein Gebiet, um welches sich seit Jahrhunderten eine Reihe rivalisierender Länder gestritten haben. Dieser Disput ist nun eskaliert, weil China mit ihren Kontruktionsarbeiten auf einigen Inseln erhebliche Ansprüche geltend macht und auch mit seiner Marine sehr präsent ist. Die USA stellen sich der chinesischen Expansion entgegen und es besteht das Risiko, dass sich dieser relativ kleine Disput zu einem großen Konflikt zwischen den USA und China ausweiten könnte.

Schauen wir auf den Mittleren Osten und Nord-Afrika. Dort haben wir weiterhin eine tickende Zeitbombe mit potenziellen Konflikten in Syrien, im Iran, im Irak, in der Türkei, in Saudi Arabien, in Israel, in Libyen, in Ägypten und in vielen anderen Ländern und dazu noch Gruppierungen wie ISIS, Al-Kaida, etc.. Wenn wir uns nur den aktuellen Konflikt in Syrien anschauen, dort sind so viele Länder aus der Region involviert und zusätzlich mehrere westliche Länder, angeführt von den USA und obendrein natürlich Russland.

Das Potenzial für ernsthafte interne Probleme beispielsweise in Saudi Arabien oder ein großer Konflikt zwischen dem Irak und Saudi Arabien, dies alles ist fähig einen Großteil der Welt zu involvieren und das mit verheerenden Folgen. Dies sind nur einige der Gegenden, in denen ein großer Krieg ausbrechen könnte, Eric.

Aber das Risiko von Bürgerkriegen und sozialen Unruhen ist in vielen Ländern ebenfalls erheblich. Soziale Unruhen sind normalerweise die Folge wirtschaftlichen Elends und eines leeren Magens. In einem Land mit einer homogenen Bevölkerung ist das Risiko für innere Unruhen geringer, da man keiner Gruppierung die Schuld geben kann. Aber in den vergangenen Jahren ist es in den USA und in den EU-Ländern zu einer massiven Einwanderung gekommen – in den USA aus einer ganzen Reihe von Ländern, vornehmlich jedoch aus Mexiko.

In den EU-Ländern ist es zu einem enormen Zustrom aus vielen verschiedenen Gebieten gekommen, darunter Afghanistan, Nord-Afrika und der Mittlere Osten. Je größer die Sozialleistungen, umso mehr Migranten kommen in ein Land. Deshalb haben Länder wie Deutschland und Schweden einen derartig großen Zustrom erlebt.

Ich war kürzlich in Polen und habe dort gefragt, ob sie dort viele Migranten haben. Mir wurde gesagt, dass es dort keine Probleme gibt, denn es werden keine Sozialleistungen bezahlt. Dies ist also ein sehr einfacher Weg, die Zahl der Einwanderer zu reduzieren. Wenn also der Abschwung in den wirtschaftlich fragilen USA und in der EU richtig beginnt, dann steigt das Risiko interner Konflikte massiv.

Interessanterweise könnte China sich ebenfalls in einem Bürgerkrieg wiederfinden. Die massive Kreditausweitung in China könnte problemlos zu einem wirtschaftlichen Abschwung und Elend für die chinesische Bevölkerung führen. Soziale Unruhen und Bürgerkrieg könnten dann folgen, dafür gibt es in China viele historische Beispiele.

Eric, ich möchte hier kein Kriegstreiber sein. Ich hoffe inständig, dass all die Dinge die ich angesprochen habe nicht geschehen. Aber genau wie die wirtschaftlichen und finanziellen Risiken sind die Risiken für Kriege oder Bürgerkriege heute enorm. Investoren müssen sich darüber im Klaren sein und jeden Schutz suchen, den sie finden können. Mir ist klar, dass nicht alle die USA oder die EU verlassen können, aber es wird selbst in diesen Ländern sicherere Regionen geben. Große Städte stellen immer das größte Risiko dar. Kleinere Städte oder Dörfer und abgelegenere Gegenden werden stets sicherer sein.

Und bei all diesen Risiken, welcher Art auch immer, ist Vermögenssicherung entscheidend. Während einer jeden Krise im Laufe der Geschichte, ob nun wirtschaftlich oder politisch, haben physisches Gold und etwas Silber viele Menschen vor der totalen Not gerettet. Meiner Ansicht nach ist Gold die beste Art der Vermögenssicherung, aber aktuell glaube ich, dass Silber ebenfalls eine exzellente Chance beinhaltet. Silber ist überverkauft und im Verhältnis zu Gold sehr unterbewertet. Die globalen Silbervorräte sind zuletzt um über eine Milliarde Unzen zurückgegangen und jetzt praktisch nicht mehr vorhanden.

Im Laufe der Geschichte lag das durchschnittliche Jahreseinkommen bei rund 50 Unzen Silber, in den letzten hundert Jahren ist dieses Maß jedoch aus dem Gleichgewicht gekommen. Wenn wir annehmen, dass ein Durchschnittseinkommen heute bei $ 50.000 liegt und dies 50 Unzen Silber entsprechen soll, dann muss der Silberpreis bei $ 1.000 liegen, um der historischen Norm wieder zu entsprechen. Wie Sie wissen, Eric, habe ich in meinemInterview in der vergangenen Woche gesagt, dass Silber basierend auf meiner Prognose von $ 10.000 für Gold und einer Gold/Silber-Ratio von 1 zu 15 dann bei $ 660 stehen würde. $ 660 oder $ 1.000 sind also beides langfristige Ziele für Silber.

Aber ich muss noch einmal betonen, dass physisches Gold und Silber gekauft werden sollte, ums sein Vermögen gegen all die angesprochenen Risiken abzusichern. Metalle sollten nicht aus spekulativen Gründen gekauft werden, sondern als Absicherung gegen eine mögliche totale Vernichtung konventioneller Wertanlagen, wie Aktien, Bonds, und Immobilien.«

Quelle: Der Nachtwächter

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