Donnerstag, April 25, 2024
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Egon von Greyerz: Das schreckliche $ 2 Billionen-Monster ist jetzt vollkommen außer Kontrolle

Die Zentralbanken führen die Welt in ein schwarzes Loch und haben kein Ahnung, was für eine Katastrophe sie hervorgerufen haben. Was ursprünglich, als 1913 die FED geschaffen wurde, wie ein netter Verkaufsschlager für die privaten Banker erschien, hat sich zu einem (mindestens) $ 2 Billiarden-Monster entwickelt, welches jetzt vollkommen außer Kontrolle geraten ist.

Während der vergangenen hundert Jahre schien das Ponzi-Schema wunderbar unter dem Deckmantel des Keynesiansismus zu funktionieren. Wann immer es also ein Problem mit irgendeiner Volkswirtschaft auf der Welt gab, brauchte es nur etwas Stimulus in Form von Kreditkreation – und es gibt viele verschiedene Wege Kredit zu erschaffen. Durch die unbegrenzte Flexibilität des fraktionellen Bankensystems wurde die Geldschöpfung zum perfektesten Dauersystem – je mehr Schulden geschaffen wurden, umso mehr Kredite konnten von den Banken vergeben werden.

Deutsche Bank – 100-fach verschuldet

Es gibt absolut keine Grenze dafür, wie viel Geld gedruckt werden kann. Natürlich ist es ein Trugschluss zu glauben, dass Regierungen und Zentralbanken die einzigen Gelddrucker sind. Der Großteil der falschen Vermögen wird von kommerziellen Banken erschaffen, die ihre Bilanzen um das 10- bis 50-fache aufblasen. Und wenn Derivate dazu kommen, dann kann die Belastung bei mehr als dem 100-fachen des Eigenkapitals liegen. Nehmen wir als Beispiel die Deutsche Bank: die Belastung in der Bilanz ist 25 Mal größer, als das Eigenkapital. Rechnet man die Derivate in Höhe von € 68 Billionen hinzu, liegt die Verschuldung beim 100-fachen des Eigenkapitals und der Reserven.

Das bedeutet, dass jeder Einleger, der darauf hofft sein Geld von der Bank zurückzubekommen, sich darüber im Klaren sein sollte, dass jeder Verlust oberhalb von 1 % der Anlagewerte der Deutschen Bank diese in den Bankrott treiben würde. Es ist keine Frage, dass die Deutsche Bank nicht nur 1 % verlieren wird. Es ist praktisch vorprogrammiert, dass sie mehr als 10 % und wahrscheinlich mindestens 50 % der Gesamtvermögen verlieren wird – wenn Sie also Einlagen bei dieser Bank haben, dann werden Sie Ihr Geld nicht zurückbekommen.

Die meisten europäischen Banken sind in einer ähnlichen Position und auch viele US-Banken, wie J.P.Morgen, Bank of America und Citigroup. Und glauben Sie nicht, dass die japanischen, die chinesischen oder die Banken in den Schwellenmärkten in einer besseren Position sind. Dies ist natürlich der Grund dafür, warum die Aktienkurse der meisten großen Banken seit 2006 zwischen 75 und 95 % gefallen sind.

Die Weltwirtschaft ist ein tödlich verwundetes Geschöpf

Was immer Regierungen und Zentralbanken uns auch seit 2006 erzählt haben (als der Betrug der Zentralbanken, nach fast 100 Jahren der Manipulation und des Missbrauchs, der Welt endlich offenbart wurde), absolut nichts wurde seitdem in Ordnung gebracht. Durch Propaganda, mehr Gelddruckerei und Zins-Hokuspokus schleppte sich die Weltwirtschaft wie ein tödlich verwundetes Geschöpf immer weiter. Das Endergebnis stand zu jeder Zeit fest, aber der Weg dorthin war lang und schmerzerfüllt.

Ja, eine kleine Minderheit von kaum weniger als 1 % der Weltbevölkerung hat weiterhin in großem Umfang profitiert, während die Massen mit weiteren $ 100 Billionen Schulden und einem Vielfachen an unfundierten Schulden und Derivaten belastet wurden. Und die meisten großen Zentralbanken haben ihre Bilanzen seit 2006 um mehr als das Vierfache aufgeblasen.

Wenn wir nur die Bank of Japan, die EZB und die FED nehmen, deren Bilanzen sollen von den $ 3,2 Billionen des Jahres 2006 auf ganze $ 13,5 Billionen im ersten Quartal 2017 wachsen. Obwohl dieser Anstieg um “nur“ $ 10 Billionen im Vergleich zum Gesamtanstieg der Schulden ein Tropfen auf den heißen Stein ist, so setzen diese Zentralbanken doch durch ihre unverantwortliche Politik den Trend.

In den kommenden 5 bis 7 Jahren werden die von diesen Zentralbanken gehaltenen Anlagen vollkommen wertlos werden. Vorher werden ihre Bilanzen aber noch exponentiell expandieren. Es wird ein letzter keynesianischer Versuch werden, das Weltfinanzsystem vor der totalen Implosion zu bewahren.

Diese wird zu einer kurzen Zeit der Hyperinflation führen, bevor die deflationäre Implosion das System ereilt. Denn man kann ein Problem nicht mit den selben Methoden lösen, die es überhaupt erst erschaffen haben. Dies wird die notwendige totale Auflösung aller Schulden werden. Doch nicht nur die Schulden werden verschwinden, die meisten durch diese Schulden finanzierten Anlagen werden ebenso dramatisch im Wert fallen, was zu einer massiven Vermögenszerstörung führen wird.

Bevor sie aufgeben, werden die Zentralbanken natürlich alle verfügbaren Methoden ausprobieren. Darunter fallen nicht nur Geldschöpfung und Negativzinsen, sondern auch Schuldenerlass, Geldentwertung, Zahlungsaufschübe, das Stehlen von Rentengeldern und Bankeinlagen und viele weitere Tricks, mit denen die normalen Leute verarmt werden. Weder Regierungen, noch die Zentralbanken haben irgendwelche Bedenken hinsichtlich der totalen Zerstörung der Vermögen ihrer Völker.

Die Leitzinsen der letzten 60 Jahre zeigen, dass Zentralbanken keine Strategie haben, sondern bei ihren verzweifelten Versuchen, das Finanzsystem und die Wirtschaft zu manipulieren, nur auf Ereignisse reagieren. Das Einzige mit dem sie Erfolg haben, ist Vermögen für sich selbst und ihre Banker-Freunde zu generieren – auf Kosten der normalen Leute.

Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1980 stiegen die Leitzinsen von 1 % auf fast 20 % und seitdem sind sie bis 2008 auf praktisch Null gefallen und dort verblieben. Die Zinsen befinden sich also seit nunmehr 35 Jahren in einem Abwärtstrend, doch innerhalb dieser Zeit kam es zu massiver Volatilität, weil die FED auf Ereignisse nur reagiert hat.

Master Greenspan hat mit den Zinsen Jojo gespielt und damit eindeutig vorgeführt, dass er nicht wusste, was er tat. Als Bernanke inmitten der Krise übernahm, senkte er die Zinsen auf Null und druckte mehr Geld, als alle FED-Chefs vor ihm zusammengenommen. Trotz seines Helikopter-Gelds ist die Welt jedoch jetzt in einem Zustand angekommen, in dem es keine Lösung, sondern nur noch Konsequenzen gibt. Und diese Konsequenzen werden leider für eine sehr lange Zeit entsetzlich sein, bis wir endlich wieder neue Blüten sehen werden.

Da haben wir es also. Die Zentralbanken haben die Welt auf einen Kurs geschickt, der nur ein Ergebnis kennt. Und leider glaube ich, dass wir dem Anfang einer Katastrophe sehr nahe sind, welche größere Auswirkungen auf die Menschheit haben wird, als jeder Krieg, jede Seuche oder jede Depression, die die Welt jemals erlebt hat.

Aber diese extrem ernste Korrektur der Fortentwicklung der Welt und der Menschheit ist nicht das Ende der Welt – solange es nicht zu einem großen Atomkrieg kommt. Sie wird unsere Leben für erhebliche Zeit erheblich verändern, aber die Menschen sind unendlich anpassungsfähig, selbst wenn der Übergang schwierig wird.

Familien und Freunde werden wichtiger sein, als jemals zuvor und etwas physisches Gold und Silber wird das Beste sein, was man an Stelle von wertlosen Papierwährungen besitzen kann.

Egon von GreyerzVon Egon von Greyerz

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