Freitag, April 19, 2024
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Ende des Mindestkurses: Schweizer Notenbank lässt den Euro fallen

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Paukenschlag aus der Schweiz: Die Schweizer NationalbankFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) hat überraschend

den Mindestwechselkurs zum Euro aufgehoben. Die Schweizer Börse stürzte daraufhin ab, während der Kurs des Franken in die Höhe schnellte.

Inmitten der Eurokrise hatte die Nationalbank vor fast dreieinhalb Jahren angesichts eines anhaltenden Höhenflugs des Franken die Notbremse gezogen und den Mindestwechselkurs von 1,20 Franken für einen Euro festgelegt. Die hohe Nachfrage von Investoren nach der sicheren Währung war zu einer Belastung für die wichtige Schweizer Exportindustrie geworden.

Der Schweizer Franken bleibe zwar hoch bewertet, aber die Überbewertung habe sich seit Einführung des Mindestkurses im September 2011 insgesamt reduziert, begründete die Zentralbank in Zürich ihre jetzige Entscheidung.


Mindestkurs zur Umstellung der Wirtschaft genutzt

Diese “außerordentliche und temporäre Maßnahme” in einer Zeit “größter Verunsicherung an den Finanzmärkten” habe die Schweizer Wirtschaft vor schwerem Schaden bewahrt, erklärte die Nationalbank. Die Wirtschaft des Landes habe die Phase des Mindestkurses genutzt, um sich umzustellen.

Nachdem die Maßnahme zunächst Früchte trug, stieg der Kurs des Franken zum Euro 2014 aber wieder kontinuierlich. Auch die Krise des russischen Rubel erhöhte den Druck auf den Schweizer Franken. Im Dezember führte die Zentralbank einen Negativzins von minus 0,25 Prozent für hohe Guthaben von Banken, Wertpapierhändlern, Versicherungen und internationalen Organisationen ein.

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Negativzins-Politik verschärft

Die Nationalbank begründete ihren Schritt aber auch mit der unterschiedlichen geldpolitischen Ausrichtung wichtiger Währungsräume – also der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed.

Diese werde sich vermutlich “noch weiter akzentuieren”. Indem sich der Euro gegenüber dem Dollar deutlich abgewertet habe, habe sich auch der Franken im Vergleich zum Dollar abgeschwächt. Angesichts dessen sei sie zu dem “Schluss gekommen, dass die Durchsetzung und Aufrechterhaltung des Euro-Franken-Mindestkurses nicht mehr gerechtfertigt sind”.

Im Gegenzug verschärft die Bank ihren Negativzins um 0,5 Prozentpunkte auf minus 0,75 Prozent. Dadurch solle verhindert werden, dass es “zu einer unangemessenen Straffung der monetären Rahmenbedingungen” komme, erklärte die Bank.

Leitindex-Absturz um 12 Prozent

Die Entscheidung der Notenbank ließ an der Schweizer Börse den Leitindex der 20 wichtigsten Werte (SMI) am Mittag um rund zwölf Prozent abstürzen. Vor allem die Aktien von Schweizer Banken, dem Uhrenkonzern Swatch und der Luxusmarke Richemont gaben stark nach. Investoren verkauften ihre Anteile aus Sorge vor den Auswirkungen der Zentralbank-Entscheidung auf die Exportindustrie, denn ein starker Franken würde Schweizer Waren im Ausland teurer machen.

Nach der Aufhebung des Mindestkurses von 1,20 Franken pro Euro schnellte der Kurs des Franken im Vergleich zum Euro zunächst um fast 30 Prozent in die Höhe. Zwischenzeitlich gab es für einen Euro nur noch 0,851 Rappen. Später lag der Kurs bei 1,05 Franken.

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