Das südkoreanische Militär prüft, ob es sich bei dem jüngsten Erdbeben in Nordkorea in Wahrheit um den sechsten Atomtest handelt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap am Sonntag.
„Wir haben ein Erdbeben künstlichen Ursprungs mit einer Stärke von 5,6 im Norden (des nordkoreanischen Testgeländes — Anm. d. Red.) Punggye-ri um 12:36 Uhr Ortszeit festgestellt“, hieß es aus dem vereinten Ausschuss der südkoreanischen Stabschefs. „Wir untersuchen, ob es ein Atomtest gewesen sein könnte“, hieß es weiter.
Zuvor ließ die Administration des südkoreanischen Präsidenten verkünden, Pjöngjang habe seinen sechsten Atomtest durchführen können. In diesem Zusammenhang solle demnächst eine Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrates von Südkorea stattfinden.
Laut der meteorologischen Behörde von Südkorea waren Erdbebenstöße mit einer Stärke von 5,6 in der Nähe der Stadt Kilju der nordkoreanischen Provinz Punggye-ri festgestellt, wo ein Atomtestgelände liegt.
Die US-amerikanische Geologie-Behörde USGS stufte die in Nordkorea festgestellten Erdbebenstöße mit einer Stärke von 5,2 auf der Tiefe von null Kilometer als eine Explosion ein. Das Epizentrum des Erdbebens sei 48,2 Kilometer von der nordkoreanischen Stadt Kilju entfernt, wo eine Atomtestgelände liege, hieß es.
Laut der Nachrichtenagentur Kyodo News hat die japanische Regierung praktisch keine Zweifel daran, dass es sich bei dem jüngsten Beben in Nordkorea um einen neuen Atom Test von Pjöngjang handelt.
„Es gibt fast keine Zweifel, dass es ein Atomtest war“, zitierte die Nachrichtenagentur eine Quelle in den Diplomatenkreisen.
Dem japanischen Außenminister Taro Kono zufolge äußerte Tokio über diplomatische Kanäle einen entschiedenen Protest gegenüber Pjöngjang.
„Das ist unverzeihlich“, zitierte der Sender NHK den japanischen Außenminister. „Wir wollen unsere Handlungen mit den entsprechenden Ländern koordinieren, um den UN-Sicherheitsrat umgehend einzuberufen“, sagte er nach der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates.
Die Kanzlei des japanischen Premier Shinzo Abe hatte angesichts des möglichen Atomtests in Nordkorea einen Krisenstab gebildet. Japan werde einen entschiedenen Protest gegen nordkoreanische Aktivitäten einlegen, sollte Pjöngjang tatsächlich Nukleartests abgehalten haben, äußerte Abe.
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