Freitag, April 19, 2024
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Erklärt Trump Assad den Krieg? Experte sieht Gefahr für russische Soldaten

Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Idlib, den der Westen der syrischen Regierung in die Schuhe schiebt, hat US-Präsident Donald Trump eine Reaktion angekündigt. Militärexperte Juri Netkatschew schließt nicht aus, dass die US-geführte Koalition einen Krieg gegen Damaskus beginnen könnte, was zu Opfern unter russischen Soldaten führen könnte.

Trump erklärte zwar nicht, ob ein Waffengang in Erwägung gezogen werde. Doch sein Vize Mike Pence war kategorischer. „Alle Optionen sind auf dem Tisch“, sagte er. Der republikanische Senator Tom Cotton äußerte, auch wenn die Terrormiliz Daesh (auch Islamischer Staat, IS) die größte Bedrohung sei, könnten die USA sich nicht in Sicherheit wägen, „solange die Achse Assad-Iran-Russland ihre Geschäfte in Syrien macht“.

Der russische Militärexperte Juri Netkatschew glaubt nicht, dass sich Trump für einen offenen Krieg gegen die syrischen Regierungstruppen entscheiden wird. Er hält jedoch Angriffe für möglich, die der Öffentlichkeit als Zufall dargestellt würden.

„Auch ist nicht ausgeschlossen, dass das Pentagon wieder zu der Taktik greifen wird, wie sie 1999 im Krieg gegen die damalige Bundesrepublik Jugoslawien angewendet wurde“, sagte der Experte zur Zeitung „Nesawissimaja gaseta“. „Damals hatten die USA und ihre Nato-Partner nämlich lange Zeit Truppenstandorte, Munitionslager und wichtige Industrieanlagen bombardiert.“

Der Experte hält auch Aktionen zur persönlichen Beseitigung Assads für möglich. Bei solchen Aktionen könnte es auch unter russischen Militärangehörigen Opfer geben, die in Syrien als Berater oder Instrukteure tätig seien „und möglicherweise sogar syrische Regierungsmitglieder bewachen“. Moskau, so der Experte, „hat noch Zeit, um solche Szenarien zu verhindern“.

Syrische Oppositionskämpfer hatten am Dienstag rund 80 Tote und 200 Verletze bei einer Giftgas-Attacke in der Stadt Chan Scheichun in der nordwestlichen Provinz Idlib gemeldet und die syrischen Regierungstruppen dafür verantwortlich gemacht. Die syrische Armee wies diese Vorwürfe zurück.

Nach syrischen und russischen Angaben traf die syrische Luftwaffe bei einem Angriff auf die Terrormiliz al-Nusra-Front in Chan Scheichun ein von Terroristen genutztes Lager mit Giftstoffen. Der syrische Außenminister Walid al-Muallem verwies am Donnerstag darauf, dass die ersten Meldungen über die Chemieattacke schon mehrere Stunden vor dem ersten Angriff der syrischen Luftwaffe eingegangen seien.

Nach Angaben der syrischen Regierung bekommen die Terrorgruppen al-Nusra und Daesh (auch Islamischer Staat, IS) chemische Giftstoffe aus der Türkei.
Sämtliche C-Waffenvorräte der syrischen Regierung waren zwischen 2014 und 2016 unter Kontrolle der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) sichergestellt und vernichtet worden. Für die chemische Entwaffnung Syriens bekam die OPCW sogar den Nobelpreis. (Ende)

Quelle: https://de.sputniknews.com/politik/

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