Donnerstag, April 25, 2024
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„Erst Fakten, dann Verurteilen“: Botschaft zu Vorwürfen wegen Vergiftung Skripals

Weder Washington noch London haben Beweise für Russlands Beteiligung an der Vergiftung des ehemaligen Offiziers der russischen Militäraufklärung GRU, Sergej Skripal, wie die russische Botschaft in den USA mitteilte.

„Unbewiesene Anschuldigungen gegen Russland für alle möglichen Sünden vermehren sich weiter. Heute wurden erneut Fake News über eine angeblich russische Spur bei tragischen Ereignissen in Großbritannien verbreitet. Wann wird man hier lernen, die Fakten zu prüfen und erst dann zu verurteilen?“, heißt es in der offiziellen Mitteilung der Botschaft.

Die russische Botschaft verglich die jüngsten Vorwürfe gegen Russland mit einer Rede des US-Außenministers Collin Powell. Es geht um seinen Auftritt im Jahre 2003 im UN-Sicherheitsrat, als Powell für den Sturz Saddam Husseins plädierte, da dieser Massenvernichtungswaffen besessen hätte, und dafür eine Phiole mit einem weißen Pulver als Beweis präsentierte. Nach dem Sturz von Saddam Hussein wurden im Irak keine Massenvernichtungswaffen gefunden.

„Hat man bereits die Gestalt von Collin Powell vergessen, der im Saal des UN-Sicherheitsrates eine Phiole mit weißem Pulver schüttelt? Wann kehrt die Anständigkeit ins politische Leben Washingtons zurück? “

Vorwürfe gegen Russland

Die britische Premierministerin Theresa May hatte am Montag erklärt, dass der ehemalige Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia gezielt mit dem Nervengift „Nowitschok“ (dt: „Neuling“), einer angeblich ausgerecht in Russland entwickelten Substanz, attackiert worden seien.

Später machte US-Außenminister Rex Tillerson Moskau für Skripals Vergiftung verantwortlich. „Wir haben volles Vertrauen in die Untersuchungen des Vereinigten Königreiches und in seine Bewertung“, wird Tillerson von internationalen Medien zitiert. Russland sei „wahrscheinlich“ verantwortlich.

Reaktion aus Moskau

Die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa kommentierte die Erklärung der britischen Premierministerin:

„Das ist eine Zirkus-Show im britischen Parlament. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Das ist eine neue informationelle und politische Kampagne, die auf Provokation basiert.“

Der Vizechef des Auswärtigen Ausschusses im russischen Föderationsrat (Parlamentsoberhaus), Wladimir Dschabarow, hat dagegen die Meinung geäußert, dass die Geheimdienste Großbritanniens oder von Drittländern die Provokation mit Skripals Vergiftung angezettelt haben könnten, um Russland zu bezichtigen und zu beschmutzen.

„Zum Zeitpunkt, als das passierte, war der ‚Schuldige‘ bereits benannt – das war Russland“, betonte der Abgeordnete.

Die Vergiftung Skripals

Am Abend des 4. März waren der 66-jährige Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht worden, wo beide ins Koma fielen. Medienberichten zufolge sollen 21 Personen in Mitleidenschaft gezogen worden sein, darunter auch der Polizist, der als Erster am Ort des Geschehens eingetroffen war.

Wie der Chef der britischen Anti-Terror-Einheit zwei Tage später mitteilte, seien die beiden höchstwahrscheinlich Opfer eines gezielten Angriffs mit einem Nervengift geworden.

 

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