Nach Auffassung der Bundesregierung leben hierzulande mehr illegale Migranten als bisher angenommen.
„Deutschland nimmt an, dass die tatsächlichen Zahlen zur irregulären Migration höher sind als jene, die durch die vorliegenden Daten dargestellt werden.“
Ein Sprecher des Innenministeriums habe bestätigt, vorliegende Daten sowie polizeiliche Erkenntnisse ließen darauf schließen, „dass illegale Migration nach Deutschland zum Teil auch im sogenannten Dunkelfeld erfolgt“. Belastbare Aussagen hinsichtlich der Größenordnung seien daher „seriös nicht möglich“.
Im Innenministerium gehe man aber davon aus, dass die Zahl der Erstantragssteller bei Asylgesuchen das Migrationsgeschehen „am zuverlässigsten“ abbilde. Die aktuelle Dimension sei aber keinesfalls mit dem Rekordjahr 2015 zu vergleichen. Dennoch bleibe die Kontrolle der unerlaubten Einreisen in die Bundesrepublik eine „große Herausforderung„.
Deutschland verzeichne kontinuierlich einen hohen Zugang von irregulären Migranten. Täglich stellten 460 Personen erstmalig einen Asylantrag, so die EU-Kommission. Die Antragsteller stammten überwiegend aus Syrien, dem Irak, Nigeria, Afghanistan, der Türkei und dem Iran.
Das Bundesinnenministerium sprach zuletzt von einer leichten Entspannung. Die Zahl der Asylanträge im September sei im Vergleich zum Vormonat gesunken. Insgesamt seien dieses Jahr bis Anfang Oktober 124.405 Erstanträge gestellt worden. Die Zahl sei fast identisch mit jenen 125.464 Asylsuchenden, die beim erstmaligen Behördenkontakt angegeben hatten, einen Antrag stellen zu wollen. Wie das Inenministerium auf „Welt“–Anfrage mitgeteilt habe, spiele der Missbrauch sowie das Fälschen von Dokumenten weiterhin eine „beträchtliche Rolle“ bei der illegalen Immigration. (ME)
